Tägliche Meditationen
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Dienstag,
16. Juli 2019

Das Wunder der Bekehrung

Dienstag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis
Unsere Liebe Frau auf dem Berge Karmel
Muttergottes von Einsiedeln

Mathias Reimer

Mt 11,20-24
In jener Zeit begann Jesus den Städten, in denen er die meisten Wunder getan hatte, Vorwürfe zu machen, weil sie sich nicht bekehrt hatten: Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind - man hätte dort in Sack und Asche Buße getan. Ja, das sage ich euch: Tyrus und Sidon wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie euch. Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, du wirst bis zum Himmel erhoben? Nein, in die Unterwelt wirst du hinabgeworfen. Wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die bei dir geschehen sind, dann stünde es noch heute. Ja, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dir.

Einführendes Gebet: Jesus, ich möchte mich dir zur Verfügung stellen. Ich möchte mich für deine Wunder in meinem Leben, in meinem Alltag, öffnen.

Bitte: Herr, schenke mir die Gnade, beständig zu dir umzukehren.

1. Auf die Umkehr kommt es an. Diese Stelle ist ein richtiger Wachrüttler. Mystische Erfahrungen, Wunder, schöne Gefühle sind mögliche Geschenke der Gnade Gottes. Es ist eine Art, uns zu zeigen, dass er auf unserer Seite ist, uns entgegenkommt, uns einlädt, umzukehren. Doch die Antwort auf sein Wirken können nur wir selber geben. Letzten Endes kommt es unsererseits darauf an, unser Leben auf ihn auszurichten, nach seinen Geboten zu leben, seinen Willen zu suchen, zu erkennen und zu erfüllen.

2. Geschenk und Verantwortung. Gott ist völlig frei, was das Wirken von Wundern und das Erweisen besonderer Gnaden anbelangt. Diese Geschenke sollen unseren Glauben stärken und nehmen uns gleichzeitig in die Verantwortung, ihnen zu entsprechen. Deswegen macht Jesus den Menschen Vorwürfe, die die meisten Wunder gesehen und sich trotzdem nicht bekehrt haben. "Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden" (Lk 12, 48).

3. Gott als Richter. Dennoch sollten uns diese Bibelverse nicht vor Furcht erstarren lassen. "Das Gericht Gottes ist Hoffnung, sowohl weil es Gerechtigkeit wiewohl weil es Gnade ist" (Benedikt XVI, Spe Salvi Nr. 47). Es nimmt uns in die Verantwortung, weil es nicht gleichgültig ist, was wir aus unserem Leben machen. Es lässt uns aber auch vertrauen, weil wir in Jesus nicht nur einen Richter, sondern auch einen Anwalt haben (vgl. ebenda).

Gespräch mit Christus: Jesus, danke für diese "wunderbare" Zeit des Gebets, in der du in meinem Herzen gewirkt hast. Schenke mir ein glaubendes Herz, das dein Wirken erkennt und in der Liebe tätig wird.

Vorsatz: Heute möchte ich mir die Geschenke, die Gott mir in meinem Leben gemacht hat, aufschreiben und ihm dafür danken.

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