Tägliche Meditationen
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Montag,
12. Dezember 2016

Das Recht des Allerhöchsten

Montag der dritten Woche im Advent
Hl. Vizelin, Missionar
Hl. Hartmann CRSA/OSA, Bischof

P. Bertalan Egervári LC

Mt 21,23-27
In jener Zeit, als Jesus in den Tempel ging und dort lehrte, kamen die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm und fragten: Mit welchem Recht tust du das alles? Wer hat dir dazu die Vollmacht gegeben? Jesus antwortete ihnen: Auch ich will euch eine Frage stellen. Wenn ihr mir darauf antwortet, dann werde ich euch sagen, mit welchem Recht ich das tue. Woher stammte die Taufe des Johannes? Vom Himmel oder von den Menschen? Da überlegten sie und sagten zueinander: Wenn wir antworten: Vom Himmel!, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? Wenn wir aber antworten: Von den Menschen!, dann müssen wir uns vor den Leuten fürchten; denn alle halten Johannes für einen Propheten. Darum antworteten sie Jesus: Wir wissen es nicht. Da erwiderte er: Dann sage auch ich euch nicht, mit welchem Recht ich das alles tue.

Einführendes Gebet: Jesus, du bist der König der Könige und der Herr der Herren. Sende deinen Geist und hilf mir, dich zu betrachten. Ich will mich sammeln, alle anderen Gedanken, Sorgen und Tätigkeiten beiseitelassen und ganz für dich da sein.

Bitte: Lass uns dich besser erkennen!

1. Der König der Könige… Mit welchem Recht tust du das alles? An dieser Evangeliumsstelle bleibt diese Frage unbeantwortet. Die Heilige Schrift gibt uns jedoch viele Antworten; lassen wir diese Antworten einmal auf uns wirken und stellen wir uns Jesus in all seiner Macht und Herrlichkeit vor: Ihm ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden (Mt. 28,18). Er ist der Erstgeborene der Toten, der Herrscher über die Könige der Erde, der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut (Offb. 1,5). Er ist das Alpha und das Omega, der Herr, der ist und der war und der kommt, der Herrscher über die ganze Schöpfung (Offb. 1,8). Er ist der Erste und der Letzte und der Lebendige. Er war tot, doch nun lebt er in alle Ewigkeit, und er hat die Schlüssel zum Tod und zur Unterwelt (Offb. 1,17f.). Er ist der Sieger, der Löwe aus dem Stamm Juda, der Spross aus der Wurzel Davids (Offb. 5,5).

2. … und Herr der Herren. Er ist das Lamm, das geschlachtet wurde und mit seinem Blut Menschen für Gott erworben hat aus allen Stämmen und Sprachen, aus allen Nationen und Völkern (Offb. 5,9). Er ist der Treue und Wahrhaftige (Offb. 19,11). Sein Name heißt das Wort Gottes (Offb. 19,13), König der Könige und Herr der Herren (Offb. 19,16). Er ist der, "der wie ein Mensch aussah; er war bekleidet mit einem Gewand, das bis auf die Füße reichte, und um die Brust trug er einen Gürtel aus Gold. Sein Haupt und seine Haare waren weiß wie weiße Wolle, leuchtend weiß wie Schnee, und seine Augen wie Feuerflammen; seine Beine glänzten wie Golderz, das im Schmelzofen glüht, und seine Stimme war wie das Rauschen von Wassermassen. In seiner Rechten hielt er sieben Sterne, und aus seinem Mund kam ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Gesicht leuchtete wie die machtvoll strahlende Sonne (Offb. 1,13-16). Das alles ist Jesus Christus, auch heute, hier und jetzt.

3. Handeln vor Gott. Die Antwort der Hohenpriester und Ältesten ("Wir wissen es nicht") ist unaufrichtig. Sie wissen nur, dass sie bei einer ehrlichen Antwort vor den Leuten schlecht dastehen würden. Also wählen sie den Ausweg in die "Unwissenheit". "Wie könnt ihr zum Glauben kommen, wenn ihr eure Ehre voneinander empfangt, nicht aber die Ehre sucht, die von dem einen Gott kommt?" fragt Jesus an einer anderen Stelle (Joh 5,44). Auch wir kommen ständig in Versuchung, mehr vor den Menschen zu handeln als vor Gott, mehr unsere eigene Ehre zu suchen als die Ehre Gottes. Aber wie wertvoll ist doch die Aufrichtigkeit vor Gott, vor uns selbst und vor den anderen! Seien wir immer bereit, unsere Fehler und Sünden, unsere Niederlagen und unser Versagen einzugestehen. Das ist ein Weg der Demut, der uns Gott näher bringt.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir, dass du dich und deine frohe Botschaft offenbarst. Ich danke dir, dass du immer bei uns bist und unsere Geschicke liebevoll lenkst. Erweise dich in unserem Leben als König der Könige und Herr der Herren und lass dein Wirken an uns offenbar werden!

Möglicher Vorsatz: Ich werde heute mehr vor Gott als vor den Menschen handeln.

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