ApostelHaus in Ratingen), in das ApostelHaus in Alzgern, um vom 2. bis 4. Juni einige der Heldinnen im Alten und Neuen Testament neu zu entdecken. An diesem Wochenende sollten die Teilnehmerinnen noch mehr von der besonderen Würde erfahren, die Gott ihnen als Frauen verliehen hat.
Es war ein Wochenende, das den weiblichen Genius aufleuchten ließ. Zum Thema „Unerschrocken, einflussreich und tugendhaft – die Frau in der Bibel“ folgten 16 Frauen der Einladung der beiden gottgeweihten Frauen Johanna Siemens und Leticia Vera (beide leben und arbeiten imBei der Gestaltung des Bibelwochenendes hatten die Organisatorinnen mit liebevollen Details darauf geachtet, den Teilnehmerinnen Wertschätzung zu zeigen. Dies zeigte sich z.B. im Begrüßungsgeschenk, in den Blumen, im entspannten Tagesplan und in der Möglichkeit, sich in der Gruppe, im Gespräch zu zweit oder bei der Möglichkeit zum Beichtgespräch auszusprechen.
Aus den Quellen des Glaubens schöpfen
Johanna Siemens hatte mehr als 13 Jahre im Heiligen Land gelebt und im „Notre Dame of Jerusalem Center“ mitgearbeitet. Aus ihrer Zeit in der Heimat Jesu bringt Johanna eine reiche kulturelle und biblische Erfahrung mit, die sie in die Impulse während des Bibelwochenendes mit einfließen ließ. Mit viel Fachwissen und Kenntnis der Orte im Heiligen Land brachte sie den Teilnehmerinnen zentrale Frauenpersönlichkeiten im Alten und Neuen Testament näher.
Nach einer thematischen Einführung am Freitagabend, folgte am Samstag der thematische Hauptteil, in der geistlichen Atmosphäre ähnlich einem Einkehrtag. Im ersten Vortrag gab Johanna den Teilnehmerinnen Einblicke in den historischen Hintergrund der Frauen in der Bibel, insbesondere im Alten Testament. „Aus unserer heutigen Sicht und mit unserer kulturellen Prägung ist das nicht immer nachvollziehbar“, begründete sie ihren Ansatz.
Zunächst erklärte sie den allgemeinen kulturellen und gesellschaftlichen Kontext jener Zeit, danach den „größeren“ Kontext aus der Perspektive des Heilsplans Gottes für den Menschen. Dabei ging sie auf das Buch Genesis ein, wonach Gott den Menschen als sein Abbild, als Mann und Frau schuf. Dieser Heilsplan Gottes wurde jedoch durch die Sünde des Menschen gestört, und Mann und Frau verloren in ihrem Mann- bzw. Frau-sein die ursprüngliche Harmonie.
In einem thematischen Impuls ging Johanna auf das katholische Verständnis der Heiligen Dreifaltigkeit als Personengemeinschaft ein. Gott selbst, der Eine, der weder Mann noch Frau ist, sondern Geist, offenbarte sich dem Menschen in der Geschichte in Jesus Christus in einer männlichen Person. Interessanterweise sei das ursprüngliche hebräische Wort für „Geist“ grammatikalisch weiblich. Und auch die Aufgaben des Heiligen Geistes in der Trinität fänden viele feminine Ausdrücke, die wir in den Frauen des Alten und Neuen Testaments wiederfinden könnten.
Über das Wochenende erhielt auch jede Teilnehmerin eine Frau aus der Bibel zur Seite. In einer Art Steckbrief fand sie Informationen zu dieser Frau und die entsprechenden Verweise in der Heiligen Schrift. Die Frauen konnten sich am Wochenende mit der jeweiligen Frau aus der Bibel näher auseinandersetzen. Im Austausch untereinander kamen die Teilnehmerinnen auch über die jeweilige Frau aus der Bibel ins Gespräch.
Mit einem thematischen Impuls zur Person der Hannah in der Bibel (1. Buch Samuel) endete der inhaltliche Teil des Wochenendes. Johanna Siemens stellte den Frauen die Mutter des Propheten Samuels in drei biographischen Schritten vor: der Phase der Unfruchtbarkeit und des Leids; der Phase des Gebets, der Stärkung, Verwandlung und Hoffnung; und der Phase des persönlichen „Magnificats“, des Lobpreises auf Gott für den geschenkten Sohn. Die Teilnehmerinnen konnten darauf über ihr eigenes Leben nachdenken und der Frage nachgehen, wo sie gerade in ihrem Leben stünden und wie vielleicht ihr eigenes „Magnificat“ erklingen könnte.
