Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
27. November 2019

Mit Christus standhaft und geduldig in der Bedrängnis

Mittwoch der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis

Dr. Thomas Mayer

Lk 21,12-19
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Man wird euch festnehmen und euch verfolgen. Man wird euch um meines Namens willen den Gerichten der Synagogen übergeben, ins Gefängnis werfen und vor Könige und Statthalter bringen. Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. Nehmt euch fest vor, nicht im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen; denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, so dass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können. Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern, und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.

Einführendes Gebet: Herr Jesus Christus, wir danken dir dafür, dass du uns die unzähligen Märtyrer und unsere Schutzengel als Fürsprecher an deinem Thron zur Seite gestellt hast.

Bitte: Christus unser König, sende uns den Heiligen Geist, damit er uns in die ganze Wahrheit, die uns von der Knechtschaft der Sünde befreit, führt. Lass uns im Heiligen Geist mutige Zeugen für dich als den gekreuzigten Erlöser sein.

1. Christenverfolgungen zu unserem Heil? Nicht nur angesichts der schweren Christenverfolgungen in Syrien und anderen Staaten Asiens in den letzten Jahren sind Jesu prophetische Worte gerade in unserer Zeit aktuell: Nie wurden Christen mehr verfolgt als in der Moderne, die seit 1789 mit immer neuen Ideologien Christen verfolgt oder echte Christusbeziehungen verhindert, zumindest erschwert hat. Allein 8.000 Priester sind in der Französischen Revolution Märtyrer geworden, haben ihr Leben auch für das Seelenheil ihrer jakobinischen Verfolger hingegeben. Wie dankbar können wir Gott für die vielen Millionen Blutzeugen Christi sein, die mit der Hingabe ihres Lebens mit dem gekreuzigten Erlöser eins geworden sind!

2. Zeugnis geben durch Christi Worte und Weisheit. Der Herr versichert den Jüngern und damit auch uns seinen göttlichen Beistand in den Bedrängnissen und Verfolgungen, die seine Kirche zu allen Zeiten als alltägliche Prüfung erdulden musste. Unbesorgt, standhaft und geduldig sollen wir uns der Führung des guten Hirten anvertrauen, der uns durch Verfolgung, Bedrängnis und Kampf in das Reich Gottes führt, ja es schon auf Erden in uns zur Entfaltung bringt. Viele Christen sagen, diese Jesus-Worte von Bedrängnis und Verfolgung gelten nicht für uns, die wir unseren Glauben ungehindert leben können. Doch wie sieht es aus, wenn wir Gottes Gebote unseren Mitmenschen verkünden: Wenn Lebensrechtler heute das fünfte Gebot im Hinblick auf das millionenfache Töten ungeborener Menschen anmahnen, kommen sie in Bedrängnis und werden mitunter auch gehasst. Sind doch heute die Kinder vor der Geburt die geringsten Brüder Christi: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." (Mt 25,40)

3. Mit dem Erlöser standhaft, geduldig und aufopferungsvoll in der Bedrängnis sein. Christus, unser König, ermutigt uns genauso wie seine Jünger: "In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt." (Joh 16,33) Dem missionarisch gesinnten Laien bleiben Angriffe seitens derer nicht erspart, denen die katholische Berufung ein Ärgernis ist. Als Zeugen Christi erfahren wir mitunter Anfeindungen von einem rein materialistisch gesinnten Milieu. Wenn dann noch unsere eigenen Schwächen und Begrenztheiten, familiäre und berufliche Schwierigkeiten und Krankheiten hinzukommen, kann sich Traurigkeit, Niedergeschlagenheit und Verwirrung bei uns einnisten. Dagegen hilft der Blick auf den leidenden Christus, der seine unvorstellbar grausame Passion voller Liebe und Geduld seinem Vater als Sühne für die Schuld der ganzen Menschheit aufgeopfert hat. Opfern auch wir alles Gott auf, aus dessen liebender Hand wir ja alles empfangen haben.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, König meines Herzens, ich danke dir dafür, dass du immer bei mir bist, gerade auch in Zeiten der Bedrängnis und großer Schwierigkeiten.

Vorsatz: Ich nehme mir vor, morgens nach dem Aufstehen mein Tagwerk Gott aus Liebe zu ihm aufzuopfern und ihm für meine eigenen Erfolge zu danken.

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