Tägliche Meditationen
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Dienstag,
9. Juni 2020

Leuchtturm mitten im Sturm

Dienstag der zehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Ephräm der Syrer, Diakon, Kirchenlehrer

Br. Andrés Poblete, LC

Mt 5,13-16
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Einführendes Gebet: Jesus, welch ein Geschenk, dass ich mit dir sprechen darf! Du möchtest mit mir zusammen sein, du freust dich darüber und bist mit großer Begeisterung dabei. Du liebst mich sehr und aufgrund dieser Liebe bist du Mensch geworden und für mich gestorben. Wer sonst liebt mich so sehr? Lass mich in dieser Meditation die Augen meines Herzens öffnen und sehen, wie sehr du mich liebst. Lass mich in meiner Liebe zu dir wachsen und diese Liebe allen bringen.

Bitte: Ich bitte dich, Jesus, mein Leben hell zu machen und mir den Mut zu geben, dieses Licht allen Menschen zu bringen, denen ich begegne.

1. Licht im Rachen des Wolfes. Als ich ein Junge war, hat mein Vater mit mir im Spiel einen Scherz gemacht: Während er mit mir nachts auf der Straße, an der unser Haus liegt, unterwegs war, schaltete er für einen kurzen Moment die Autolichter aus und fuhr langsam weiter. Es wurde mit einem Schlag sehr dunkel. Nichts war sichtbar und mein Vater sagte, wir wären in den Rachen eines Wolfs geraten. Ich erinnere mich, dass ich nur wollte, dass das Licht zurückkommt, und als mein Vater das Licht wieder einschaltete, fühlte ich großen Frieden und Freude. Dank des Lichts sehen wir, wo wir sind und wohin wir gehen wollen. Dieses Licht möchte Christus in unserem Leben sein. Er lässt uns nicht im Rachen des Wolfs verschwinden, sondern möchte, dass wir in ihm glücklich und sicher sind, in seiner Gegenwart. Er ist unser Weg, unsere Wahrheit und unser Leben.

2. Sei ein Licht wie Christus, ein Leuchtturm! Aber wie kann ich ein Licht sein für das Leben anderer Menschen? Der Sinn meines Lebens ist die Liebe, lieben und geliebt zu werden. Jesus und diese Beziehung, die ich in der Wahrheit zu ihm habe, ist etwas so Schönes und Großartiges, dass sie mich zu einem Zeichen Gottes in der Welt macht. Wenn ich mit Gott vereint bin, bin ich ihm so nahe, dass sein Licht in mir reflektiert wird und ich es ausstrahlen kann. Es ist ein Licht, das sich in tiefer Freude zeigt, in Liebe gegenüber denen, die mir missfallen, ein Licht, das die Fehler der anderen geduldig erträgt, ein Licht, das weiß, wie man gut über andere spricht. Kurz gesagt, es leuchtet wie Christus, weil das Licht von ihm kommt. Ein Licht, das in der Dunkelheit, wie ein Leuchtturm leuchtet.

3. Zu deiner Ehre Jesus! Wenn wir weit von Gott entfernt sind, wenn wir lange nicht mehr gebeichtet haben, wenn wir uns in großer Dunkelheit befinden, ist es leicht zu erkennen, dass das Licht, das wir brauchen, nicht von uns kommt, sondern von Gott. Aber wenn Christus unser Leben erleuchtet und durch uns das Leben anderer, kann es vorkommen, dass wir denken, wir seien selbst der Ursprung des Lichts. Doch wie die Taschenlampe nicht selbst die Lichtquelle ist, sondern ihre Energie von der Batterie her bezieht, müssen wir wissen, dass das Licht in unserem Leben und im Leben anderer nur von Gott kommt. Und so geben wir ihm alle Ehre. "So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen".

Gespräch mit Christus: Der Herr ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser. Meine Lebenskraft bringt er zurück. Er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen. Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.

Vorsatz: Ich werde mich nicht schämen, in der Öffentlichkeit das Kreuzzeichen zu machen oder andere vor dem Essen zum Beten einzuladen.

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