Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
4. Januar 2007

Wo wohnst du?

Donnerstag der zweiten Woche nach Weihnachten
Elisabeth Ann Seton, Ordensfrau

P. Jason Smith LC

Joh 1,35-42
Am Tag darauf stand Johannes wieder dort, und zwei seiner Jünger standen bei ihm. Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes! Die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus. Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, fragte er sie: Was wollt ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi - das heißt übersetzt: Meister -, wo wohnst du? Er antwortete: Kommt und seht! Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde. Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren. Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: Wir haben den Messias gefunden. Messias heißt übersetzt: der Gesalbte (Christus). Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kephas heißen. Kephas bedeutet: Fels (Petrus).

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, ich biete dir diesen Tag an. Angeregt von den ersten Jüngern, die dir folgten, möchte auch ich bei dir sein. Ich glaube an dich und bitte dich, mir in meinem Unglauben zu helfen. Ich liebe dich und bitte dich, dass ich dich leidenschaftlicher liebe.

Bitte:  Herr Gott, offenbare dich meiner Seele.

1. Die Frage der Jünger. „Herr, wo wohnst du? Diese einfache Frage ist der erste Satz, den die beiden Jünger zu Jesus sagten. Sie offenbart die Verfassung ihres Herzens. Sie mögen noch nicht bereit sein, alles aufzugeben, um ihm zu folgen, aber sie sehnen sich sicherlich danach, bei ihm zu bleiben und von ihm zu lernen, ihn persönlicher kennen zu lernen und ihn nachzuahmen. Ihre Frage offenbart eine tiefe Sehnsucht, eine Bindung mit dem Herrn einzugehen.

2. Unsere Fragen. Unser Abenteuer in der Nachfolge Christi beginnt auch mit Fragen. Die Art unserer Fragen an unseren Herrn offenbart die Verfassung unseres Herzens und unser Verlangen, ihm zu folgen. Es beginnt, wenn wir aufhören zu fragen, „was bringt mir das?” und uns demütig Gott zuwenden und fragen, „wie kann ich dienen? Was hast du mit meinem Leben vor? Was ist dein Wille für mich?” Alle anderen Fragen werden überflüssig und unnötig.

3. Bei Christus wohnen. Obwohl wir alle zu einem Leben mit Christus berufen sind, kann dieses Leben unterschiedliche Formen annehmen. Manche sind dazu berufen, Christus in ihrem Heim gegenwärtig zu machen, indem sie ihre Ehe als Mann und Frau leben. Andere sind als Priester oder in einen Orden berufen, um jeden Augenblick des Tages Christus zu widmen und anderen zu dienen. Andere wiederum sind dazu berufen, ledig zu bleiben und die Vielseitigkeit ihres Lebens zu nutzen, um die Liebe Christi zu verkünden, wie es für Verheiratete oder Geweihte nicht möglich ist. Indem Gottes Wille in jedem Stand verwirklicht wird, lebt jede Person bei Christus und erfüllt dadurch die Mission, die Gott für sie vorgesehen hat.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, ich danke dir für die Einladung, bei dir zu wohnen. So wie du dich an die beiden Jünger wandtest und sie fragtest, „Was wollt ihr?”, so wendest du dich heute an mich. Gewähre mir die Gnade, bei dir zu bleiben, indem ich das Leben untadelig verbringe gemäß dem Stand, zu dem du mich berufen hast.

Vorsatz:   Ich werde dankbar sein für die Berufung, zu der mich Gott gerufen hat.

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