Tägliche Meditationen
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Freitag,
8. November 2019

Zielstrebig und klug handeln

Freitag der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis

Ellen Charlotte Petermann

Lk 16,1-8
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. Diesen beschuldigte man bei ihm, er verschleudere sein Vermögen. Darauf ließ er ihn rufen und sagte zu ihm: Was höre ich über dich? Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Du kannst nicht länger mein Verwalter sein. Da überlegte der Verwalter: Mein Herr entzieht mir die Verwaltung. Was soll ich jetzt tun? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht, und zu betteln schäme ich mich. Doch - ich weiß, was ich tun muss, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin. Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem andern, zu sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich gleich hin, und schreib "fünfzig". Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, und schreib "achtzig". Und der Herr lobte die Klugheit des unehrlichen Verwalters und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes.

Einführendes Gebet: Jesus, du bist mein Herr. Manchmal ist es schwierig für mich, zu erkennen, was du mir sagen möchtest. Aber ich vertraue auf dich, weil ich weiß, dass du es immer gut meinst.

Bitte: Jesus, sende deinen heiligen Geist, damit ich die richtigen Entscheidungen treffen kann.

1. Das richtige Erkennen. Man muss sich bei dieser schwierigen Bibelstelle ganz bewusst machen, dass es sich um ein Gleichnis handelt, nicht um ein in jedem Sinn übertragbares Beispiel. Wir sollen uns keinesfalls die Betrügereien des Verwalters zum Vorbild nehmen. Das kann nicht Jesu Absicht sein. Dieses Gleichnis macht mit Gesetzmäßigkeiten, die in unserer Welt üblich sind, etwas deutlich, das auf das Reich Gottes übertragen werden kann. Das bedeutet, dass wir uns nur das zielstrebige Verhalten des Verwalters zum Vorbild nehmen sollen, sonst nichts.

2. Klugheit für das Reich Gottes. Jesus lobt die Klugheit dieses Verwalters. Wohlgemerkt, nicht sein Handeln, sondern WIE er gehandelt hat, nämlich: Klug! Wenn wir die Geschichte des unehrlichen Verwalters also wirklich als Gleichnis sehen, dann kann man sagen: Wir sollen ebenso klug und zielstrebig handeln wie er – aber eben nicht zur Erfüllung des weltlichen Lebensmottos: Lebe bequem auf anderer Leute Kosten!, sondern zur Erfüllung unseres geistlichen Lebensmottos: Setze deine Klugheit für das Reich Gottes ein!

3. Die Kinder des Lichts. Nun sagt Jesus im Anschluss an sein Gleichnis: "Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes." Ja, wir müssen uns gegenseitig unterstützen und auch klug genug sein, um zu erkennen, dass wir uns den Himmel nicht verdienen können. Wir können aber aus dem großen Reichtum unseres Herrn leben, denn wir können aus seinem Schatz von Barmherzigkeit und Liebe schöpfen, und wir dürfen dieses fremde Gut gerne an andere weitergeben. Dafür wird uns dann unser Vater im Himmel loben.

Gespräch mit Christus: Jesus, danke dass ich in deinem Licht, im Licht des Heiligen Geistes, von diesem Gleichnis lernen konnte.

Vorsatz: Heute Abend werde ich die Absichten meines Handelns während des Tages überdenken.

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