Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
4. April 2018

Maria von Magdala, die Erste, die sieht und erkennt

Mittwoch der Osteroktav
Hl. Isidor von Sevilla, Erzbischof, Kirchenlehrer
Hl. Konrad OPraem, Abt

Svenja Nonnenmacher

Joh 20,11-18
In jener Zeit stand Maria draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.

Einführendes Gebet: Vater, wie oft bin ich blind und sehe nicht, wie du in meinem Leben wirkst oder wo du wirklich anwesend bist. Lass mich erkennen, wo ich dich finden kann.

Bitte: Ich möchte dich in meinem Leben erkennen.

1. Maria weinte. Wie gut können wir das verstehen. Maria steht am Grab und weint. Ihr Herr ist gestorben und weilt nicht mehr unter ihnen. Wie oft sind wir auch traurig, wenn wir einen geliebten Menschen gehen lassen müssen. Aber neben unserer Trauer soll auch die Hoffnung stehen. Dort wo der Leichnam Christi gelegen hat, sitzen zu seinem Kopfe und Fuße je ein Engel. Sie haben über den Toten gewacht, könnte man meinen. Wie schön dieser Gedanke, dass auch die Engel einem im Tode nahe sind. Verweilen wir aber nicht in der Trauer über den Tod, sondern schreiten wir weiter.

2. Jesus sagt: Wen suchst du? Also, wie kann man das verstehen? Da steht Jesus vor ihr, spricht mit ihr, und sie erkennt ihn nicht? Wie kann das sein? Sie weiß doch, wie er aussieht und kennt seine Stimme. Sie hat viele Monate an seiner Seite verbracht und erkennt ihn nicht? Zum einen bedeutet das, dass der Herr als Auferstandener in seiner äußeren Gestalt verändert ist. Er kann tatsächlich verschiedene Gestalten annehmen. Und außerdem kann Maria ihn wegen ihrer Tränen, ihrer Trauer und ihres Unverständnisses darüber, was wirklich passiert ist, nicht erkennen.

3. Maria erkennt ihn und darf die Nachricht weiter verbreiten. Als Jesus Maria nun beim Namen nennt, erkennt sie ihn. Eines Tages wird Jesus auch mich beim Namen rufen. Werde ich ihn dann auch erkennen und voller Freude zu ihm kommen? Jesus hat während seines öffentlichen Wirkens den Menschen, die geheilt wurden, oft verboten, zu erzählen, was passiert war und wie sie geheilt wurden. Oder er sprach nur in Gleichnissen, die viele nicht verstanden. Jetzt aber ist seine Mission fast ganz erfüllt und er schickt Maria zu seinen Brüdern, um allen zu erzählen, dass er auferstanden ist und nun noch zu seinem Vater in den Himmel aufsteigen wird. Die Frohe Botschaft ist dazu da, weiter verbreitet zu werden. Welche Freude wartet da auf die Menschen? Was für eine Hoffnung ist uns gegeben?

Gespräch mit Christus: Vater, du bist immer für uns da und wir können dich überall finden. Auch wenn wir dich nicht wahrnehmen, bist du da. Lass mich über diese Tatsache nachdenken und auch erkennen, wo ich dich schon überall in meinem Leben gefunden habe.

Möglicher Vorsatz: Heute will ich Jesus in jedem Menschen sehen und alle, mit denen ich heute zu tun habe, auch so behandeln: mit Respekt und tiefer Freude.

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