Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
6. Oktober 2022

Gut und Besser

Donnerstag der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Bruno, Mönch, Einsiedler, Ordensgründer (Kartäuser)

P. Mariano Ballestrem LC

Lk 11,5-13
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote; denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts anzubieten!, wird dann etwa der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen, und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben? Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm seine Bitte erfüllt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht. Darum sage ich euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet, oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, immer wieder sagst du uns, dass du unser Freund sein möchtest. Jetzt möchte ich meinen Glauben, meine Hoffnung und meine Liebe zu dir erneuern. Die göttlichen Tugenden sollen das Fundament unserer Freundschaft sein, einer Freundschaft, die von tiefem Vertrauen geprägt ist.

Bitte: Herr, schenke mir Vertrauen.

1. "Bittet". Wir kennen den Spruch: "Wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach Limonade daraus." An dieser Volksweisheit ist natürlich einiges dran, aber das heutige Evangelium erinnert uns daran: Wir sind in diesem Leben nicht allein unterwegs. Wir sind vielmehr Teil einer Gemeinschaft. Und Gott ist Teil dieser Gemeinschaft. Wir müssen also gar nicht alles selber lösen, sondern dürfen uns ganz vertrauensvoll an Gott wenden. Bittet, dann wir Euch gegeben.

2. Keine Skorpione. Ja, Gott verspricht uns, dass er uns nichts gibt, was schlecht für uns ist! Schlangen und Skorpione: Nicht nur zur Zeit Jesu standen die in zweifelhaftem Ruf. Auch heute sehen wir diese Tiere wohl am liebsten nur durch eine dicke Glasscheibe hindurch. Aber obwohl Jesus uns so klar seine Hilfe verspricht, vertrauen wir tatsächlich auf seine Hilfe? Und darauf, dass alles, was er uns schickt, zu unserem Besten ist?

3. Ihr, die ihr böse seid. Das ist heftig. Jesus nennt uns böse. Natürlich sind wir keine großen Heiligen, das ist uns schon klar. Aber deswegen sind wir doch nicht gleich böse. Oder doch? Mit dem letzten Satz des heutigen Evangeliums setzt sich Jesus uns gegenüber. Es wird zum Gegensatz: Wir sind böse und Gott ist gut. Ich glaube, der Evangelist möchte uns damit ganz klar machen, wie gut es Gott doch mit uns meint. Wenn wir, die wir böse sind, schon Gutes tun, wie viel mehr wird Gott uns dann mit dem Besten bedenken!

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, manchmal kommen Zweifel in mir auf. Lohnt es sich, dir zu folgen? Lohnt es sich, dafür die Opfer und Schwierigkeiten auf mich zu nehmen, die das Leben in deiner Nachfolge mit sich bringt? In diesen Momenten vergesse ich, dass du doch den Weg mit mir gehen willst. Ich bitte dich um Entschuldigung für diese Ignoranz. Jesus, ich möchte enger mit dir verbunden leben. So wie derjenige, der keine Sorge hat, seinen Freund nachts aus dem Bett zu klingeln, wenn er etwas braucht.

Vorsatz: Heute möchte ich mich während des Tages mehrmals in Stoßgebeten an dich wenden.

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