Tägliche Meditationen
X

Montag,
5. November 2018

Das Gottesprinzip: Schenken

Montag der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Bernhard Lichtenberg, Domprobst
Hl. Berthild, Äbtissin
Hl. Emmerich, Königssohn

Dorit Wilke-Lopez

Lk 14,12-14
In jener Zeit sprach Jesus zu einem der führenden Pharisäer, der ihn zum Essen eingeladen hatte: Wenn du mittags oder abends ein Essen gibst, so lade nicht deine Freunde oder deine Brüder, deine Verwandten oder reiche Nachbarn ein; sonst laden auch sie dich ein, und damit ist dir wieder alles vergolten. Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein. Du wirst selig sein, denn sie können es dir nicht vergelten; es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten.

Einführendes Gebet: Ich schließe die Augen und sammle mich vor Gott. Wenn es mir hilft, kann ich bewusst ein paar tiefe Atemzüge machen. Dann beginne ich das Gespräch mit Gott.

Bitte: Jesus, du willst, dass ich selig bin, dass ich an deiner Seligkeit teilhaben darf. Lass mich mit deinen Augen sehen.

1. Die Freude des Schenkens. In diesem Evangelium führt uns Jesus tiefer in die Denkweise Gottes hinein. Wir hören, dass wir bedürftige Leute ohne Gegenleistung zum Essen einladen sollen. Das erscheint als anspruchsvolle Forderung, die uns einiges abverlangt. Wenn man aber einmal mit Gottes Augen auf uns und ihn schaut, dann ist doch Gott derjenige, der uns einlädt. Er lädt uns ein zum Leben, zu jedem einzelnen Tag, und zur Speise, die er selber ist. Wir sind die Armen und Blinden, die ihm das nie vergelten können, und Gott hat große Freude daran, uns zu beschenken.

2. Das Prinzip des Reiches Gottes. Gott ist unser Vater, der es liebt, zu schenken, der es liebt, einzuladen. Er möchte, dass wir diese Freude auch erfahren. Es geht bei ihm deswegen bei dieser Mahnung an die Pharisäer nicht um eine Leistung unsererseits für ihn und sein Reich, indem wir Leute beschenken, damit er uns liebt. Das wäre ein Geschäft, das wir mit Gott machen – Leistung für Gegenleistung. Er möchte aber nicht eine Gegenleistung dafür, dass wir seine Kinder sein dürfen, sondern er möchte, dass wir an der Freude des Schenkens teilhaben. Es geht Gott immer um die Freude des Schenkens. Das ist das Prinzip des Reiches Gottes, in das er uns tiefer einführen möchte.

3. Treibst du noch Handel oder schenkst du schon? Fühle ich mich von Gott beschenkt? Kann ich mich von ihm beschenken lassen oder habe ich das Gefühl, vor ihm etwas leisten zu müssen? Kenne ich die Freude der Großzügigkeit anderen gegenüber, oder handle ich mehr nach dem Prinzip Leistung und Gegenleistung? Treibst du noch Handel oder schenkst du schon?

Gespräch mit Christus: Ich lasse mir für das Gespräch mit Christus Zeit. Heiliger Geist, führe mich und schenke mir Großzügigkeit.

Möglicher Vorsatz: Heute die Geschenke Gottes entdecken und seine Freude teilen, etwas Gutes zu tun.

Archiv

Tägliche Meditationen