Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
14. Juli 2016

Wie oft sagst du, ich kann nicht mehr?

Donnerstag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Ulrich von Zell OSB, Prior
Hl. Roland OCist, Abt

Fabiola Marton, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 11,28-30
In jener Zeit sprach Jesus: Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, du mir geschenkte Gabe des Vaters und des Sohnes. Danke, Herr, dass du den Geist unbegrenzt geben willst (Joh 3,34). Komm und entzünde mein Herz mit Liebe. Jesus, lass mich dich in diesem Gebet mit ganzem Herzen suchen und lieben. In dieser Suche, werden wir uns dann gegenseitig finden. Jesus, ich sehne mich nach dir.

Bitte: Jesus, in diesem Gebet möchte ich dich besser kennenlernen und dir begegnen.

1. Ohne Masken. Jesus erkennt, dass du dich plagst und schwere Lasten trägst. Oft ist es im Leben gar nicht einfach. Jesu Worte bestätigen, wie mühselig das Leben sein kann. Eigentlich wissen wir das alle aus Erfahrung. Trotzdem meinen wir Christen manchmal, dass, wenn uns etwas wirklich schwer fällt, wir bestimmt nicht großzügig genug sind oder sogar nicht wirklich an die Frohbotschaft glauben. Welch eine Erleichterung, nicht immer perfekt und fröhlich erscheinen zu müssen – vor allem vor Jesus; sondern eben so wie es mir gerade geht und wie ich gerade bin.

2. Liebe, die den anderen trägt und sich tragen lässt. Eine Person mitzutragen, die ernsthafte Beschwerden hat, ist auf die Dauer mühsam. Das weiß jeder. Deswegen vertrauen wir uns dem anderen in schweren Situationen oft gar nicht an und verschließen uns. Denn "ich will ja nicht zur Last fallen". Auch Jesus hat die Jünger gebeten, ihn in Getsemani zu begleiten. Seine Bitten "Kommt-mit-mir", "Wachet-mit-mir", "Betet-mit-mir" waren sehr real. Schwachheit zeigen, bedeutet oft, sich verwundbar zu machen. Sich verwundbar zeigen, zeugt von großem Vertrauen.

3. Kommt alle zu mir! Lassen wir zu, dass der erhöhte Jesus uns an sich zieht, nah an sein gütiges, demütiges, durchbohrtes Herz. Lassen wir uns tragen, Er soll unsere Ruhe werden. "Wenn wir dann auf ihn hinschauen, der alles getragen hat – der selbst den Gehorsam, die Schwachheit, den Schmerz, alles Dunkle erprobt hat, dann verstummen diese unsere Klagen. Sein Joch besteht darin, mit ihm zu lieben. Und je mehr wir ihn lieben und mit ihm Liebende werden, desto leichter wird uns sein scheinbar schweres Joch werden." (Papst Benedikt XVI., 2007). "Denn wenn man liebt bis es weh tut, kann es keinen Schmerz mehr geben, nur mehr Liebe". (Mutter Teresa).

Gespräch mit Christus: Jesus, ich will dir jetzt einfach sagen, wie es mir geht. Was mich so beschäftigt, was mir Freude bereitet und was mich oft erdrückt. Hier ist es. Wie gut, dass ich dir nicht zur Last falle, sondern mich bei dir ausruhen darf. Ich vertraue mich dir an und bejahe, was du gerade in meinem Leben an Schwierigem zulässt. Aber nur weil es mich zu dir führt und ich dich damit lieben kann. Amen.

Möglicher Vorsatz: Sich am Tag öfters bewusst werden, dass Jesus einfach da ist.

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