Tägliche Meditationen
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Montag,
17. Juli 2006

Wen liebe ich wirklich?

Montag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis

P. Jason Clark LC

Mt 10,34-11,1
Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein.

Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.

Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten. Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist - amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.

Als Jesus die Unterweisung der zwölf Jünger beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten zu lehren und zu predigen.

Einführendes Gebet:  Herr Jesus, bitte vermehre meinen Glauben, meine Hoffnung und meine Liebe zu dir. Es gibt so vieles in der Welt, das in Konkurrenz zu meinem Glauben, meiner Hoffnung und Liebe steht. Es gibt so viele Götzen, die sich lautstark meine Huldigung fordern. Ich weiß, dass diese Götzen bedeutungslos sind und meine Liebe nicht verdienen, und doch werde ich oft versucht. Ich lade dich ein, mein ganzes Leben zu übernehmen und mein Herr für immer zu sein.

Bitte:  Herr, zeige mir dein heiliges Gesicht in dieser Meditation, auf dass die Welt und ihre vergänglichen Freuden keine Anziehungskraft mehr für mich haben.

1. Christus mehr als die Familie lieben.  Die heutige Evangeliumsstelle ist eine der schwierigsten. Diese Worte zwingen uns auf sehr eindringliche Weise, sehr ehrlich mit uns selber zu sein, und helfen uns unsere Liebe zu Christus wirklich objektiv zu messen. Es ist völlig legitim, unsere Familien zu lieben. Jesus bekräftigt damit, dass die Liebe für die Familie stark, edel und real ist, dass aber die Liebe zu ihm noch darüber hinaus gehen sollte. Wir sollen Jesus mehr als unsere Eltern, Geschwister, Kinder und Enkelkinder lieben. Sind wir nicht leicht versucht hier zu denken: „Wer ist Jesus, dass er einen solchen Anspruch an uns stellt?”

2. Jesus mehr als unseren Komfort und Bequemlichkeit lieben.  In der Fortführung unserer Meditation erkennen wir, dass Jesus sogar noch mehr von uns verlangt. Er will nicht nur unsere größte und innigste Liebe, sondern darüber hinaus, dass wir ihn mehr lieben als unseren Hang zum eigenen Wohlergehen und Glück. Er sagt, dass wir seiner nicht würdig sind, wenn wir nicht täglich unser Kreuz auf uns nehmen und ihm nachfolgen. In einer Welt der Schlagworte wie Aroma-Therapie, Trennkost und des „Ich habe keine Zeit für den Schmerz”-Aspirin, erinnert uns Jesus daran, dass er zuerst für uns litt und dass uns sein Leiden gerettet hat. Wenn wir mit ihm leiden, wirkt auch unser Leid erlösend.

3. Jesus mehr als unser eigenes Leben lieben.  Jesu Lehre erreicht mit diesen Worten einen Höhepunkt. Wie wertvoll ist uns unser Leben und wie sehr verlangen wir danach, es zu behalten! Und doch fordert uns Jesus auf, unser Leben zu verlieren, damit wir es wahrhaftig gewinnen werden. Deshalb sollen wir Jesus mehr als uns selbst lieben, mehr als unsere Gesundheit und unser eigenes Sein. Wir sind nun in der Lage, die Frage besser zu beantworten: „Wer ist Jesus, der so viel von uns verlangt?” Er ist die zweite Person der Heiligen Dreieinigkeit, er ist der Sohn Gottes, er ist der Gott-mit-uns. Er verdient unsere ganze Liebe und Huldigung. Er hat uns unser Leben und alles Gute darin geschenkt. Er hat das höchste Recht über uns und unser ganzes Sein.

Gespräch mit Christus:  Jesus, es ist nur natürlich, dass ich dich über alles liebe. Ich soll dich mehr als meine Familie, meine Bequemlichkeit, sogar mehr als mein eigenes Leben lieben. Diese Berufung zur höchsten Liebe ist schwierig und es kostet mich einiges, ich will dich aber von ganzem Herzen und ganzer Seele lieben. Bitte stärke mich für diese Aufgabe.

Vorsatz:  Ich will diese Woche mehr Zeit mit Jesus im Allerheiligsten verbringen.

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