Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
20. Oktober 2016

Ein epischer Kampf

Donnerstag der Neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Wendelin, Abt
Hl. Vitalis OSB, Bischof

Felix Honekamp

Lk 12,49-53
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen! Ich muss mit einer Taufe getauft werden, und ich bin sehr bedrückt, solange sie noch nicht vollzogen ist. Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung. Denn von nun an wird es so sein: Wenn fünf Menschen im gleichen Haus leben, wird Zwietracht herrschen: Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen drei, der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.

Einführendes Gebet: Herr, ich weiß, dass du immer bei mir bist, vor allem im Gebet, wenn ich mich an dich wende, oder wenn ich versuche, dich besser zu verstehen. Ich glaube, dass du mein Leben mit Güte und Barmherzigkeit ansiehst, und manchmal mit Mitleid. Ich hoffe, dass ich jeden Tag lerne, mehr auf deine Stimme zu hören, um dir nachzufolgen. Ich liebe dich, lehre mich, dich zu lieben, wie du mich liebst.

Bitte: Vater im Himmel, zeige mir den Platz in der Welt, den du mir zugedacht hast. Gib mir Mut, den Kampf aufzunehmen, den der Glaube an dich beinhaltet. Ich weiß, dass du an meiner Seite stehen wirst, wenn ich deine Botschaft verkünde.

1. Die Welt entflammen. Heute verstehen wir die Worte "Feuer auf die Erde werfen" eher bildhaft. Aber Jesu Jünger werden diesen Satz wörtlich verstanden haben. Es mag sie schockiert haben, sicher haben sie sich aber nicht vorstellen können, was es bedeutet, die Welt mit dem Glauben an Gott zu entflammen. Heute gibt es weltweit fast 2 Milliarden Menschen auf der Welt, die an Christus glauben, mehr als 30 % der Weltbevölkerung. Das hätten sich Jesu Jünger wohl kaum träumen lassen.

2. Spaltung. Und doch ist die Geschichte des Christentums nicht nur eine Erfolgsgeschichte. Verfolgungen und Spaltungen sind Teil des Weges der Christenheit durch die Zeit. Jesus hat angekündigt, nicht Frieden sondern Spaltung zu bringen. Widerspricht das nicht unserer Vorstellung vom Christentum? Doch die Wahrheit ist: Gerade der Botschaft der Liebe und des Friedens wird überall auf der Welt widersprochen. Für seinen Glauben an Christus einzustehen – ein solches Handeln spaltet die Welt, es ruft in den Herzen unterschiedliche Reaktionen hervor.

3. Kampf. Trotzdem wissen wird, dass Gott am Ende Sieger sein wird. Wir glauben daran, dass unser Zeugnis die Welt zum Besseren verändern wird. Es sollte uns aber nicht erschrecken, dass man dafür Mut braucht, Widerspruch erntet und bekämpft werden wird. In einer gebrochenen Welt stehen die Jünger Jesu immer in einem epischen Kampf. Bin ich dazu bereit?

Gespräch mit Christus: Mein Jesus, du hast mir keinen Spaziergang versprochen. Ich sollte wissen, dass das Leben als Christ kein einfaches sein wird, jedenfalls nicht, wenn ich es ernst nehme. Ich danke dir, dass du dabei immer an meiner Seite stehst. Ich stehe in diesem Kampf niemals alleine.

Möglicher Vorsatz: Ich werde in Diskussionen widersprechen, wenn die Argumente sich gegen meinen Glauben und die damit verbundene Wahrheit wenden.

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