Tägliche Meditationen
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Freitag,
16. Juni 2023

Sanftes Joch und leichte Last?

Heiligstes Herz Jesu
Hochfest

Hl. Benno, Bischof

Sabine Schmidt

Mt 11,25-30
In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.

Einführendes Gebet: Jesus, ich komme zu dir, um meinen Durst zu stillen und um aus deinem Wort zu schöpfen wie aus einem Brunnen.

Bitte: Stärke mich durch dein Wort!

1. Mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht. Was für widersprüchliche Worte Jesus hier wählt. Ein Joch ist etwas, dem man unterworfen und wodurch die eigene Freiheit stark eingeschränkt ist. Und das Wort "Last" lässt an Belastung, an Schwere und Niedergedrücktsein denken. Was ist hieran sanft? Was ist leicht?

2. Jesu Joch. Jesus fordert uns dazu auf, "sein" Joch auf uns zu nehmen. Hört sich zunächst nicht sehr attraktiv an. Der Abschnitt im Matthäusevangelium, dem die heutigen Verse entnommen sind, ist in der Einheitsübersetzung mit "Der Beginn der Entscheidung" betitelt. Jesus findet sehr klare Worte über den Täufer, über "diese Generation" (Mt 11,16) und über die ungläubigen galiläischen Städte. Und danach preist er den Vater! Der nächste (unauflösliche) Widerspruch? Um ihn aufzulösen, brauchen wir den unverstellten Blick auf Jesu Herz.

3. Jesu Herz. Unsere Logik kommt immer schnell an ihre Grenzen. Gottes Logik offenbart sich uns vor allem im Herzen Jesu, das für uns am Kreuz geöffnet ist. Sie bewahrt uns nicht vor Leid und Not. Sie gibt unserem Leiden eine andere Perspektive und rückt sie in einen vollkommen anderen Kontext. Der Schöpfer und Herrscher des Universums öffnet sein Herz für mich kleinen, sündigen Menschen und scheut nicht davor zurück, mit mir gemeinsam meinen persönlichen Leidensweg zu gehen, mich wieder aufzurichten, wenn ich gefallen bin, meinen Blick immer wieder vom Kreuz auf die Auferstehung zu richten.

Gespräch mit Christus: Herr, in deinem Herzen kommen meine Gedanken zur Ruhe. In deinem Herzen finde ich den Frieden, nach dem mein verwundetes Herz so sehr dürstet. Danke für dein Herz. Danke, dass du es mir öffnest.

Vorsatz: Heute möchte ich fünf Minuten mein Herz deinem Herzen öffnen.

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