Wallfahrt nach Altötting
Bei einer Mini-Wallfahrt zur Mutter Gottes in der Gnadenkapelle in Altötting konnten die Teilnehmerinnen ihren Glauben stärken. Ein Grillabend mündete in einen bunten Abend mit szenischen Darstellungen, bei denen man die jeweilige Frau des Alten Testamentes erraten konnte. Israelische Kreistänze ließen eine besondere Stimmung aufkommen.
Wie die Frauen das Bibelwochenende erlebten
„Mir ist neu bewusstgeworden, wie schön es ist, dass wir Frauen sind; und dass wir das echt leben und ausstrahlen dürfen.“
„Hier ist überraschend schnell eine sehr schöne Einheit unter den Teilnehmerinnen entstanden. Wie schnell man sich doch vertraut ist, der anderen innere Erlebnisse anvertraut. Ich fühlte mich gut aufgehoben. Es war schön, im Gebet miteinander verbunden zu sein. Das Wochenende und die Begegnungen waren so bereichernd.“
„Ich habe das Wochenende mit vollen Zügen genossen; mal loslassen von Zuhause.“
„Die Gespräche waren einzigartig. Wir konnten uns austauschen auf einer Ebene, wie es eben nur unter tiefgläubigen Christen möglich ist. Ich fühlte mich angenommen, durfte ich selber sein. Danke für das Wochenende.“
„Hier im ApostelHaus und in dieser wertschätzenden Atmosphäre ist es wie in einer Oase. Ich habe mich schon lange nicht mehr so wohlgefühlt.“
„Es war so wertvoll für mich neu zu erfahren, welch hohen Stellenwert die Fruchtbarkeit im Alten Testament hatte.“
„Es hätte gerne länger sein dürfen. Ich habe das gut gefunden, wie Johanna die Inhalte vermittelt hat. Ich habe Lust auf mehr. Das Programm war eine herrliche Mischung. Die Stationen im Leben der Hanna (AT) waren sehr inspirierend.“
Ich bitte euch um euer Gebet, dass das Magnificat auch in mir aufbrechen kann.“
„Ich habe die Tage sehr genossen, auch die Zeit nachzudenken, zu beten, mich mit einer Frau aus der Bibel zu beschäftigen.“
„Wie kostbar ist es, dass es uns als Frauen anvertraut ist, Leben weiterzugeben und zu lieben, und diese Einstellung der Freude über das Leben an unsere Kinder weiterzugeben.“
„Ich kannte die meisten hier noch nicht. Ich kann bisher die geistliche Familie Regnum Christi bisher nur in Mexiko. Doch das Gefühl der Verbundenheit untereinander ist so schnell gewachsen. Das ist enorm wertvoll für mich.“
„Es war so schön zu entdecken, welches Geschenk jede Teilnehmerin ist, und wie wichtig die Frauen sind und wieviel Gutes sie in ihrem Umfeld tun.“
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Zur Person: Johanna Siemens legte 1998 ihre ersten Gelübde bei den Gottgeweihten Frauen im Regnum Christi ab; Ewige Gelübde am 8. September 2000 in Madrid; Studium in Spanien und Mexiko; Schulseelsorge in Guadalajara (Mexiko); Kinder-, Jugend- und Familienarbeit in Texas (Dallas, Houston, Austin und San Antonio, USA); zwei Jahre war sie in Österreich tätig, danach 13 Jahre im Heiligen Land; seit Sommer 2022 lebt und arbeitet sie im ApostelHaus in Ratingen. Johanna hat einen Bachelor in Theologie und einen Lizenziats-Abschluss in Bibel-Wissenschaften und Archäologie am „Biblicum Franciscanum“. 2022 war sie Gastdozentin an der Päpstlichen Hochschule Regina Apostolorum „Einführung in die Heilige Schrift“.
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Seit 2004 wirken Legionäre Christi und Regnum Christi im Heiligen Land. Papst Johannes Paul II. übertrug der Ordensgemeinschaft zu jener Zeit die Leitung des Institutes „Notre Dame of Jerusalem Center“. 2012 eröffneten die Legionäre Christi das „Magdala Center“ am See Genezareth.