Am 4. Mai hat das Internationale Leitungskollegium der Regnum-Christi-Föderation das Abschluss-Kommuniqués zum 1. Generalkonvents (29. April - 4. Mai 2024) veröffentlicht.
Als Ergebnis des im September 2022 begonnenen Weges der Unterscheidung hat das höchste Leitungsgremium des Regnum Christi drei Prioritäten für die nächsten sechs Jahren festgemacht: die Förderung der Ehe- und Familienpastoral, die Bildung von Gemeinschaften von Aposteln im Aufbruch und die Förderung einer Berufungskultur, die „das Verständnis des Lebens als Berufung begünstigt und seine Entdeckung und Annahme erleichtert“.
Die Welt mit den Augen Christi sehen und sie von Herzen lieben
Im Kommuniqué erklärt der Generalkonvent, wobei er sich Papst Franziskus verbunden fühlt, dass wir „eine Zeitenwende“ durchleben. Er stellt fest, dass die Welt „uns mehr Möglichkeiten als je zuvor bietet“. Er legt dar, dass „sie uns nicht in gleicher Weise die Prinzipien, Werte und Kriterien bietet, um die richtigen Entscheidungen zu treffen“, weil wir Christen „uns unter den neuen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nicht mehr in der Mitte der Kultur, sondern an deren Rändern befinden; aus einer Mehrheit wurde eine Minderheit. Anstatt uns in einer vom Christentum geprägten Kultur zu Hause zu fühlen, fühlen wir uns als Pilger“.
Angesichts dieser Situation identifiziert der Konvent einerseits drei „Versuchungen“: die, „sich in einem Bunker einzuschließen“, die, „sich von der Nostalgie nach einer Vergangenheit, die nicht wiederkehren wird, beherrschen zu lassen“, und die, „die herrschenden Prinzipien, Kriterien und Methoden der Welt zu übernehmen“. Andererseits bekräftigt er die Gewissheit, dass „das Herz des Menschen gut gemacht ist“, dass „wir selbst in für uns unverständlichen Haltungen und Verhaltensweisen eine Sehnsucht, eine Suche erkennen können, die auf Gott gerichtet ist“, dass „wir die Welt und die anderen im Licht Christi sehen müssen“ und dass „dies unsere größte Herausforderung ist“.
Eine mutige und radikale missionarische Entscheidung
Um dieser Herausforderung zu begegnen, bekräftigt der 1. Generalkonvent, dass „kleine Veränderungen in unserer traditionellen Seelsorge nicht ausreichen werden“. In Anlehnung an den heiligen Johannes vom Kreuz bekräftigt er: „Um dorthin zu gelangen, wo wir uns noch nicht auskennen, müssen wir unbekannte Wege gehen“, und schlägt eine „mutige“ missionarische Entscheidung vor, die bedeutet, „von einer allzu menschlichen Hoffnung zu einer radikal in Christus verankerten Hoffnung überzugehen“, „von der Abhängigkeit von den gottgeweihten Zweigen zu einem Charisma, das von allen angenommen und gefördert wird“, „von der Betonung von Handbüchern und Modellen zur Betonung von Unterscheidungs- und Anpassungsvermögen“ und „von der Seelsorge für die Menschen „zu Hause“ zur Seelsorge für die Menschen draußen und an den Wegkreuzungen“.
Gruppenfoto aller Teilnehmer am Generalkonvent 2024 in Rom.Fünf an das Internationale Leitungskollegium übertragene Aufgaben
Der 1. Generalkonvent hat der Leitung des Regnum Christi fünf Aufgaben übertragen, die in den nächsten sechs Jahren zu erfüllen sind: die Ausarbeitung von Ausbildungsprogrammen, eine Ideenschmiede (think tank) zur Analyse des aktuellen Panoramas und zur Bereitstellung von Schlüsseln für die Unterscheidung der Realität auf der Grundlage der Werte des Evangeliums, die Ausrichtung aller Realitäten des Regnum Christi auf die gemeinsame Sendung, eine der Familie gewidmete Abteilung, um Synergien zu schaffen, und ein Ausbildungsprogramm für Leitungsverantwortliche in der Föderation sowie der territorialen und allgemeinen Teams der Regnum-Christi-Realitäten, damit Leadership im Stile Jesu Christi ausgeübt wird.
Geschichte und Wunden
Darüber hinaus berichtet das Kommuniqué, dass der Generalrat beschlossen hat, sich „mit Entschlossenheit“ auch der Tatsache zu stellen, dass „einige Wunden unserer Geschichte immer noch die Beziehungen zwischen uns beeinträchtigen“, und dass es notwendig ist, „die Fehler zu korrigieren, aus ihnen zu lernen und in der gemeinsamen Sendung zusammenzuwachsen“.
Mitverantwortung von Laien in Leitungsgremien
Der Generalkonvent sprach auch Empfehlungen für die verschiedenen Leitungsebenen aus. Unter anderem wird im Kommuniqué die Notwendigkeit unterstrichen, die Überlegungen zur Beteiligung von Laien mit beratender Stimme in den Leitungsgremien wieder aufzunehmen, sobald die Voraussetzungen dafür gegeben sind.
Die 36 am Generalkonvent teilnehmenden Laiendelegierten haben die sechs Laien gewählt, die in den nächsten sechs Jahren am Generalplenum des Regnum Christi teilnehmen werden. Diese sind: Horacio Gómez, Cathie Zentner, Guillermo Narro, Cristina Regueira, Maria Fioretta Bini Smaghi und David Zárate.
Abschluss-Kommuniqué im Worlaut
► Abschluss-Kommuniqué als PDF zum Download (auf Deutsch).
► Abschluss-Kommuniqué als PDF zum Download (Original auf Spanisch).
Wichtige Webseiten und Links zum Generalkonvent
► FAQ zum 1. Generalkonvent der Regnum-Christi-Föderation im April/Mai 2024.
► Rückblick auf die Territorialversammlung für West- und Mitteleuropa (18. bis 22. Oktober 2023 im ApostelHaus in Alzgern).
► Zentrale Ergebnisse der Territorialversammlung und die 3 Prioritäten in der Evangelisierung für das Territorium.
► Offizielle internationale Webseite zum 1. Generalkonvent (auf Spanisch und Englisch).
► Die Delegierten aus aller Welt beim 1. Generalkonvent (Namen und Fotos, auf Spanisch).
► Fotos vom Generalkonvent online auf flickr.
► Video vom Generalkonvent – Eindrücke, Gesichter, Mini-Statements (auf Spanisch).
