Samstag,
13. April 2013
Auf dem Wasser gehen
Samstag der zweiten Woche in der Osterzeit
P. Steven Reilly LC
Joh 6,16-21
Als es aber spät geworden war, gingen seine Jünger zum See hinab, bestiegen ein Boot
und fuhren über den See, auf Kafarnaum zu. Es war schon dunkel geworden, und Jesus war noch nicht zu ihnen
gekommen. Da wurde der See durch einen heftigen Sturm aufgewühlt. Als sie etwa fünfundzwanzig oder dreißig
Stadien gefahren waren, sahen sie, wie Jesus über den See ging und sich dem Boot näherte; und sie fürchteten
sich. Er aber rief ihnen zu: Ich bin es; fürchtet euch nicht! Sie wollten ihn zu sich in das Boot nehmen,
aber schon war das Boot am Ufer, das sie erreichen wollten.
Einführendes Gebet: Herr, ich komme zu dir, armselig und unwürdig. Doch du nimmst mich mit so viel Liebe an. Als kleinen Dank für deine große Liebe will ich mich bei dieser Betrachtung besonders mühen, auf dein Wort zu hören und mich von dir formen zu lassen.
Bitte: Ich brauche mich nicht zu fürchten, da ich weiß, dass du immer an meiner Seite bist.
1. Harte Zeiten. Viele Momente in unserem Leben gleichen den Augenblicken, die oben beschrieben sind: Dunkelheit, kaum ein Vorankommen, unruhiges Fahrwasser. Wenn unsere Seele von unkontrollierten Gefühlen umspült wird, wie Stolz und Eitelkeit, dann verlieren wir die Richtung und es erscheint uns alles sinnlos. Wie könnte es auch anders sein, wenn Christus nicht an Bord ist? Wenn wir kämpfen, sollten wir unser Gebetsleben betrachten. Vielleicht liegt ja genau darin die Antwort auf unsere Schwierigkeiten.
2. ICH BIN! Die Antwort Jesu auf die Angst seiner Apostel ist eine wirklich majestätische Antwort. Das griechische „Ich bin es” nimmt Bezug auf das hebräische „Ich bin” des Alten Testaments. Das ist der geoffenbarte Name Gottes, den er Moses im brennenden Dornbusch gesagt hatte. Das ist der Name, der für Gegenwart und Präsenz steht. Gott beobachtet unsere Mühen nicht aus dem Abseits. Er kommt uns zur Hilfe, so wie den Aposteln in der Geschichte.
3. Der sichere Hafen. Das plötzliche Erreichen des Ufers in dieser Geschichte ist schwer zu verstehen. Für die Apostel muss es wie das Erwachen aus einem Alptraum gewesen sein, aus der Gefahr in der Mitte des stürmischen Sees zur sicheren Landung mit Jesus am Ufer. Was soll uns das sagen? Vielleicht dass wir unser Ziel schon erreicht haben, sobald wir Jesus an Bord nehmen.
Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir, dass ich nicht meinem Stolz, meiner Eitelkeit und meiner Sinneslust erliege. Wenn ich keine Fortschritte mache, wem kann ich Vorwürfe machen außer mir selbst? Ja, ich vertraue auf deine Gnade. Deine göttliche Gegenwart macht mich sicher. Herr, verlasse nie mein Boot!
Vorsatz: Ich will heute Jesus im Tabernakel besuchen und mein vollständiges Vertrauen zu ihm erneuern.