Tägliche Meditationen
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Samstag,
5. November 2022

Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon

Samstag der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Sel. Bernhard Lichtenberg, Märtyrer

P. João Paulo Jäger LC

Lk 16,9-15
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich sage euch: Macht euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es mit euch zu Ende geht. Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen, und wer bei den kleinsten Dingen unrecht tut, der tut es auch bei den großen. Wenn ihr im Umgang mit dem ungerechten Reichtum nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen? Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann euer wahres Eigentum geben? Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon. Das alles hörten auch die Pharisäer, die sehr am Geld hingen, und sie lachten über ihn. Da sagte er zu ihnen: Ihr redet den Leuten ein, dass ihr gerecht seid; aber Gott kennt euer Herz. Denn was die Menschen für großartig halten, das ist in den Augen Gottes ein Gräuel.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, die Welt vergeht und mit ihr all ihre Herrlichkeit und all ihre Macht. Möge mein Herz droben bei dir im Himmel sein, in dir – wo es sein sollte. Ich bin für dich gemacht, für den Himmel. Hilf mir, Jesus, innerlich frei von allem zu leben, damit mein Herz nur bei dir bleibt.

Bitte: Ich möchte dir mit Freude dienen, in der Hoffnung, eines Tages den Himmel zu erreichen. Mach mein Herz innerlich frei und losgelöst von allen Dingen der Welt.

1. Mein Herz nur für Gott. Wir können nicht Gott und dem Mammon dienen, hören wir heute im Evangelium. Und was meint Jesus mit dem Wort "Mammon"? Es ist alles, was dazu führt, dass unser Herz nicht frei ist, Gott allein zu dienen. Gott will unser ganzes Herz. Wenn wir andere Dinge als Gott lieben, ist unser Herz gespalten und gehört nicht Gott allein. Das Wichtigste ist, dass wir unser Herz ganz für Gott bewahren. Mein Herz gehört nur Gott. Ich kann die Dinge nutzen, aber nur so weit, wie sie mir helfen, Gott zu erreichen. Wenn ich sehe, dass mich etwas von Gott entfernt, dann ist das der Moment, mich zu fragen: Ist das für mich angemessen? Warum raubt mir diese Sache, diese Person, diese Situation den Frieden?

2. Die zwei Herren. Diese Gegenüberstellung: Gott steht auf der einen und der Mammon auf der anderen Seite. Gott will mein ganzes Herz, und deshalb muss ich mein Herz hüten, damit es nur Gott gehört. Wenn ich nicht auf mein Herz achte, wird es bald an Dinge gebunden sein, die nicht Gott sind, und ich werde zwei Herren dienen, ich werde ein geteiltes Herz haben. Ich möchte immer beten: Herr, nimm mein Herz ganz für dich.

3. Gott kennt euer Herz. Gott kennt mein Herz besser, als ich es selbst kenne. Er weiß, was ich dort in meinem Innersten trage: Frieden oder Streit, Freude oder Traurigkeit, Liebe oder Hass. Wie der heilige Augustinus aber sagt, wird mein Herz nur in Gott, meinem Schöpfer, ruhen. Und das Herz in Gott ruhen zu lassen, setzt eine Anstrengung des Menschen voraus, eine ständige Wachsamkeit, um kein geteiltes Herz zu haben und Gott in jedem Augenblick, in jeder Situation des Lebens zu suchen. Wenn ich mein Herz mit Dingen fülle, die nicht Gott sind, wird mein Herz gespalten sein. Ich will mich also bemühen, es beständig Gott zuzuführen.

Gespräch mit Christus: Herr, ich möchte, dass mein Herz nur auf dich ausgerichtet ist. Ich bitte dich um Kraft, damit ich mich nie von dir trenne. Lass mich dir mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all meiner Kraft dienen. Hilf mir, Herr, mit meinem Herzen in dem zu leben, was von oben ist, in dem, was nicht vergeht. Amen.

Vorsatz: Bitten wir den Herrn heute um die Gnade, unser Herz ganz in ihm zu bergen, ein Herz ohne Spaltung zu haben.

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