Tägliche Meditationen
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Freitag,
29. Februar 2008

Taufversprechen

Freitag der dritten Woche in der Fastenzeit

Matthew Reinhardt, geweihtes Mitglied des Regnum Christi

Mk 12,28-34
Ein Schriftgelehrter ging zu Jesus und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen anderen außer ihm, und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.

Einführendes Gebet:   „Herr, ich glaube an dich: lass mich fester glauben. Ich hoffe auf dich: lass mich sicherer hoffen. Ich liebe dich: lass mich dich inniger lieben. Ich bereue meine Sünden: lass mich tiefer bereuen” (aus einem Gebet von Papst Clemens XI.).

Bitte:  Herr, gewähre mir die Gnade, ganz nach meinem Taufversprechen zu leben bis zu dem Tag, an dem ich dir in der Ewigkeit begegne.

1. Taufversprechen. Bei der Taufe versprechen wir oder unsere Eltern an unserer Stelle, die zwei Gebote Christi zu halten: „Liebe den Herrn, deinen Gott” und „Liebe deinen Nächsten”. Der Eröffnungsritus der Taufliturgie lautet: „Damit erklären Sie sich bereit, ihr Kind im Glauben zu erziehen. Es soll Gott und den Nächsten lieben lernen, wie Christus es uns vorgelebt hat.” Während des Segens über die Ohren und den Mund heißt es im Ritus „Möge er deine Ohren berühren, um sein Wort zu empfangen, und deinen Mund, um seinen Glauben zu bekennen”. Weil wir getauft wurden, ist es unsere Pflicht, täglich in unserer Liebe zu Gott zu wachsen und unseren Glauben an ihn zu bekennen.

2. Die Liebe Gottes. Haben sie schon einmal mit einem Ehepaar gesprochen, das seinen fünfzigsten, sechzigsten oder siebzigsten Hochzeitstag feierte? Vielleicht sagt dieses Ehepaar, dass ihre Liebe zueinander jetzt stärker ist als an ihrem Hochzeitstag. Warum ist das so? Ihre Liebe zueinander war jeden Tag, an dem sie zusammen waren, stärker geworden, sogar in sehr schweren Zeiten. Und so muss auch unsere Liebe zu Gott täglich stärker werden. Am Tag unserer Taufe wurden wir mit Christus zum ersten Mal vereint, und wir sind dazu berufen, täglich in der Liebe zu ihm zu wachsen. Die Kirche hilft uns dabei sehr, diese Liebe lebendig zu halten, zum Beispiel durch die Eucharistie, die Beichte, das Gebet, die Seelenführer, die uns in unserer Beziehung zu Gott den rechten Weg zeigen, das Beispiel der Heiligen und den Schutz der Mutter Gottes. Heute ist ein großer Tag, um in unserer Liebe zu Gott zu wachsen, so dass wir ihn „lieben [können] aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele, mit all unseren Gedanken und mit all unserer Kraft.”

3. Nächstenliebe. Was ist die größte Liebestat, die wir unseren Nächsten schenken können? Zeit mit ihnen zu verbringen? Ihnen finanziell zu helfen? Mit ihnen Spaß zu haben? Dies sind alles nette Gesten, die aber nicht an die Nächstenliebe heranreichen, die wir Christus am Tag unserer Taufe versprochen haben. Christus will, „dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen”. (1 Tim 2,4). Unsere Liebe können wir unserem Nächsten vor allem darin beweisen, dass wir unsere Zeit, unser Geld und unsere Fähigkeiten nutzen, um ihnen zu helfen, die Erlösung zu erreichen, indem wir sie für das Reich Christi gewinnen. Was für eine erhabene Möglichkeit, die kurze Zeit, die wir auf dieser Erde haben, zu nutzen, um Seelen zu retten!

Gespräch mit Christus:  Himmlischer Vater, ich danke dir für das Geschenk des Glaubens, das du mir am Tag meiner Taufe in meine Seele gelegt hast. Gewähre mir die Gnade, täglich in meiner Liebe zu dir zu wachsen, und entzünde mein Herz, damit ich erkenne, dass alle Menschen deine Freundschaft brauchen, um gerettet zu werden.

Vorsatz:   Ich werde mit einem Freund oder einem Familienmitglied darüber sprechen, was es wirklich bedeutet, getauft zu sein.

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