Im Interview mit unserem Praktikanten Samuel Jeschke erzählt Elias Haller (21) aus Baden-Württemberg am Ende des diesjährigen Coworker-Kurses von seinen persönlichen Erfahrungen und Eindrücken, und warum er dieses Coworker-Jahr direkt nach seinem Abitur machen möchte.
Elias: Nach dem Abitur wusste ich noch nicht so genau, was ich eigentlich machen wollte und da hat mich meine Mutter auf die Idee gebracht. Sie hatte es auch schon meinem großen Bruder vorgeschlagen und so ähnlich war das dann auch bei mir. Eigentlich wollte ich in die USA, das hat aber leider wegen Corona nicht geklappt. Deswegen bleibe ich hier in Deutschland. Ich wollte mit diesem Jahr ein bisschen was zurück geben von dem was man alles geschenkt bekommen hat. Ja, und außerdem wollte ich in diesem Jahr auch meinen Glauben vertiefen.
Wie stehst Du zu den Legionären Christi? Kanntest Du sie schon vorher?
Elias: Ich bin seitdem ich klein bin bei der KPE (katholische Pfadfinderschaft Europas, Anm. d. Red.) und wollte etwas Anderes sehen und so bin ich auf die Legionäre Christi gestoßen. Ich wollte mir das ganze katholische Glaubensleben auch noch aus einem anderen Blickwinkel anschauen.
Wusstest Du vorher schon, was auf Dich zukommt?
Elias: Ich wusste zwar, dass es einen Vorbereitungskurs gibt und dass man dann irgendwohin geht und etwas mit Menschen macht. Wie das allerdings genau aussieht, wusste ich nicht. Ich bin trotzdem gegangen.
Wie haben Deine Familie und Freunde reagiert?
Elias: In meiner Familie haben mich alle unterstützt. Und in meinem Freundeskreis musste ich erst mal erklären, was das ist und wer die Legionäre Christi sind. Dann war aber auch alles cool.
Welche Eindrücke hast Du während des Vorbereitungskurses gewonnen?
Elias: Ich definiere den Vorbereitungskurs mal so: Es ist eine Zeit, in der man mit anderen Jugendlichen im gleichen Alter den Glauben vertiefen kann, Sachen erlebt, sich selbst auch überwinden muss und als Mensch sehr wächst.
Wir hatten jeden Tag ein ganz schönes Gebetsprogramm, wie Morgenbete, eine Zeit der persönlichen Betrachtung, hl. Messe, Rosenkranz und Anbetung. Ansonsten tauscht man sich auch mit anderen über den Glauben aus. Und das hilft natürlich auch weiter. In den praktischen Einheiten haben wir unsere Persönlichkeiten kennen gelernt.
Habt Ihr da nur gebetet?
Elias: Nein, natürlich nicht! Wir haben täglich sehr viel Sport gemacht und es war auch immer Zeit für Ausgleich. Außerdem gab es viel Zeit zusammen und untereinander, wir haben Brettspiele organisiert und es gab eine Reihe von Ausflügen.
Was war Dein persönliches Highlight?
Elias: Der Zeugnisabend, als einige ehemalige Coworker ihre Erfahrungen und Eindrücke aus ihrem Jahr mit uns geteilt und uns Tipps gegeben haben. Daraus haben sich dann super Gespräche entwickelt. Das habe ich sehr genossen.
Was fiel Dir im Kurs schwer?
Elias: Mir persönlich sind besonders die geistlichen Schweige-Exerzitien sehr schwergefallen. Dass wir vier Tage nicht viel gesprochen haben, war gar nicht das Problem, sondern mehr das Übermaß an Meditationen und Input. Das war schon echt viel und ich wusste manchmal nicht ganz wohin mit mir. Naja, manchmal muss man einfach weitermachen. Aber man wächst ja auch an diesen Sachen und es war definitiv mal eine Erfahrung wert. Auch die Challenge in München hat mich Einiges an Überwindung gekostet. Sich da zu verkleiden, war schon nicht ganz so leicht.
Was nimmst Du Dir besonders mit, auch in Hinblick auf das kommende Jahr?
Elias: Ein aktives Glaubensleben vermittelt zu bekommen. Das Glaubensleben ist für mich die Grundlage von allem und im Grunde baut ja die ganze Arbeit, die wir machen werden, darauf auf. Also war es hilfreich in dieser Zeit Jesus besser kennenzulernen. Dass Gott durch dich wirken kann und dass du als Coworker deine Arbeit gut machen kannst, ist dann quasi die Folge aus deiner Beziehung zu Gott.
Ich glaube aus dem Kurs habe ich auch viel Praktisches mitgenommen: So schwer mir die Challenge auch gefallen ist, kann ich sagen, dass ich gelernt habe auf Leute zuzugehen. Auch habe ich in den Rhetorik-Einheiten gelernt vor Leuten zu sprechen, und das dürfte sehr nützlich werden. Unter anderem haben wir auch gelernt, wie es ist, in einer Gemeinschaft mit Ordensleuten und Patres zu leben, und das wird sicher nützlich sein, da wir ja auch an unseren „Einsatzorten“ in einer Gemeinschaft von Legionären Christi mit leben werden.
Weißt Du schon, wo die Reise für Dich hingeht?
Elias: Ich gehe nach Düsseldorf.
Was erwartest Du von diesem Jahr?
Elias: Ich lasse es im Großen und Ganzen auf mich zukommen. Ich bin aber mal sehr gespannt.
(Die Fragen stellte Samuel Jeschke.)