Tägliche Meditationen
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Montag,
12. April 2010

Augen des Glaubens

Montag der zweiten Woche in der Osterzeit

P. Michael Goodyear LC

Joh 3,1-8
Es war ein Pharisäer namens Nikodemus, ein führender Mann unter den Juden. Der suchte Jesus bei Nacht auf und sagte zu ihm: Rabbi, wir wissen, du bist ein Lehrer, der von Gott gekommen ist; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, wenn nicht Gott mit ihm ist. Jesus antwortete ihm: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus entgegnete ihm: Wie kann ein Mensch, der schon alt ist, geboren werden? Er kann doch nicht in den Schoß seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden. Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; was aber aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist.

Einführendes Gebet:   Herr, du kennst meine Bedürfnisse besser als ich. Dein Geist möge mir eingeben, worum ich in diesem Gebet bitten soll. Ich möchte erfüllen, was du für mich in meinem Leben willst. Ich liebe dich, Herr, und ich setze meine ganze Hoffnung in dich.

Bitte:  Herr, lehre mich deinem Geist aufmerksamer nachzuspüren.

1. Unsere Augen. Was sehen unsere Augen? Sie sehen das Schöpfungswerk Gottes, das uns sagt, dass er uns liebt. Sie sehen Geschöpfe, die dazu bestimmt sind, unseren liebenden Schöpfer zu erkennen und wieder zu lieben. Unsere Augen lassen uns sehen, wo wir die Liebe üben können, die wir von ihm lernen. Sie sehen das Mysterium der Liebe Christi in der Eucharistie. Sie sehen das Wirken des Geistes in der Kirche, den mystischen Leib Christi. Die Augen sind die Werkzeuge des Glaubens und zuverlässige Helfer auf unserem Weg zum Himmel. Gilt das auch für meine eigenen Augen?

2. Die Augen des Herzens. Wenn die Dinge, die vom Herzen kommen, einen Menschen unrein machen können, dann können die Dinge, die vom Herzen kommen, einen Menschen auch heiligen. Die Augen sind auch Werkzeuge des Herzens. Sie richten sich auf das, was dem Herzen teuer ist. Christus hat das ganz deutlich gesagt: „Das Auge gibt dem Körper Licht. Wenn dein Auge gesund ist, dann wird dein ganzer Körper hell sein. Wenn aber dein Auge krank ist, dann wird dein ganzer Körper finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß muss dann die Finsternis sein!” (Mt 6,22f).

3. Die Augen der Seele. „Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist.” Der Heilige Geist, der Paraklet, spricht zu unserer Seele ohne laute Worte. Geleitet von demselben Geist, helfen uns die Augen der Seele das zu sehen und das zu lieben, was recht ist und stets uns seines Trostes zu erfreuen. In dieser Osterzeit beginnt der Geist zu wirken, und die Kirche beginnt inbrünstiger zu singen:”Veni Sancti Spiritus! - Komm Heiliger Geist!” Als Glieder dieses mystischen Leibes ist es unsere absolute Pflicht und unser wunderbares Recht, in dieses Gebet einzustimmen.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus Christus, du hast versprochen, deiner Kirche den Heiligen Geist zu senden, und du hast deine Apostel bei vielen Gelegenheiten darauf vorbereitet, sich für ihn zu rüsten. So wie sich das Volk Israel für das Passah reisefertig machte zum raschen Aufbruch, so führe auch mich, damit ich bereit bin, mit deinem Geist aufzubrechen.

Vorsatz:   Ich will heute zu drei verschiedenen Zeiten den Heiligen Geist durch Stoßgebete anrufen.

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