Tägliche Meditationen
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Samstag,
5. Oktober 2019

Freut euch!

Samstag der sechsundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Maria Faustina Kowalska, Mystikerin

Br. Michael Hemm LC

Lk 10,17-24
In jener Zeit kehrten die Zweiundsiebzig zurück und berichteten voll Freude: Herr, sogar die Dämonen gehorchen uns, wenn wir deinen Namen aussprechen. Da sagte er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. Seht, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und die ganze Macht des Feindes zu überwinden. Nichts wird euch schaden können. Doch freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind. In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand weiß, wer der Sohn ist, nur der Vater, und niemand weiß, wer der Vater ist, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. Jesus wandte sich an die Jünger und sagte zu ihnen allein: Selig sind die, deren Augen sehen, was ihr seht. Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und wollten hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.

Einführendes Gebet: Jesus, im Evangelium lädst du mich ein, mich zu freuen. Ich möchte mein Herz öffnen und es vorbereiten für die Freude, die du mir heute schenken willst.

Bitte: Ich bitte dich, mir deinen wunderbaren Plan für mich zu zeigen, damit ich mich darüber freuen kann.

1. Eure Namen sind im Himmel verzeichnet. Jesus lädt uns ein, unsere Freude nicht im äußeren Erfolg zu suchen und darin, dass in unserem Leben nach menschlichen Maßstäben alles glatt läuft. Unsere wahre Freude haben wir daran, dass unsere Namen im Himmel verzeichnet sind. Himmel wird in der Bibel manchmal als Synonym für Gott verwendet. Unsere Namen sind ins Herz Gottes eingeschrieben. Er kennt uns bis ins Innerste, tiefer als wir uns selbst kennen. Diese Kenntnis Gottes ist nicht die unheimliche und erdrückende Kenntnis eines polizeistaatlichen Geheimdienstes, sondern die liebende Kenntnis unseres Vaters. Er kennt uns als unser Schöpfer, der uns ins Dasein ruft. Er kannte uns schon, bevor er uns im Mutterleib gebildet hatte (vgl. Jer 1,5). Er hat uns beim Namen gerufen, wir gehören ihm (vgl. Jes 43,1). Dass unsere Namen im Himmel verzeichnet sind, bedeutet auch, dass wir alle auserwählt und vorherbestimmt sind für den Himmel, was natürlich nicht unsere Freiheit aufhebt, uns für dieses Geschenk zu entscheiden.

2. Viele wollten sehen, was ihr seht. Wir leben in einer privilegierten Zeit: Was die Propheten und Könige des Alten Testaments nur in ferner Zukunft gesehen, was so viele Menschen anderer Religionen über Jahrhunderte nicht einmal zu ahnen gewagt haben, das dürfen wir im Glauben sehen. Gott hat sich uns gezeigt. Das Geheimnis, das seit ewigen Zeiten und Generationen verborgen war, wurde uns offenbart (vgl. Kol 1,26). In das Dunkel vor der Menschwerdung Christi ist das Licht Gottes eingedrungen. Nachdem Gott die Menschen über Jahrhunderte auf seine Ankunft vorbereitet hatte und ihre Sehnsucht wachsen ließ, ist er in Jesus endlich selbst zu uns gekommen. Und er möchte heute auch zu mir in mein Leben kommen.

3. Den Unmündigen offenbart. Unser Glaube ist nicht in erster Linie unser Verdienst oder das Ergebnis unserer geistigen Errungenschaften, sondern ein unverdientes Geschenk. Er ist das Geschenk eines bedingungslos liebenden Vaters, der seinen eingeborenen Sohn schickt, um uns, seinen Kindern, seine Liebe zu zeigen. Er möchte uns seinen Plan mitteilen: uns auf ewig glücklich machen. Dafür hat er uns und das ganze Universum erschaffen. Er hat seine Freude an uns, so wie ein Bräutigam sich über seine Braut freut (vgl. Jes 62,5).

Gespräch mit Christus: Rufen wir mit Jesus aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, für deine große Liebe, die du uns durch deinen Sohn offenbaren wolltest. Deine Güte ist unendlich und deine Pläne sind wunderbar. Danke für das Geschenk des Glaubens, durch den wir Jesus sehen dürfen, den Erlöser, auf den die Welt gewartet hat. Ich lobe dich und preise dich für das, was du bist: der allmächtige Gott, unser liebevoller Schöpfer, ein barmherziger Vater!

Vorsatz: In den Sorgen meines Alltags werde ich heute bewusst und dankbar die Gegenwart Gottes wahrnehmen, der mich mit Freude erfüllen möchte.

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