Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
7. April 2021

Rabbuni!

Mittwoch der Osteroktav
Hl. Johann Baptist de la Salle, Priester, Ordensgründer

Johanna von Siemens, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 20,11-18
In jener Zeit stand Maria draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.

Einführendes Gebet: Jesus, ich glaube an deine Gegenwart in mir. Ich vertraue dir mein Leben, meinen Tag und diesen Augenblick des Gebets ganz an. Ich sehne mich nach einer tiefen Begegnung mit dir.

Bitte: Mein Jesus, bitte leite du meine Gedanken und Gefühle in diesem Gebet, um wie Maria von Magdala ausrufen zu können: "Rabbuni – mein Meister!"

1. Warum weinst du? Maria Magdalena war so versunken in ihre Trauer, dass sie weder die zwei Engel noch dich erkennen konnte. Sie war der Liebe ihres Lebens beraubt worden und suchte verzweifelt nach deinem Leichnam, um sich an ihm festhalten zu können. – Gibt es in mir auch etwas, an dem ich mich krampfhaft festzuhalten versuche, etwas, worauf ich meine Sicherheit baue? Merke ich, dass es mich blind machen kann? Wovor habe ich Angst?

2. Maria! Im Augenblick, als du sie beim Namen riefst, vielen alle Schleier von ihren Augen und ihrer Seele. Niemand konnte ihren Namen mit so viel Respekt und Liebe aussprechen wie du. "Rabbuni! – Mein Meister!" war ihre sofortige Antwort. Was hat sich alles in dieser Antwort verborgen? Freude, Erstaunen, Dankbarkeit, Liebe, Sehnsucht, Hingabe, vollkommene Bereitschaft, dir zu folgen und dir zu dienen… Und wie reagiere ich?

3. Halte mich nicht fest. Durch die Erfahrung deiner Liebe, mit der du sie in ihrem Sein bestätigt hattest – beim Namen genannt –, konnte Maria Magdalena loslassen. An deine physische Gegenwart, an die sie ihre ganze Sicherheit geknüpft hatte, brauchte sie sich jetzt nicht mehr klammern. Sie konnte sich einem neuen Abenteuer stellen und mit Vertrauen in die Zukunft blicken.

Gespräch mit Christus: Mein Herr, gibt es auch in mir etwas, an dem ich mich festhalte? Bittest du auch mich darum, etwas loszulassen? Worauf beruht meine Sicherheit? Bitte sprich auch du meinen Namen aus, gib mir die Sicherheit, die ich brauche, mich geliebt zu wissen, damit ich mich auch in den Dienst meiner Mitmenschen stellen kann.

Vorsatz: Wenn ich etwas entdecken konnte, woran ich mich festhalte, möchte ich mit dem Herrn darüber sprechen, welche Ängste oder Sehnsüchte mich dabei im Grunde meines Herzens bewegen – und ihn fragen, was er dazu meint.

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