Tägliche Meditationen
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Montag,
21. Dezember 2015

Der Geist führt uns dazu, den anderen zu lieben

Montag der vierten Woche im Advent
Hl. Richard OCist, Priester

P. Klaus Einsle LC

Lk 1,39-45
In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabethh. Als Elisabethh den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

Einführendes Gebet: Heiliger Geist, du hast in Maria das Wunder der Menschwerdung vollbracht; du hast auch Elisabeth inspiriert. Sei jetzt bei mir in diesem Gebet und leite meine Gedanken, Gefühle und Entscheidungen, damit ich dich, meinen Gott, finde und mein Leben auf dich hin ausrichte.

Bitte: Ich bitte für mich und die Menschen in meiner Umgebung um eine zunehmende Offenheit für das Wirken des Heiligen Geistes.

1. Der Heilige Geist als der Hauptdarsteller. Sowohl in Maria als auch in Elisabeth ist der Heilige Geist der Hauptakteur des Heilshandelns. In Maria wirkt er durch die Menschwerdung das große Ereignis des Eintretens Gottes in das menschliche Dasein. Auch in Elisabeth wirkt der Geist und legt ihr Worte in den Mund, die sie mit rein menschlichem Verstand nicht hätte finden können.Weder Elisabeth noch Maria haben das Heilsgeschehen bewirkt. Beide haben dem wirkenden Geist sich selbst und ihre Fähigkeiten zur Verfügung gestellt. Und durch dieses Ja konnte das Heilsgeschehen seinen weiteren Verlauf nehmen.

2. Auch heute wirkt der Geist. Für uns heute gilt dasselbe Prinzip: Der Geist kennt die Wege und Pfade des Heilswirkens Gottes in der Welt. Alles liegt offen vor ihm und er weiß genau, wen er wann, wohin und wie leiten wird. Er ist der Hauptdarsteller, auch in der heutigen Welt. Unser tägliches und großzügiges Ja ermöglicht ihm, in unserem Dasein seine Geschichte zu schreiben und den Menschen Wege zu öffnen. Wie schnell, wie klar und wie großzügig ist mein Ja?

3. Der Geist bewirkt die Liebe. Das Wirken des Geistes Gottes ermöglicht immer tiefe, innige Beziehungen zwischen den Menschen. Er öffnet unsere Herzen für den/die andere/n. Hier erkennen wir die unterschiedlichen Geister. Der eine Geist vereint, der andere trennt. Der vereinende ist Gottes Geist, der Zwietracht säende der böse Geist. Maria und Elisabeth fühlten sich einander im Innern stark verbunden. Sie waren auch verbunden mit Gott. Hier ist der gute Geist am Werk. Bin ich in meinem Alltag jemand, der verbindet ‐ durch seine Worte, seine Gesten, seine Argumente; oder bin ich ein Spalter ‐ durch meine Kritik, meine Ironien, meine Ansprüche?Wes Geistes Kind bin ich?

Gespräch mit Christus: Komm Schöpfer Geist, kehr bei uns ein.

Erfüll das Herz der Kinder dein.

Die deine Macht erschaffen hat,

erfülle nun mit deiner Gnad.

Treib weit von uns des Feind’s Gewalt.

In deinem Frieden uns erhalt,

dass wir, geführt von deinem Licht

in Sünd’ und Leiden verfallen nicht.

Möglicher Vorsatz:  Ich will mich heute bemühen, als Werkzeug des guten Geistes Gründe zu finden, um Menschen zu loben und so Einheit zu schaffen.

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