Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
28. September 2016

Vom Wandern mit Gepäck

Mittwoch der Sechsundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Lioba, Äbtissin
Hl. Wenzel, Märtyrer
Hl. Thekla, Äbtissin

Dorit Wilke-Lopez

Lk 9,57-62
In jener Zeit als Jesus und seine Jünger auf ihrem Weg weiterzogen, redete ein Mann Jesus an und sagte: Ich will dir folgen, wohin du auch gehst. Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach! Der erwiderte: Lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben. Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes! Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich von meiner Familie Abschied nehmen. Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.

Einführendes Gebet: Jesus, mein Herr, danke für dein Wort. Danke, dass du in deinem Wort bei mir bist. Ich möchte es lesen wie einen Brief, den du mir heute schreibst. Heiliger Geist, du Atem Gottes, erfülle mich und zeige mir, was der Vater mir durch Jesus heute sagen will. Amen.

Bitte: Herr, mach mich frei für den Weg mit dir!

1. Kein Ruheplatz. Mit Jesus gehen, heißt unterwegs sein. Im letzten Urlaub haben mein Mann und ich eine zweiwöchige Wanderung gemacht. Das Gepäck mussten wir selber tragen. Am zweiten Tag haben wir ein paar Dinge aus dem Rucksack genommen, sind zum Postamt gegangen und haben sie nach Hause geschickt. Nur zwei Kilo weniger zu tragen, machte einen großen Unterschied! Vielleicht ist das auch so, wenn man mit Jesus unterwegs ist: möglichst wenig Gepäck mitnehmen. Was in meinem Leben ist eher hinderlich auf dem Weg mit Jesus? Ängste, Sorgen, Ehrgeiz, Kontrollbedürfnis?

2. Lass die Toten ihre Toten begraben. Vielleicht schleppe ich auch Verletzungen durch andere mit mir herum, die noch nicht heilen konnten, weil ich noch nicht wirklich vergeben habe? Das sind Dinge, die den Rucksack auf dem Weg mit Jesus ganz schön schwer machen. Bin ich bereit, diese Verstrickungen abzugeben?

3. Nach vorn schauen. Auf dem Weg ins Reich Gottes darf ich all das nach und nach aus meinem Rucksack nehmen und wegschicken. Das Postamt, wo das geschieht, ist der Beichtstuhl… Und dann darf ich nach vorn schauen! Alles dort lassen und erleichtert weiter gehen, mit Jesus dem Reich Gottes entgegen!

Gespräch mit Christus: Jesus, mit dir zu gehen ist manchmal ganz schön anstrengend! Du hast aber gesagt: "Kommt her zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt! Ich will euch Ruhe verschaffen." Bitte zeige mir, welche Lasten du mir abnehmen willst, und lass mich die süße Erleichterung spüren, wenn ich mit weniger Gepäck weitergehen darf.

Möglicher Vorsatz: Vielleicht kann ich mit Jesus ein Gespräch über mein Gepäck führen. Ich schaue mit ihm an, was ich so im Rucksack mit mir herumschleppe….

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