Tägliche Meditationen
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Montag,
30. Dezember 2019

Die Freude der Erlösung

6. Tag der Weihnachtsoktav

Eric Briemle

Lk 2,36-40
In jener Zeit lebte eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück. Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit, und seine Gnade ruhte auf ihm.

Einführendes Gebet: Jesus, du bist Mensch geworden, um meine Beziehung mit Gott wiederherzustellen. Ich nehme mir jetzt diese Zeit, damit Weihnachten – dein Kommen in diese Welt – in meinem Leben Wirklichkeit werden kann.

Bitte: Gib mir die Gnade, in dieser Gebetszeit und an diesem Tag in der Beziehung zu dir zu wachsen.

1. Sehnsucht nach Erlösung. Viele von uns durften schon als kleine Kinder Jesus als die Antwort auf die Probleme und das Böse dieser Welt kennenlernen. Diese Botschaft war eine Art Selbstverständlichkeit: Es gibt Probleme, aber es gibt auch eine Lösung. Ganz anders bei Hanna, die ihr gesamtes Leben die unerlöste Menschheit erlebt und erst ganz am Ende einen kurzen Einblick in die Erfüllung der Verheißungen empfangen darf.

2. Die Freude als Frucht. Der Weg mit Gott ist wie ein Pilgerweg, eine weite Reise. Hanna ist ihn jahrzehntelang gegangen, mit seinen Freuden, aber auch mit seinen Herausforderungen. Jetzt darf sie die tiefe Freude der Erlösung erfahren. Wie jede ernsthafte Beziehung ist auch die Beziehung mit Gott eine, die ein Leben lang währt und immer tiefer und reifer wird.

3. Gott erfüllte das Kind mit Weisheit. Weisheit ist mit das Wertvollste, was wir in unserem Leben besitzen können: Zu wissen, was gut ist und wie wir es erreichen können. Bei der Beschreibung des Heranwachsens Jesu, klärt die Bibelstelle gleich zwei Aspekte über die Weisheit auf: Erstens, die Weisheit ist nicht nur etwas für hochbetagte Menschen, sondern mit der wesentlichste Aspekt des Heranwachsens ("Kraft, Weisheit und Gnade"). Zweitens, sie ist vor allem Geschenk Gottes und kein Eigenwerk ("Gott erfüllte das Kind mit Weisheit").

Gespräch mit Christus: Heiliger Geist, Quell der Weisheit und Kraft. Lass auch mich wie Jesus in der Weisheit und der Gnade wachsen.

Vorsatz: Bewusst darüber nachdenken, ob es eine Alltagssituation gibt, in der ich statt Weisheit nur bloßes Wissen oder Ablenkung suche und diese heute mit einer Aktivität ersetzen, die die Weisheit fördert (Gebet, geistliche Lektüre…)

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