Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
23. Januar 2008

Gutes oder Böses tun?

Mittwoch der zweiten Woche im Jahreskreis
Sel. Heinrich Seuse

P. Walter Schu LC

Mk 3,1-6
Als Jesus ein andermal in eine Synagoge ging, saß dort ein Mann, dessen Hand verdorrt war. Und sie gaben Acht, ob Jesus ihn am Sabbat heilen werde; sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn. Da sagte er zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und stell dich in die Mitte! Und zu den anderen sagte er: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder es zu vernichten? Sie aber schwiegen. Und er sah sie der Reihe nach an, voll Zorn und Trauer über ihr verstocktes Herz, und sagte zu dem Mann: Streck deine Hand aus! Er streckte sie aus und seine Hand war wieder gesund. Da gingen die Pharisäer hinaus und fassten zusammen mit den Anhängern des Herodes den Beschluss, Jesus umzubringen.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an dich. Ich danke dir für das Geschenk des Glaubens, das kostbarer ist als das Leben selbst. Ich hoffe auf dich. Die dunklen Wasser des Zweifels sollen nie mehr den Damm der Hoffnung durchbrechen. Ich liebe dich. Ich will mich von dir reinigen lassen, damit meine Liebe zu dir immer glühender und mutiger werde.

Bitte:  Herr, hilf mir, fest auf dich zu vertrauen, wenn ich in meinem Leben Widerspruch erfahre. Hilf mir, dich selbst da zu bezeugen, wo Menschen feindlich gegen dich gesinnt sind.

1. Sie gaben Acht. Schon zu Beginn seines öffentlichen Wirkens erfährt Christus den bitteren Widerspruch der Pharisäer. Auf dem Weizenfeld hatte er sie zum Schweigen gebracht, und jetzt tritt er ihnen in der Synagoge erneut mutig entgegen. Die Pharisäer nehmen dort die Ehrenplätze ein und sie geben auf jeden seiner Schritte Acht, in der Hoffnung, dass er entgegen den Vorschriften am Sabbat heilt, um ihn so anklagen zu können. Eines machten die Pharisäer richtig. Sie taten gut daran, Christus genau zu beobachten. Wenn sie das nur im richtigen Geist getan hätten: von ihm zu lernen und Gott für die Wunder zu loben, die er durch ihn vollbrachte. Wie genau beobachten wir Christus in unserem Leben? Sind wir bereit, in den Umständen des Alltags sein Wirken zu erkennen? Wie oft loben wir Gott für die großartigen Dinge, die Christus in uns tut oder noch tun will?

2. Gutes oder Böses tun? Christus kommt den Pharisäern entgegen. Mit furchtlosem Mut ruft er den Mann mit der verdorrten Hand in die Mitte, so dass niemand mißverstehen kann, was er tun will. Dann bringt er seine Gegner in ein Dilemma mit zwei deutlichen Fragen. Erstens: „Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses?” „Sie müssen zugeben, dass es erlaubt ist, Gutes zu tun; und das, was er vorhat, ist gut. Weiter müssen sie zugeben, dass es nicht erlaubt ist, Böses zu tun; und es ist doch bestimmt etwas Böses, einen Menschen in seinem Elend zu belassen, wenn man ihm helfen kann.” (William Barclay, The Gospel of Mark, S. 68-69) Dann stellt Christus die zweite Frage: „Ist es vom Gesetz erlaubt, Leben zu retten oder es zu vernichten?” „Hier macht er es absolut klar. Er ist dabei, das Leben dieses armen Mannes zu retten; Sie schmieden Pläne, wie sie Christus umbringen können. Jeder käme bestimmt zu dem Schluss, dass es besser ist, darüber nachzudenken, wie man einem Menschen helfen kann, statt darüber nachzudenken, wie man ihn töten kann. Kein Wunder, dass ihnen die Worte fehlten!” (ebd.)

3. Voll Zorn und Trauer über ihr verstocktes Herz. Selten sehen wir Christus im Evangelium zornig. Hier wird sein Zorn durch die Heuchelei der Pharisäer und ihre Herzenshärte hervorgerufen. Sie verschließen sich selbst der Heilsbotschaft. Was geschieht, wenn jemand sein Herz definitiv Christus verschließt? Die Pharisäer, die Verteidiger des Gesetzes und der jüdischen Bräuche, waren erbitterte Gegner der Herodianer, die mit König Herodes und den Römern kollaborierten. Aber dieses Evangelium berichtet die erschreckende Tatsache, dass sich diese zwei Kräfte verbündeten, um die Ermordung Jesu zu planen. Sie sind nicht durch die der Güte innewohnende Kraft vereint, sondern durch die heimtückische Macht des Bösen. Mache ich manchmal der Heuchelei, dem Neid oder sogar dem Hass kleine Zugeständnisse? Das könnte mein Herz langsam Christus gegenüber verhärten. Bin ich bereit, so mutig wie Christus zu sein und selbst erbitterten Widerspruch um des Evangeliums willen auszuhalten?

Gespräch mit Christus:  Herr, ich danke dir für deine Güte und deinen Mut. Wie klein komme ich mir vor, wenn ich mich mit dir im heutigen Evangelium vergleiche. Welch riesiger Abstand trennt uns voneinander! Ich danke dir, dass du mich rufst ‐ mit all meiner Schwachheit, meinen Sünden und meinen Begrenztheiten ‐ um dein Apostel zu sein. Hilf mir, niemals dem Bösen in meinem Herzen nachzugeben, sondern in der Herzensgüte zu wachsen, um immer mehr so zu werden wie du.

Vorsatz:   Ich will heute für jemanden eine gute Tat tun, selbst wenn das schwierig ist, um so für Christus Zeugnis zu geben.

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