Tägliche Meditationen
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Samstag,
30. Juli 2016

Gesetze des Wirkens Gottes

Samstag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Petrus Chrysologus, Kirchenlehrer
Friederich Rubio u. 69 Gefährten (spanische Märtyrer)

Bernadette Ballestrem, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 14,1-12
In jener Zeit hörte der Tetrarch Herodes, was man von Jesus erzählte. Er sagte zu seinem Gefolge: Das ist Johannes der Täufer. Er ist von den Toten auferstanden; deshalb wirken solche Kräfte in ihm. Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und in Ketten ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus. Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, sie zur Frau zu nehmen. Der König wollte ihn deswegen töten lassen, fürchtete sich aber vor dem Volk; denn man hielt Johannes für einen Propheten. Als aber der Geburtstag des Herodes gefeiert wurde, tanzte die Tochter der Herodias vor den Gästen. Und sie gefiel Herodes so sehr, dass er schwor, ihr alles zu geben, was sie sich wünschte. Da sagte sie auf Drängen ihrer Mutter: Lass mir auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes herbringen. Der König wurde traurig; aber weil er einen Schwur geleistet hatte - noch dazu vor allen Gästen -, befahl er, ihr den Kopf zu bringen. Und er ließ Johannes im Gefängnis enthaupten. Man brachte den Kopf auf einer Schale und gab ihn dem Mädchen, und sie brachte ihn ihrer Mutter. Die Jünger des Johannes aber holten den Leichnam und begruben ihn. Dann gingen sie zu Jesus und berichteten ihm alles.

Einführendes Gebet: Ich bin da, mein Gott. Und du bist da. So sind wir nun beide da, vereint in dieser Zeit meines Gebets. Ich öffne dir mein Herz. Öffne mir auch das deine. Und lehre mich lieben, wie du liebst.

Bitte: Herr, ich will dich für alle meine Freunde und Bekannten bitten: Sei du Ihnen nahe und schütze sie. Ziehe sie durch deinen Geist immer näher zu dir und hilf ihnen, ein Leben zu leben, das dir die Ehre gibt. Baue durch uns dein Reich in der Welt auf.

1. Gott spricht zu allen. Herodes war ein Mann, der, wenn nötig, auch über Leichen gehen konnte. Gleichzeitig ist es verwunderlich und ermutigend, dass Jesus sogar sein Herz berührt. Der König wurde nachdenklich, wenn er Johannes hörte. Und er dachte über Jesus nach. Zwar nicht aufrichtigen Herzens, aber immerhin.Das zeigt uns, dass das Wort Jesu in jedes Herz dringen kann. Wir sollten der Hoffnung keine Grenzen setzen. Gottes Macht ist verborgen und groß.

2. Gottes Wirken und seine Grenzen.  Allerdings gibt es doch eine Grenze, die Gott sich selbst zieht: der freie Wille des Menschen. Herodias wollte scheinbar nur ihren eigenen Willen kennen und das eigene Leben erfolgreich steuern. Aufgrund ihrer inneren Härte schien sie immun für das Wirken Gottes. Wo Menschen sich völlig verschließen und sich in innerer Härte gegen jeden äußeren Einfluss wehren, dort sind Gott Grenzen gesetzt, die er sich selber gibt, weil er die Freiheit des Menschen respektiert. Und gleichzeitig gilt doch: Gott spricht zu allen. Denn durch Johannes hatte Gott versucht, nicht nur Herodes, sondern auch Herodias ins Gewissen zu reden.Gibt es in deinem Leben Bereiche, die du vor Gottes Wirken verborgen hältst? Warum? Wovor hast du Angst? Spricht mit dem Herrn darüber.

3. Gott spricht durch Menschen. Herodes meint, durch Jesus würde der Täufer zu ihm sprechen. In Wirklichkeit ist es gerade umgekehrt: Durch den Täufer spricht Jesus.Und dieses Grundprinzip, das Herodes verdreht, stimmt genau in dieser Form: Gott wirkt durch uns Menschen.Würden wir getaufte Christen (d.h. die angenommenen Kinder Gottes) doch erkennen, welche Macht und Vollmacht unsere Worte besitzen, wenn sie vom Heiligen Geist kommen. Gott will durch uns sprechen. Es könnte ein machtvolles Wort sein, das Herzen in der Tiefe berührt. Aber nur, wenn es Gottes Wort ist.Wie oft sprechen und denken wir rein menschlich (nur unter Berücksichtigung wirtschaftlicher, politischer, humaner Zusammenhänge). Gott will durch uns zu den Menschen gelangen. Schenken wir ihm unsere Lippen und unsere Hände.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus,

ich gebe dir meine Hände, damit sie für dich arbeiten.

Ich gebe dir meine Füße, um deine Wege zu gehen.

Ich gebe dir meine Augen, um die Dinge zu sehen, wie du sie siehst.

Ich gebe dir meine Lippen, um deine Worte zu sprechen.

Ich gebe dir meinen Verstand, um deine Gedanken zu denken.

Ich gebe dir meinen Geist, damit du in mir betest.

Vor allem gebe ich dir mein Herz, damit du in mir deinen Vater und alle Menschen liebst.

Ich gebe dir mein ganzes Sein, damit du, Christus, in mir lebst, arbeitest und anbetest. Amen.

(nach dem Morgengebet des ECYD)

Möglicher Vorsatz: Ich will heute auf meine Worte achten und vor allem danken, andere loben und Gutes sagen. Ich enthalte mich jeder sinnlosen Kritik.

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