Tägliche Meditationen
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Freitag,
14. Oktober 2022

Fürchtet euch nicht!

Freitag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Kallistus I., Papst, Märtyrer

Bettina Duda

Lk 12,1-7
In jener Zeit strömten Tausende von Menschen zusammen, so dass es ein gefährliches Gedränge gab. Jesus wandte sich zuerst an seine Jünger und sagte: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das heißt vor der Heuchelei. Nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Deshalb wird man alles, was ihr im Dunkeln redet, am hellen Tag hören, und was ihr einander hinter verschlossenen Türen ins Ohr flüstert, das wird man auf den Dächern verkünden. Euch aber, meinen Freunden, sage ich: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, euch aber sonst nichts tun können. Ich will euch zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet euch vor dem, der nicht nur töten kann, sondern die Macht hat, euch auch noch in die Hölle zu werfen. Ja, das sage ich euch: Ihn sollt ihr fürchten. Verkauft man nicht fünf Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch vergisst Gott nicht einen von ihnen. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.

Einführendes Gebet: Herr, lass mich in deine Gegenwart treten. Ich möchte dir jetzt begegnen. Öffne mein Herz. Nimm mir die Angst davor, von dir herausgefordert zu werden. Nimm mir die Angst, deine Stimme zu hören und ihr zu folgen.

Bitte: Bewahre mich vor Heuchelei und nimm mir meine Furcht!

1. Jesus wandte sich zuerst an seine Jünger. Bevor Jesus sich der Menge der Menschen zuwendet, wendet er sich bewusst an seine Jünger und möchte sie vor etwas warnen und bewahren. Er weiß nämlich, dass auch denen, die ihm nachfolgen, Versuchungen nicht erspart bleiben werden: die Versuchung der Heuchelei, so zu tun, als ob man besser, vollkommen, heiliger sei als man ist – ja selbst die Liebe zu Gott und dem Nächsten nur vorzuspielen. Jesus möchte, dass wir als Erste authentisch und echt sind, also in der Wahrheit leben.

2. Meine Freunde, fürchtet euch nicht. Jesus spricht uns mit "meine Freunde" an. Diese Anrede sollte uns innerlich neu berühren, denn Jesus spricht: "Mein Freund, fürchte dich nicht…". Er möchte eine vertraute, intime und enge Freundschaft mit mir leben und aus dieser Freundschaft heraus muss ich mich nicht fürchten. Ich muss mich auch nicht vor denen fürchten, die den Leib töten. Wie viele Christen auf der Welt erleben genau dieses Schicksal aufgrund ihres Glaubens. Wir müssen keine Angst davor haben, wenn die Zeit unseres Aufbruchs aus unserem Leib angekommen ist oder wenn wir irgendetwas Materielles verlieren. Auch müssen wir niemals Angst vor Gott haben. Fürchten sollten wir nur die Sünde, die uns von Gott trennt.

3. Die Würde des Menschen in den Augen Gottes. Gott sorgt sich um die Spatzen, die einen vergleichsweise geringen "Wert" besitzen – um wie viel mehr also um den Menschen! Ja so sehr, dass für ihn jedes Haar auf dem Kopf wichtig ist. In einer Zeit, in der der Wert des Menschen mehr und mehr nach Leistung und äußerem Erfolg bemessen wird, zeigt Jesus uns unseren wahren Wert in unserem Sein als geliebte Kinder Gottes.

Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir für diese Gebetszeit. Hilf mir, die Freundschaft mit dir über alles zu stellen und zu bewahren. Hilf mir, die Würde und Größe als geliebtes Kind Gottes in mir und meinen Mitmenschen zu erkennen.

Vorsatz: In Momenten der Furcht möchte ich mich an die Worte Jesu erinnern: "Fürchtet euch nicht…".

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