Tägliche Meditationen
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Freitag,
5. April 2019

Meine Zeit in deinen Händen

Freitag der vierten Woche in der Fastenzeit
Hl. Vinzenz Ferrer, Ordenspriester, Bußprediger
Hl. Maria Crescentia Höss von Kaufbeuren, Franziskaner-Oberin

Edeltrud Fuhr

Joh 7,1-2.10.25-30
In jener Zeit zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte sich nicht in Judäa aufhalten, weil die Juden darauf aus waren, ihn zu töten. Das Laubhüttenfest der Juden war nahe. Als seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, zog auch er hinauf, jedoch nicht öffentlich, sondern heimlich. Da sagten einige Leute aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie töten wollen? Und doch redet er in aller Öffentlichkeit, und man lässt ihn gewähren. Sollte der Hohe Rat wirklich erkannt haben, dass er der Messias ist? Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt; wenn jedoch der Messias kommt, weiß niemand, woher er stammt. Während Jesus im Tempel lehrte, rief er: Ihr kennt mich und wisst, woher ich bin; aber ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit. Ihr kennt ihn nur nicht. Ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und weil er mich gesandt hat. Da wollten sie ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.

Einführendes Gebet: Herz Jesu, Quell der heiligen Liebe, entflamme mich durch deinen Geist; dass mein Herz dir ähnlich werde; dass deine Liebe in mir brennt.

Bitte: Ziehe mich immer tiefer in deine Weisheit, stärke und verwandle mein Herz.

1. Laubhüttenfest. Papst Benedikt XVI. erläutert in seinem Buch "Jesus von Nazareth" den Zusammenhang zwischen dem Laubhüttenfest und der Verklärung Jesu am Berg Tabor, der darin besteht, dass der Herr sich nun als der neue Mose offenbart, der das Gesetz selbst verkörpert. Petrus, Jakobus und Johannes durften unverhüllt die Gottheit Jesu erfahren. "Das ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören" (Mk 9,7). Wie viel Weisheit und Leben steckt doch in der Heiligen Schrift. Lasse ich mich vom Wort Gottes leiten, höre ich es? Welchen Platz hat die Heilige Schrift in meinem Alltag?

2. Und doch redete er in aller Öffentlichkeit. Beim Evangelisten Johannes tritt Jesus in den Streitgesprächen mit den Schriftgelehrten klar als Sohn des Vaters auf. Jesus spricht ganz unverhüllt über seine Gottheit. Zeugnis geben von Gott! Habe ich den Mut, meinen Glauben auch in schwierigen Situationen zu bezeugen? Wo fällt es mir leicht, und wo habe ich meine Ängste und Zweifel? Vertraue ich auf die Führung des Heiligen Geistes?

3. Denn seine Stunde war noch nicht gekommen. Man sagt: "Es gibt für alles eine Zeit." Jesus war kein "Spielball" des Schicksals oder der damaligen Menschen. Seine Passion hatte im Heilsplan Gottes seinen genauen Platz. Auch jetzt, in unserer Zeit, ist Gott am Werk. Auch mein Leben ist in seinem Heilsplan eingeschrieben. Und ich darf an seinem Reich mitwirken. Ich staune oft über Gottes Weisheit und Feinfühligkeit. Bis ins Kleinste sorgt sich Gott in meinem Alltag um mich. Oft erkenne ich es erst im Nachhinein. Wichtig ist dabei meine "Empfangsbereitschaft" im Glauben und meine vertrauensvolle Hingabe an diesen unbekannten Plan.

Gespräch mit Christus: Danke, Herr, dass meine Zeit in deinen Händen liegt. Stärke mein Vertrauen zu dir. Mache mich sensibel für deinen Willen. Lehre mich, wann die Zeit zum Reden ist oder die Zeit zum Schweigen, wann es besser ist, zu warten oder zu handeln. Wirke du in mir.

Möglicher Vorsatz: Heute betrachte ich das Rosenkranzgesätz: Jesus, der am Berg Tabor verklärt worden ist.

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