Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
24. Januar 2018

Das großzügige Säen Gottes

Gedenktag
Hl. Franz von Sales
Hl. Vera von Clermont, Wohltäterin

P. Nikolaus Klemeyer LC

Mk 4,1-20
In jener Zeit lehrte Jesus wiederum einmal am Ufer des Sees, und sehr viele Menschen versammelten sich um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot auf dem See und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer. Und er sprach lange zu ihnen und lehrte sie in Form von Gleichnissen. Bei dieser Belehrung sagte er zu ihnen: Hört! Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat, und sie brachte keine Frucht. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht; die Saat ging auf und wuchs empor und trug dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach. Und Jesus sprach: Wer Ohren hat zum Hören, der höre! Als er mit seinen Begleitern und den Zwölf allein war, fragten sie ihn nach dem Sinn seiner Gleichnisse. Da sagte er zu ihnen: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes anvertraut; denen aber, die draußen sind, wird alles in Gleichnissen gesagt; denn sehen sollen sie, sehen, aber nicht erkennen; hören sollen sie, hören, aber nicht verstehen, damit sie sich nicht bekehren und ihnen nicht vergeben wird. Und er sagte zu ihnen: Wenn ihr schon dieses Gleichnis nicht versteht, wie wollt ihr dann all die anderen Gleichnisse verstehen? Der Sämann sät das Wort. Auf den Weg fällt das Wort bei denen, die es zwar hören, aber sofort kommt der Satan und nimmt das Wort weg, das in sie gesät wurde. Ähnlich ist es bei den Menschen, bei denen das Wort auf felsigen Boden fällt: Sobald sie es hören, nehmen sie es freudig auf; aber sie haben keine Wurzeln, sondern sind unbeständig, und wenn sie dann um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt werden, kommen sie sofort zu Fall. Bei anderen fällt das Wort in die Dornen: sie hören es zwar, aber die Sorgen der Welt, der trügerische Reichtum und die Gier nach all den anderen Dingen machen sich breit und ersticken es, und es bringt keine Frucht. Auf guten Boden ist das Wort bei denen gesät, die es hören und aufnehmen und Frucht bringen, dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach.

Einführendes Gebet: Herr, öffne mein Herz, damit es in dieser Gebetszeit, aber auch in meinem ganzen Leben, ein empfänglicher Boden sei, in dem das Wort Gottes aufgehen und gedeihen kann.

Bitte: Maria, lehre uns, immer ein so fügsames Herz zu haben, wie du während deines Lebens hier auf Erden.

1. Der Sämann geht aufs Feld. Oft mögen wir denken, dass Gott nicht zu uns spricht. Doch lesen wir hier im Evangelium, dass der Sämann großzügig aussät. Das Korn wird nicht nur kleinlich auf das gute Feld gesät, sondern überall hin. Der Sämann scheut sich nicht, die kostbare Saat auch auf den Weg, auf felsigen Boden und in die Dornen zu säen. Es fehlt nicht an Gottes Handeln in dieser Welt.

2. Die Saat braucht einen Boden. Den Unterschied macht der Boden. Dort zeigt sich, ob das Wort Gottes angenommen wird, oder ob es auf ein verschlossenes Herz trifft. So auch in unserem Leben. Wir müssen und dürfen eine Gewissheit haben: Gott schenkt immer alle Gnade, nicht nur die nötige, sondern im Überfluss.

3. Sanftes und demütiges Herz. Somit werden wir eingeladen, unser Herz der Gnade gegenüber zu öffnen. Vieles liegt nicht in unseren Händen. Auch vieles von dem, was unsere Beziehung zu Gott und unser Tugendleben ausmacht. Es steht aber wohl in unsere Macht, dass wir Gott unser Herz anbieten, dass wir es zu einem "sanften und demütigen Herzen" umformen lassen, um so empfänglicher für die Gnade zu sein, die Gott ständig anbietet und ausströmen lässt.

Gespräch mit Christus: Herr, oft findest du in uns ein eher "stures" Herz. Aber du bist der Besitzer des Weinbergs, der auch zur späten Stunde auf den Markt geht, um ein williges Herz zu finden. Höre nicht auf, immer wieder an unser Herz zu klopfen und um Einlass zu bitten.

Möglicher Vorsatz: Heute nehme ich mir vor, die Demut und Fügsamkeit des Herzens zu üben, und dort "Ja" zu Gott zu sagen, wo es mir besonders schwerfällt.

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