„Shut up! It’s Christmas! will sagen: Ausbruch aus der Hektik. Besinnung auf das Wesentliche. Sehnsucht nach mehr. Geborgenheit inmitten des Tumults. Stille in einer lauten Welt. Zeit, wo es keine gibt. Frieden, wo niemand mehr daran zu glauben wagt“, sagt P. George Elsbett LC, Leiter des „Zentrums Johannes Paul II.“ des Regnum Christi in Wien. „Ziehe dich in dein Innerstes zurück. Lass die Welt da draußen mal stehen. Tiefgang hat mit zuhören zu tun. Die Versuchung ist, überall zu sein, nur nicht bei sich selbst, allem Möglichen nachzurennen, aber nirgendwo anzukommen, von allem getrieben und gehetzt zu werden, ohne sich selbst dabei zu finden, alles in sich hineinzulassen und sich selbst gerade dadurch fremd zu bleiben. Freiheit setzt voraus, dass man sich selbst besitzt, sich selbst in der Hand hat, über sich selbst verfügen kann,“ so beschreibt er auf dem Blog des Zentrums diesen besonderen Abend im Advent. „Ja, es geht um den Kontakt mit dem eigenen Ich, mit den tiefsten Sehnsüchten, mit dem grundlegendsten aller Wünsche. Es geht um Ausbruch aus dem Getrieben Sein, überall außer bei sich selbst sein zu müssen. ‚Shut Up! It’s Christmas‘ will nicht nur an das Ausbrechen aus Hektik und Stress, sondern auch an ein Hereinbrechen, ein Hereinbrechen eines Wortes in diese Welt erinnern. Und dieses Wort ist keine heiße Luft, keine Floskel, sondern Wirklichkeit, kein bloßes Bla-Bla, sondern ein Wort, das die ganze Wucht einer Liebe in sich birgt, die die Macht hat, mir Leben zu schenken und es in Fülle zu schenken: ‚Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt‘ – so lesen wir im Johannesevangelium in der Bibel. In diesem Wort findet der Mensch endlich die Art von Bestätigung, Anerkennung und Wertschätzung, die er eigentlich sucht.“
Am 1. Dezember war es dann soweit: die Tore der Sofien-Säle in Wien öffneten sich, um rund 700 Gäste zu einem Abend mit Tiefgang einzulassen. Ein „Befree“-Gottesdienst und eine Adventsfeier des „Zentrum Johannes Paul II.“ erwarteten die Gäste.
Gott denkt den Menschen unendlich groß
„Veränderung hat viel mit dem Thema Identität zu tun. Wenn der Adler denkt, er sei ein Huhn, wird er nie fliegen. Wenn wir nicht wissen, wer wir sind, werden wir nie das werden, was wir sein können“, erklärte Pater George in seiner Predigt. „Aber wer bin ich denn eigentlich, wozu bin ich fähig, was kann ich werden? Der christliche Ansatz geht von der Überzeugung aus, dass Gott den Menschen groß denkt, unendlich viel größer als der Mensch das selbst tut. Er hat uns für das Meer geschaffen. Schade ist es, wenn wir uns mit der Pfütze begnügen."
Neue Predigtserie
Der Abend war gleichzeitig Auftakt der neuen Predigtserie von P. George Elsbett LC: „Tiefe Veränderung – die beste Version deiner selbst werden“.
Die Predigtserie basiert auf der Überzeugung, dass der Mensch tiefgreifende Veränderungen braucht, um sein volles Potenzial zu erreichen. Diese Veränderung nennt der Christ „Erlösung“ und „Heiligung“.
Ein Teilnehmer beschrieb den Mehrwert der hl. Messe für sich wie folgt: „Die Predigt war besonders stark für mich. Jener Teil, wo ich mich in den Spiegel schauen durfte. Bei einer Predigt kann man in die Meta-Position gehen. Danach oder bereits währenddessen kann man sagen, ob der Priester aus der eigenen Perspektive gut gepredigt hat oder weniger gut. Aber eine Predigt ist besonders kraftvoll, wenn ich nicht den Spiegel sehe, den der Priester der anwesenden Gemeinde vorhält, sondern mir ganz persönlich. Gerade auch dadurch habe ich einmal mehr die Chance, wahrhaftig ganz ich zu werden. Nicht von heute auf morgen, aber doch, Schritt für Schritt. Danke an alle, die mit ihrem Sein und mit ihrem Wirken uns diesen wunderbaren Abend geschenkt haben!“
Im Anschluss daran hieß es Party – mit guter DJ-Musik, Essen und Trinken. Es war eine einzigartige Gelegenheit, mit Leuten ins Gespräch zu kommen, vielleicht sogar einmal über Gott und die Welt oder konkret auch über Weihnachten zu sprechen.
Die Predigt von P. George Elsbett LC finden Sie auf Soundcloud zum Nachhören!