Tägliche Meditationen
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Dienstag,
7. Juli 2009

Eine Ernte für hungrige Herzen

Dienstag der vierzehnten Woche im Jahreskreis

P. Jeffrey Bowker LC

Mt 9,32-38
Als sie gegangen waren, brachte man zu Jesus einen Stummen, der von einem Dämon besessen war. Er trieb den Dämon aus, und der Stumme konnte reden. Alle Leute staunten und sagten: So etwas ist in Israel noch nie geschehen. Die Pharisäer aber sagten: Mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus.

Jesus zog durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden. Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.

Einführendes Gebet:   Herr, ich komme zu dir, weil ich weiß, dass du dich nach Seelen sehnst. Die Herrlichkeit deines himmlischen Vaters kann mein Herz formen. Ich bin zuversichtlich, dass ich heute alles Laue aus meiner Seele verbannen kann. Ich möchte den Auftrag, den du mir gegeben hast, noch besser ausführen.

Bitte:  Herr, sei mir gnädig, damit ich mit neuem Eifer für dich tätig werde und andere zu dir bringe.

1. Die Entscheidung für Christus. Die meisten Übel, die wir Menschen über uns bringen, sind nicht, wie manche sagen, das Werk eines „grausamen” Gottes. Christus will für uns das Glück, das wir uns alle immer von Herzen wünschen. Aber in jeder Seele erhebt sich ein Streit darum, ob Gott Zugriff erhalten soll auf unser Leben und unsere Lebensweise oder nicht. Was Christus nicht berühren darf, kann er nicht heilen oder erlösen. Die Pharisäer leben freiwillig lieber mit Dämonen als mit Christus und wollen ihm nicht die Regie überlassen. Bei unserem Kampf mit unserer Schwachheit und den Versuchungen sollte uns stets bewusst sein, dass auch wir vor dieser Wahl stehen. Werden wir „alles im Griff haben” und mit unseren Dämonen leben, oder werden wir uns Christus ganz ausliefern und sicher über jedes Übel in unserem Leben siegen?

2. Die Ernte ist groß. Wenn wir unser Herz öffnen und sehen könnten, was Christus sieht, würden wir jeden Tag befolgen, was er uns aufträgt: „Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden” (Mt 9,39). Natürlich müssen wir selbst auch Hand anlegen, aber wir müssen auch dafür beten, dass es der Kirche nicht an Hirten fehlt. Wenn wir mit den Augen Christi sehen könnten, wüssten wir, dass viele nur allzu bereit sind, sich in seine Arme fallen zu lassen. Es bedarf gar keiner klugen Reden oder strikter Apologetik. Sie wollen nur, dass jemand sagt, „hier entlang”, und sie werden folgen. Wir dürfen unser Apostolat ohne Scheu ausüben; weit mehr Menschen als wir denken sind bereit für das, was wir ihnen zu sagen haben.

3. Macht euch bereit. Wenn wir mit dem Herzen Christi sehen könnten, würden wir keinerlei Pessimismus an den Tag legen angesichts der Kultur des Todes oder der Kultur der Selbstverwirklichung. Wir wüssten, dass Christus den Hunger der Menschen nach Gott trotz ihrer Geschichte des Elends, des Schmerzes oder der Zügellosigkeit stillen kann. Machen wir uns bereit: Je weiter die Menschen von Gott entfernt sind, desto deutlicher sind die Zeichen ihrer Sehnsucht nach ihm. Machen wir uns durch Beten bereit.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich weiß wie sehr du alle Menschen liebst und wie du diese Liebe äußerst, indem du jeden Tag in der heiligen Messe zu uns kommst. In der Eucharistie treffe ich den, der mich so geliebt hat; in der Eucharistie werde ich dich bitten, die Bedürfnisse meines Herzens und zahlloser anderer Seelen zu erfüllen, indem du die Herzen vieler junger Menschen entflammst, so dass sie bereitwillig in deinem Namen für die Seelen tätig werden.

Vorsatz:   Ich will diese Woche eine Stunde Anbetung halten für Berufungen zum Priestertum und zum gottgeweihten Leben.

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