Tägliche Meditationen
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Samstag,
21. Oktober 2017

Entschieden und eindeutig sein

21. Okober 2017

Samstag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Ursula, Verena, Clementine, Märtyrerinnen
Hl. Kaspar del Bufalo, Priester
Hl. Himana von Looz OCist, Äbtissin
Sel. Karl I., Franz-Josef, Kaiser

Dorit Wilke-Lopez

Lk 12,8-12
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich sage euch: Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem wird sich auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, der wird auch vor den Engeln Gottes verleugnet werden. Jedem, der etwas gegen den Menschensohn sagt, wird vergeben werden; wer aber den Heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben. Wenn man euch vor die Gerichte der Synagogen und vor die Herrscher und Machthaber schleppt, dann macht euch keine Sorgen, wie ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt. Denn der Heilige Geist wird euch in der gleichen Stunde eingeben, was ihr sagen müsst.

Einführendes Gebet: Gott, du hast mich geschaffen und erlöst und mich als dein Kind angenommen. Ich möchte vor dir jetzt ganz still werden und meine Seele öffnen für dich. Ich möchte mich von dir tragen lassen in eine tiefe Begegnung mit dir. Vater, komm mir entgegen, Jesus, nimm mich in deine Arme, und Heiliger Geist, erkläre mir das Wort, das du mir heute sagen willst.

Bitte: Bevor ich jetzt weiterlese, kann ich meine Augen kurzschließen und mit Gott darüber sprechen, was ich heute besonders von ihm brauche.

1. Eindeutigkeit. Bekennermut ist Jesus wichtig. Wir sollen vor den Menschen zu ihm stehen. Nur dann wird er vor dem Vater für uns einstehen. – Nicht weil Jesus unsere Loyalität nötig hätte. Er ist ja Gott. Aber wir haben die seine nötig. Nur wenn wir ganz klar vor Augen haben, dass allein Gott unser Heil und unsere Rettung ist, werden wir uns für ihn im notwendigen Maß öffnen können. Solange ich noch denke, die anderen Menschen sind für mein Wohlbefinden wichtiger, solange ich diese an die erste Stelle setze, suche ich noch an der falschen Quelle. An welcher Quelle suche ich?

2. Der Heilige Geist rettet, wenn wir wollen. Zur Lästerung des Heiligen Geistes, die nicht vergeben werden kann, sagt der Katechismus: "Die Barmherzigkeit Gottes ist grenzenlos. Wer sich aber absichtlich weigert, durch Reue das Erbarmen Gottes anzunehmen, weist die Vergebung seiner Sünden und das vom Heiligen Geist angebotene Heil zurück. Eine solche Verhärtung kann zur Unbußfertigkeit bis zum Tod und zum ewigen Verderben führen." (KKK 1864). Gott will uns immer wieder annehmen – unser Part ist es, zu bereuen, ihn immer wieder um Vergebung zu bitten und ihm zu vertrauen. Wir werden nicht gegen unseren Willen gerettet.

3. Konsequenzen. Man kann nicht treu an der Seite Jesu stehen, ohne in Konflikte zu geraten. Manche meinen, um der Liebe willen müssten Konflikte vermieden werden. Aber Nächstenliebe bedeutet nicht Harmonie um jeden Preis. Wir sollen nicht einfach nur "nette Menschen" sein. Wir sollen Gottes Sohn nachfolgen. Dann stellen wir uns aber in vielem gegen die Welt: Wir sind dann z.B. für Lebensschutz, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit in der Wirtschaft, Sonntagsschutz, für Keuschheit und den Schutz von Ehe und Familie. Gerate ich hierüber in Konflikte? Wenn nein – bin ich vielleicht nicht mutig genug? Dann kann mich die Verheißung ermutigen, die Jesus hier macht: dass der Heilige Geist im Konfliktfall ganz dicht dabei ist und mir eingeben wird, was ich sagen soll. Ist das nicht eine schöne Verheißung? Im Konflikt steigt – wie bei den drei Jünglingen im Feuerofen (Dan 3, 24.49) – der Engel des Herrn mit uns ins Feuer des Streits und bewahrt uns vor Schaden.

Gespräch mit Christus: Herr, lass mich mutig und eindeutig zu dir stehen und dich an die erste Stelle in meinem Leben setzen. Lass mich deine Nähe spüren, wenn ich deswegen in Konflikte gerate.

Möglicher Vorsatz: Dort, wo Jesus und die Kirche es sich wünschen, will ich in den nächsten Tagen so entschieden zu Christus stehen, dass die Menschen um mich herum das mitbekommen, auch wenn ich dann Gegenwind bekomme. Ich will mich in solchen Konflikten besonders auf den Heiligen Geist freuen.

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