Montag,
17. Januar 2022
Der Bräutigam ist heute bei dir!
Zweiter Montag im JahreskreisHl. Antonius der Große, Mönchsvater
Gedenktag
P. Raphael Ballestrem LC
Mk 2,18-22
Da die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu fasten pflegten, kamen Leute zu Jesus
und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer
fasten? Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist?
Solange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten. Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der
Bräutigam genommen sein; an jenem Tag werden sie fasten. Niemand näht ein Stück neuen Stoff auf ein altes
Kleid; denn der neue Stoff reißt doch vom alten Kleid ab, und es entsteht ein noch größerer Riss. Auch füllt
niemand neuen Wein in alte Schläuche. Sonst zerreißt der Wein die Schläuche; der Wein ist verloren, und die
Schläuche sind unbrauchbar. Neuer Wein gehört in neue Schläuche.
Einführendes Gebet: Jesus, dein Wort ist kraftvoll, es ist belebend und inspirierend. Öffne mein Herz und lass dein Wort in meinem Herzen wirken.
Bitte: Herr, du bist da, unabhängig davon, ob ich es gerade fühlen kann oder nicht. Deine Gegenwart ist ein Geschenk. Lehre mich, mich an dir zu erfreuen!
1. Der Bräutigam ist da! Johannes schreibt zu Beginn seines Evangeliums: "Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut" (Joh 1,14). Das klingt sehr abstrakt. Das heutige Evangelium führt uns vor Augen, was das bedeutet: Jesus ist bei ihnen, er zieht mit ihnen umher, er isst mit ihnen, er schaut sie an, sie können mit ihm reden. Ja, der Bräutigam ist wirklich da. Das Besondere: Jesus wollte nicht, dass das Privileg, sein Fleisch zu sehen, nur einer kleinen Zahl von Menschen zuteilwird. Deswegen ist er in der Eucharistie bei uns geblieben. Auch für uns gilt: Der Bräutigam ist da!
2. Der Bräutigam ist nah! Die Pharisäer hatten Schwierigkeiten, den Bräutigam als solchen zu erkennen. Äußerlich hatte er wenige Besonderheiten aufzuweisen. Ehrlich gesagt ist das für uns auch nicht immer einfach. Auch wir müssen uns darin üben, das Wirken Gottes in unserem Alltag zu erkennen: in den konkreten Umständen, die unsere Arbeit manchmal einfacher oder schwieriger machen, in der helfenden Hand, die wir nicht erwartet hatten, in dem bedürftigen Nachbarn, der auf unsere Zuwendung wartet.
3. Fasten? Müssen wir überhaupt noch fasten, wenn Jesus in unserem Leben so gegenwärtig ist? Wie schön ist es, wenn wir mit freudigem Herzen die Feste feiern, wie sie fallen! Zwischendurch braucht es aber immer wieder die Zeiten des Fastens. Es stärkt unseren Hunger nach Gott, unseren Wunsch, ihn und den Nächsten zu lieben. Jesus selber hat gefastet, als er 40 Tage in der Wüste war.
Gespräch mit Christus: Herr, ich möchte dich sehen. Du hast so vielen Menschen das Augenlicht zurückgeschenkt. Erlaube auch mir, dich zu sehen und in meinem gewöhnlichen Leben dein Wirken zu entdecken.
Vorsatz: Ich möchte heute Abend kurz innehalten und Jesus für die Momente des heutigen Tages danken, in denen ich ihm begegnen durfte.