Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
4. Juli 2024

Der Dialog mit Gott

4. Juli 2024

Donnerstag der dreizehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Ulrich, Bischof
Hl. Elisabeth von Portugal

P. Mariano Ballestrem LC

Mt 9,1-8
In jener Zeit stieg Jesus in das Boot, fuhr über den See und kam in seine Stadt. Da brachte man auf einer Tragbahre einen Gelähmten zu ihm. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! Da dachten einige Schriftgelehrte: Er lästert Gott. Jesus wusste, was sie dachten, und sagte: Warum habt ihr so böse Gedanken im Herzen? Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Darauf sagte er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! Und der Mann stand auf und ging heim. Als die Leute das sahen, erschraken sie und priesen Gott, der den Menschen solche Vollmacht gegeben hat.

Einführendes Gebet: Jesus, ich stehe jetzt vor Dir, so wie ich bin. Ich bin fehlbar, sündig, brauche Deine Hilfe. Aber Du akzeptierst mich, hilfst mir, liebst mich. Deiner Liebe vertraue ich mich heute an, in all meiner Hilflosigkeit.

Bitte: Ich bitte Dich darum, mir heute Deine Liebe vor Augen zu führen.

1. Der Wunsch des Gelähmten. Die Szene ist sagenhaft. Dort liegt ein Gelähmter, er kann sich nicht bewegen, ist immer auf Hilfe angewiesen. Ob er schon immer gelähmt war, wissen wir nicht … Aber er ist nicht alleine, er hat viele Freunde. Ich schätze mal, dass es mindestens vier gewesen sein müssen. Denn Jesus kam ja nicht zu ihm, sondern er zu Jesus. Diese Tatsache zeigt eine Begeisterung und Hingabe. Warum tragen die Menschen ihn zu Jesus? Natürlich um Heilung zu erfahren, die Lähmung zu besiegen. Sie lieben den Kranken und tun ihm diesen Gefallen. Nicht nur der Gelähmte glaubt an die Heilung – seine Freunde glauben ja auch!

2. Die Antwort Jesu. Und obwohl der Wunsch des Gelähmten so offensichtlich zu sein scheint, obwohl die Freunde durch ihre Tat diese Bitte um Heilung unterstreichen, antwortet Jesus erst einmal ganz anders: Er sieht den Glauben und spricht die Vergebung aus. "Deine Sünden sind dir vergeben." Jesus antwortet anders als erwartet und erfüllt eine Bitte, die so gar nicht gestellt worden war. Und all dies tut er, weil "er den Glauben sah". Sieht Jesus vielleicht in dem Gelähmten etwas, was nicht einmal der Gelähmte selber sieht?

3. Der Konflikt der Umstehenden. Die Umstehenden müssen nun an etwas "denken", Jesus nimmt das sofort wahr. Ja, Jesus ist Gott. Er sieht, was andere nicht sehen, er weiß, was wir Menschen in unserem Innersten denken, und er handelt, wie wir es am meisten brauchen. Auch, wenn uns diese Antwort zunächst überfordern kann. Wir bitten um etwas und meinen, es nicht zu erhalten. Aber selbst diese Enttäuschung ist Jesus nicht verborgen. Wie schön, dass Jesus dann die körperliche Heilung auch noch der seelischen Heilung anschließt.

Gespräch mit Christus: Jesus, Du kennst mich. Du weißt genau, was ich auf dem Herzen habe, was mich heute bewegt und beschäftigt. Du kennst mein inneres Verlangen, meine Sehnsucht und meine Not. Heute, jedenfalls heute, möchte ich auch voller Vertrauen zu Dir kommen. Oder vielleicht sogar: Heute, nur heute, möchte ich andere Menschen, die Deiner Heilung bedürfen, zu Dir tragen. Jesus, Du hast mir heute einen neuen Tag geschenkt. Wofür? Zeige es mir.

Vorsatz: Heute möchte ich Jesus um etwas ganz Konkretes für mich oder einen Mitmenschenbitten, mit ganz tiefem Vertrauen auf ihn.

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