Tägliche Meditationen
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Sonntag,
22. September 2019

Das wahre Gut

Fünfundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Hl. Mauritius und Gefährten, Märtyrer der thebanischen Legion

Patricia Klein, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Lk 16,1-13
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. Diesen beschuldigte man bei ihm, er verschleudere sein Vermögen. Darauf ließ er ihn rufen und sagte zu ihm: Was höre ich über dich? Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Denn du kannst nicht länger mein Verwalter sein. Da überlegte der Verwalter: Was soll ich jetzt tun, da mein Herr mir die Verwaltung entzieht? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht und zu betteln schäme ich mich. Ich weiß, was ich tun werde, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin. Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem anderen, zu sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich schnell hin und schreib "fünfzig"! Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreib "achtzig"! Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter, weil er klug gehandelt hatte, und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes. Ich sage euch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es zu Ende geht! Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen, und wer bei den kleinsten Dingen Unrecht tut, der tut es auch bei den großen. Wenn ihr nun im Umgang mit dem ungerechten Mammon nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen? Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das Eure geben? Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.

Einführendes Gebet: Herr Jesus Christus, hilf mir, dein Wort besser und tiefer zu verstehen, um daraus zu leben. Ich, deine Tochter/dein Sohn, warte voll Hoffnung auf dein Wort. Was möchtest du mir heute sagen?

Bitte: Heilige Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist, du wohnst in mir. Ich bitte dich, mir Mut zuzusprechen, um an diesem Tag Zeugnis von deiner Liebe zu geben. Schenke mir Freude daran, mich deine Tochter/dein Sohn nennen zu dürfen.

1. Eigensucht kommt ans Licht. "Ein reicher Mann hatte einen Verwalter..." - Der Diener in dieser Parabel missbrauchte das Vertrauen seines Herrn: Statt verantwortungsvoll mit dem Vermögen zu wirtschaften, um es zu vermehren, nutzte er es für sein Eigeninteresse. Der Diener wollte mehr, als er vom Herrn schon bekam. Sein Blick wendete sich von der ihm geltenden Güte ab, und wandte sich der Eigensucht zu. Dies geschah vielleicht nicht plötzlich, sondern Schritt für Schritt: ein Fass Öl, dann zwei, dann drei, etc.Jesus, in meiner Taufe und in meinem Leben habe ich viele gute Dinge aus deinem Vermögen anvertraut bekommen: mein Leben, meine Familie, ein Dach über dem Kopf, etc. Durch meine Taufe darf ich an deinem göttlichen Leben teilhaben.Wo rufst du mich auf, wieder meinen Blick auf dich zu wenden? Erleuchte mein Herz und meinen Verstand, Herr!

2. Was soll ich jetzt tun..? Der Verwalter ist bloßgestellt, vielleicht schämt er sich. Ganz sicher ist er sich nur über das, was er in der Zukunft nicht tun kann oder möchte, um zu überleben. Seine Eigensucht bleibt bestehen, aber seine Handlungsweise ist auf den Kopf gestellt. Das Vermögen des Besitzers wird so zum Wohl anderer, denen jetzt weniger abgenommen wird, benutzt. Der Besitzer lobt diese Handlungsweise (nicht die Tatsache, dass der Verwalter vorher sich selbst Dinge zu eigen gemacht hat!), sein Vermögen kommt anderen zugute. Du kennst mein Herz, du weißt, dass ich oft eigennützig handle oder aus Angst vor Verlust und Leid mir dein mir anvertrautes Vermögen aneigne. Aber du weißt auch, dass ich anders handeln kann. Und selbst wenn meine Absicht noch nicht ganz rein ist, kann ich anderen dein Vermögen zugänglich machen.

3. Das wahre Gut. Welches ist das wahre Gut, das du für mich vorbereitet hast? Deine Kreaturen sind Geschenke aus deiner Hand, aber das wahre Gut? Das bist du selbst! Du bist mein wahres Vermögen, nicht die Dinge, die du mir schenkst. Herr, ich will meine Freundschaft mit dir nicht durch die Sorgen, Ambitionen, Ängste, Fragen, etc. verblassen lassen. Du bist verlässlich in dieser Freundschaft. Du hast unsere Gestalt angenommen, damit ich in deinem Gesicht, in deinem Herzen, den Vater erkenne. Unsere Freundschaft führt mich heraus in die Weite der Güte, des Friedens und der Geborgenheit. Mit dir brauche ich mich vor nichts zu fürchten, auch nicht vor meinen eigensüchtigen Handlungen. Mit dir kann ich sie überwinden. Jesus, ich vertraue dir. Du bist mein wahres Gut. Ich wähle dich erneut als meinen Herrn und Gott.

Gespräch mit Christus: Heiligste Dreifaltigkeit, du bist mein Gott, mein Gut, meine Stärke, mein Heil. Gottvater, ich danke dir für..., Jesus, Sohn des Vaters, ich danke dir für..., Heiliger Geist, ich danke dir für...

Vorsatz: Heute werde ich in einem Moment der Stille am Abend für wenige Minuten mit Jesus auf meinen Tag schauen und ihn bitten, mir Augenblicke zu zeigen, in denen ich einen Teil des Vermögens selbstsüchtig und aus Gedankenlosigkeit, Angst, Selbstsucht, Ambitionen nicht im Sinne des Besitzers verwaltet habe. Ich werde mir vornehmen, am darauffolgenden Tag in ähnlicher Situation im Sinne des Vaters zu handeln. Am Ende des Moments der Stille, danke ich Gott für seine Geduld und Barmherzigkeit mit mir. Ich bin geliebt. Ich bin Tochter/Sohn Gottes.

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