Tägliche Meditationen
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Dienstag,
11. Oktober 2022

Das Herz geben

Dienstag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Johannes XXIII., Papst

Bettina Duda

Lk 11,37-41
In jener Zeit lud ein Pharisäer Jesus zum Essen ein. Jesus ging zu ihm und setzte sich zu Tisch. Als der Pharisäer sah, dass er sich vor dem Essen nicht die Hände wusch, war er verwundert. Da sagte der Herr zu ihm: O ihr Pharisäer! Ihr haltet zwar Becher und Teller außen sauber, innen aber seid ihr voll Raubgier und Bosheit. Ihr Unverständigen! Hat nicht der, der das Äußere schuf, auch das Innere geschaffen? Gebt lieber, was in den Schüsseln ist, den Armen, dann ist für euch alles rein.

Einführendes Gebet: Herr, ich stelle mich bewusst in deine Gegenwart und komme, wie ich gerade bin, mit meinem ganzen Leben. Du richtest deine Augen voll Liebe auf mich und hast dich bereits nach mir gesehnt. Hilf mir, diese Zeit jetzt ganz mit dir zu verbringen und dir zu begegnen, so wie du es möchtest.

Bitte: Lehre mich die wahre Großzügigkeit!

1. Die rechte Absicht.  "Gott ist größer als unser Herz und er weiß alles". Der Pharisäer hat Jesus möglicherweise eingeladen, um sich selbst in Szene zu setzen und zu profilieren, nicht etwa um einer inneren Sehnsucht und Bedürftigkeit willen, die er nach ihm spürte. Solche Einladungen waren zu damaliger Zeit keine Seltenheit. Vielleicht wollte er auch in den Augen Jesu Anerkennung für sein rechtes Verhalten finden. Gott schaut aber auf unser Herz, auf unsere Absichten, auf unsere Liebe. Die heilige Therese von Lisieux hat in ihrem Leben keine äußeren großen Taten vollbracht, aber mit großer Liebe die kleinen Dinge, wie ein Stück Papier aufheben, und sie dadurch zu einem Trampolin in den Himmel verwandelt. Vielleicht möchte auch ich mich mit Jesus an einen Tisch setzen und mir von ihm zeigen lassen, wo meine Absichten nicht rein sind.

2. Reinheit des Herzens. "Ihr haltet zwar Becher und Teller außen sauber, innen aber seid ihr voll Raubgier und Bosheit." Reinheit und Sauberkeit sind sehr wichtig und heute wird viel Energie und Einsatz in die Sauberkeit von Luft, Häusern, Autos, Kleidung usw. gesteckt. Es geht Jesus aber darum, dass wir in unserem Leben an erster Stelle die Reinheit unseres Herzens suchen und so eine rechte Ordnung hergestellt wird. "Suchet zuerst das Reich Gottes…".

3. Großzügigkeit. "Hat er nicht auch das Innere geschaffen? Gebt lieber, was in den Schüsseln ist…" Gott möchte, dass wir ihm als Erstes unser Herz schenken. Er weiß noch besser als wir, dass wir ihm damit ein armes, verletztes und kleines Herz schenken. Aber genau das möchte er. Er möchte nicht unsere großen äußeren Werke und Taten, sondern dieses kleine, arme Herz. Das ist viel mehr und oft viel schwerer, weil es dann unser Innerstes ist, was wir ihm geben: unseren Willen, unsere ganze Liebeskraft. Wie großzügig bin ich, ihm mein Herz zu schenken?

Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir, dass du von mir keine großen Werke verlangst, sondern mein Herz. Hilf mir dabei, auch die kleinsten Dinge mit der größten Liebe zu tun.

Vorsatz: Ich möchte heute selbst die kleinsten Kleinigkeiten mit großer Liebe tun und dabei im Herzen sagen "Für dich, Jesus."

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