Tägliche Meditationen
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Dienstag,
26. Juni 2018

Der Weg zum wahren Leben

Dienstag der zwölften Woche im Jahreskreis
Hll. Johannes und Paulus von Rom, Märtyrer
Hl. Vigilius
Hl. Anthelm von Chignin OCart
Hl. Josemaría Escrivá, Gründer des Opus Dei

Br. Nils Schäfer LC

Mt 7,6.12-14
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Gebt das Heilige nicht den Hunden, und werft eure Perlen nicht den Schweinen vor, denn sie könnten sie mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen. Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten. Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit, und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn.

Einführendes Gebet: Jesus, danke, dass ich jetzt diese Zeit mit dir verbringen darf. Ich glaube, dass du mir wirklich nahe bist und mit deinem Blick der Liebe auf mich schaust. Hilf mir, in diesen Minuten auch ganz für dich da zu sein. Ich lege alle meine Wünsche, Bitten und Anliegen in deine Hände und bitte dich, aus dieser Zeit eine echte Begegnung mit dir zu machen.

Bitte: Christus, hilf mir bitte zu erkennen, dass in dir alle meine Sehnsüchte erfüllt werden. Gib mir die Stärke, durch das enge Tor zu gehen und dir den ersten Platz in meinem Leben zu geben.

1. Das Heilige. Jesus spricht in diesem Evangelium von etwas Heiligem. Mir ist etwas "heilig", wenn es für mich einen großen Wert hat. Christus bezieht sich hier auf Gott, den ganz Heiligen, den, der unschätzbaren Wert hat. Ist mir Gott und meine Beziehung zu ihm heilig? In unserem Alltag vergessen wir leider oft, wie wertvoll unsere Beziehung zu Gott ist. Anderen Aufgaben und Beschäftigungen widmen wir mehr Zeit – sie werden als wertvoller, heiliger eingestuft. Langsam verdrängen sie Gott vom ersten Platz in unserem Leben. Christus warnt uns in diesem Evangelium allerdings, dass Heilige nicht den Hunden zu geben, weil alles, was nicht Gott ist, uns letztendlich nicht zufrieden macht, Leere zurücklässt und uns innerlich "zerreißt".Bitte Gott, dass er dich erfahren lässt, wie viel er wirklich wert ist und dass alles andere ihm gegenüber nichtig ist. Bitte ihn um die Gnade, dass du ihm in deinem Leben wirklich den unangefochtenen ersten Platz geben kannst.

2. Die enge Pforte. Christus ist aber auch sehr realistisch: Gott den ersten Platz zu geben und ihn in meinem Leben heilig zu halten, fällt mir schwer. Andere Dinge scheinen viel attraktiver und leichter zu sein. Trotzdem ermuntert uns Jesus: Trau dich! Geh durch die enge Pforte! Es ist die enge Tür, die uns in die Weite und in die Schönheit der Beziehung mit Gott führt. Jeder, der sich auf dieses radikale Leben mit Gott einlässt, erfährt, dass Christus wirklich nichts von dem wegnimmt, was das Leben frei, schön und froh macht. Es ist wichtig, im Alltag nicht zu vergessen, dass die enge Pforte nicht das Ziel, sondern nur das notwendige Eingangstor ist, um tiefer in die Beziehung mit Gott einzutreten. Allerdings geht es auch nicht darum, mir große und schwere Opfer aufzuladen, sondern darum, Gott die kleinen, alltäglichen Schwierigkeiten aus Liebe aufzuopfern. Jede kleine Unannehmlichkeit wir dann zu einer Möglichkeit, tiefer in die Beziehung zu Gott einzutauchen.

3. Leben in Fülle. Jesus verspricht uns, dass der Durchgang zum engen Tor ins Leben führt. Die Fülle des Lebens besteht darin, dass wir immer mehr aus der Liebe heraus leben können. Das bedeutet, immer weniger unser eigenes Glück und immer mehr das Glück meiner Mitmenschen zu suchen. Das ist das eigentliche Paradox in unserem christlichen Leben: Je mehr wir es schaffen, uns selber aus dem Zentrum zu nehmen und Gott und unsere Mitmenschen ins Zentrum zu stellen, desto mehr werden unsere tiefsten Sehnsüchte und Nöte gestillt werden. So wie Christi Weg durch das Kreuz zur Auferstehung führte, so müssen auch wir ihm auf diesem Weg folgen. Gott den ersten Platz zu geben, ist nicht leicht, aber es ist die Erfüllung unserer innersten Sehnsüchte und der Weg, der zum Leben führt.

Gespräch mit Christus: Christus, ich will dir den ersten Platz in meinem Leben geben und vertraue darauf, in dir die Erfüllung meiner Sehnsüchte zu finden. Du siehst, dass mir das oft nicht leichtfällt und dass ich Schwierigkeiten lieber ausweiche, als sie dir aus Liebe aufzuopfern. Daher bitte ich dich, mir immer mehr zu erkennen zu geben, dass die schmalen Wege in meinem Alltag, deine Einladung sind, in eine tiefere Beziehung zu dir und zu meinem himmlischen Vater einzutreten.

Möglicher Vorsatz: Heute will ich drei Dinge bewusst aus Liebe zu Christus aufopfern.

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