Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
18. Juni 2008

Wer schaut uns zu?

Mittwoch der elften Woche im Jahreskreis

P. Timothy Walsh LC

Mt 6, 1-6,16-18
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten. Wenn du Almosen gibst, lass es also nicht vor dir herposaunen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut. Dein Almosen soll verborgen bleiben und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.

Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler. Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.

Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der auch das Verborgene sieht; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.

Einführendes Gebet:   Herr Gott, ich bete dich an, weil du so groß bist! Ich bete dich in deiner unendlichen Schönheit, Liebe und Stärke an. Hilf mir, fester an dich zu glauben. Hilf mir, beständiger auf dich zu hoffen. Hilf mir, dich leidenschaftlicher zu lieben, indem ich dir und den Menschen um mich herum diene.

Bitte:  Vater, gib mir die Gnade, immer und ausschließlich nach deinem Willen zu handeln.

1. Lob und Dankbarkeit. Es gefällt uns, wenn wir beachtet und gelobt werden, besonders dann, wenn der Anlass dazu eine Tat der Nächstenliebe oder sonst eine gute Tat ist. Auf der anderen Seite gefällt es uns gar nicht, wenn wir nicht beachtet werden, wenn sich niemand bei uns bedankt oder uns so anerkennt, wie wir meinen, es verdient zu haben: von unseren Kindern, wenn sie das, was wir für sie tun, nicht bemerken, von unseren Eltern, wenn sie uns für unsere guten Noten oder das aufgeräumte Zimmer nicht loben, von unseren Freunden, wenn wir unsere Pläne ändern, um ihnen zu helfen. Aber Jesus lädt uns ein, die Haltung der Demut einzunehmen: „Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen.”

2. Gottes Dank. Jesus verheißt uns einen viel größeren Lohn, als ein paar freundliche Worte oder ein Stück Papier oder eine Medaille ausdrücken können: er verheißt uns die Anerkennung und den Dank des allmächtigen Gottes. Er versichert uns, dass der himmlische Vater jede gute Tat, die wir vollbringen, sieht und uns dafür schon hier auf Erden und nach diesem Leben belohnen wird (vgl. Lk 18,30). Damit unser ewiger Lohn noch größer wird, ermutigt uns Christus dazu, die menschliche Anerkennung zu fliehen, damit wir „Schätze im Himmel sammeln” (vgl. Mt 6,20).

3. Reinheit der Absicht. Viel mehr, als immer nur zu versuchen, jede gute Tat im Verborgenen zu tun, lädt Christus uns dazu ein, unsere Absicht zu reinigen: wir sollen Gutes um Gottes willen tun, für ihn allein sollen wir handeln und unsere guten Taten zu seiner größeren Ehre tun. Als Papst Johannes Paul II. einmal durch eine riesige Menge fuhr und alle ihm zujubelten und laut seinen Namen ausriefen, konnten die Leute in seiner Nähe hören, wie er immer wieder leise sagte: „Für dich, Herr, für dich!”

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, du weißt, wie sehr mir daran gelegen ist, von anderen beachtet und geschätzt zu werden. Du weißt, wie schlecht ich mich fühle, wenn andere mich ignorieren oder vernachlässigen. Hilf mir, dir ähnlich zu werden und nur darauf bedacht zu sein, den Willen des Vaters zu erfüllen und ihm allein gefallen zu wollen.

Vorsatz:   Ich will eine Aktivität dieses Tages Gott aufopfern (z.B. für die Bekehrung der Sünder, die Rettung der Seelen, den Papst und die Kirche, usw.).

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