Tägliche Meditationen
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Sonntag,
26. Juli 2020

Frei werden für Gott

Siebzehnter Sonntag im Jahreskreis
Hl. Joachim und Anna, Eltern der Gottesmutter

Eric Briemle

Mt 13,44-52
In jener Zeit sprach Jesus zu den Jüngern:Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn und grub ihn wieder ein. Und in seiner Freude ging er hin, verkaufte alles, was er besaß, und kaufte den Acker. Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, ging er hin, verkaufte alles, was er besaß, und kaufte sie. Wiederum ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Netz, das ins Meer ausgeworfen wurde und in dem sich Fische aller Art fingen. Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, sammelten die guten Fische in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg. So wird es auch bei dem Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern und sie in den Feuerofen werfen. Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein. Habt ihr das alles verstanden. Sie antworteten ihm: Ja. Da sagte er zu ihnen: Deswegen gleicht jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausherrn, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.

Einführendes Gebet: Jesus Christus, ich weihe dir heute von neuem mich selbst und mein Leben, alle meine Handlungen, Beschwerden und Leiden, mein Lieben und Arbeiten, damit alles, was ich bin und habe, nur dazu diene, dein Heiligstes Herz zu ehren und zu lieben.

Bitte: Herr, Quelle meines Lebens, ziehe mich immer mehr zu dir.

1. In seiner Freude verkaufte er alles. Schon bei der ersten Versuchung im Garten Eden ist die Strategie des Bösen, sich auf das Zu-kurz-kommen, auf Misstrauen und Angst zu fokussieren und die Augen für das große Schöne zu verschließen. So kann es uns auch heute gehen. In der Handlungsweise des Kaufmanns möchte Jesus uns zeigen, wie wir stattdessen den Glauben leben sollten. Sein Gleichnis vom Kaufmann steht im Gegensatz zu den Versuchungen im Garten Eden: Er fokussiert sich auf das Kostbare und ist voll Freude, hat keine Angst davor, Dinge von niedrigerem Wert aufzugeben oder zu ignorieren, er ist nicht halbherzig.

2. Ein guter Fisch sein. Gott möchte, dass wir gute Fische sind und deshalb motiviert er uns dazu. Er möchte, dass wir wirklich an Leib und Seele heil werden, nicht einfach nur maximal kompetent oder gut abgesichert sind oder ein anderes falsches Ideal an Zufriedenheit verfolgen, was uns vielleicht unsere Gesellschaft vorgaukelt.

3. Gott lässt das Schlechte und Böse zu. Im Gleichnis gibt es gute und schlechte Fische. In einer naiven Vorstellung von Gott verhindert Gott alles, was er selbst nicht gut findet. Doch so handeln nicht einmal menschliche Eltern: Ein Kind kann seine Freiheit nur ausleben, hat nur Freiheit, wenn nicht jede kleine Entscheidung direkt mit einer externen Strafe oder mit einem Veto versehen wird. Die Freiheit, die Gott uns geschenkt hat, ist eine echte Freiheit. Unsere Einstellung, "Gott würde schon eingreifen, wenn er das nicht gut fände", kann eine Ausrede sein, um selbst keine Verantwortung für unser Handeln zu übernehmen.

Gespräch mit Christus: Jesus, du bist die wertvolle Perle in meinem Leben. Für dich möchte ich alles andere hintanstellen.

Vorsatz: Ich will mich heute bewusst nicht von Verlustängsten und Sorgen in Beschlag nehmen lassen, sondern den Blick auf Jesus richten.

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