Betreff: Erste Ordensprofess von sechs Novizen, drei Gelübdeerneuerungen und eine Ewige Profess im Noviziat der Legionäre Christi in Neuötting-Alzgern
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Erste Ordensprofess von sechs Novizen, drei Gelübdeerneuerungen und eine Ewige Profess im Noviziat der Legionäre Christi in Neuötting-Alzgern
Am 7. September legten Br. Juan Andrés Luna Escalante LC, Br. Luis Trujillo LC, Br. Lukas Nix LC, Br. Mieszko Konarski LC, Br. Pablo Rodríguez LC, Br. Raphael Meyer LC in einem feierlichen Gottesdienst in der Basilika St. Anna in Altötting ihre ersten Ordensgelübde für zunächst zwei Jahre ab. Mit der Profess endet ihre zweijährige Vorbereitungszeit auf das Ordensleben. Br. Peter Hemm LC, Br. Manuel Suchy LC und Br. Darius Lawrence LC erneuerten für weitere vier Jahre ihre Gelübde. Br. Michael Hemm LC legte seine Ewige Profess ab.
Die jungen Männer gelobten vor etwa 400 Gläubigen, in Armut, Keuschheit und Gehorsam zu leben. Der Gottesdienst fand auch in diesem Jahr, dank der Gastfreundschaft der Kapuziner, in der Basilika St. Anna statt. Zur Feier angereist waren neben den Eltern und Verwandten der Professen auch zahlreiche Priester und Ordensleute der Legionäre Christi aus Österreich, Mexiko, Polen und Deutschland. An der Konzelebration nahmen auch weitere Diözesan- und Ordenspriester aus dem Bistum Passau teil.
Viele der Gottesdienstbesucher folgten anschließend der Einladung zum Empfang mit Programm ins Noviziat nach Neuötting-Alzgern.
„Berufen, Kanal der Liebe Gottes zu den Menschen zu sein“
In seiner Predigt verwies P. Valentin Gögele LC (Ordensprovinzial) zunächst auf die Schwierigkeiten heute für ein Leben als Ordensmann und Priester: „Wisst ihr, was ihr heute tut? Seid ihr euch ganz sicher?“ Das Ordensleben, gemäß der drei evangelischen Räte (Armut, Gehorsam und Keuschheit), sei stets ein Geschenk Gottes, „ein Geschenk an dich, im Dienst an der ganzen Kirche“, sagte er. Die Professen hätten sich dabei lange auf diesen Schritt vorbereitet, vor allem im Gebet: zwei, sechs oder zehn Jahre lang. „Wir trauen euch das heute zu!“, ermutigte er sie. Sehr viele hätten die jungen Männer außerdem auf diesem Weg begleitet: ihre Ausbilder, Eltern, Geschwister, Freunde und viele weitere im Gebet für Berufungen.
Mit Bezug auf die Lesungen und das Evangelium sagte P. Valentin: „Es liegt im Wesen eines Ordensmannes, Kanal der Liebe Gottes zu den Menschen zu sein“. Jedoch nicht, weil sie klüger, besser oder etwas Besonderes seien, sondern ganz im Sinne der Worte des Evangelisten Johannes: „Darin besteht die Liebe: Nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat“ (1 Joh 4,10) und: „Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat“ (1 Joh 4,19). Ordensleute dürften deshalb nie auf sich selbst fokussiert leben, für sie gelte besonders, dass es keine größere Liebe gäbe, „als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt“ (Joh 15,13).
P. Valentin dankte den Professen schließlich für ihr Lebenszeugnis. „Hinter jeder Berufung steckt so viel Gebet, so viel Opfer, so viel Kampf, vor allem geistlicher Kampf“, erinnerte er. Er lud am Ende alle Anwesenden zum inständigen Gebet für Berufungen für die Kirche und zum Ordensleben und Priestertum ein: „Lasst uns den Himmel bestürmen!“
Direkt nach dem Ablegen der Profess erhielten die Ordensbrüder je ein Kreuz als ihren künftig einzigen unmittelbar persönlichen Besitz. Dies symbolisiert, dass sie ihr ganzes Leben Gott anvertrauen.
Kurzvorstellung und Fragen an die Neuprofessen
Br. Juan Andrés Luna Escalante LC wurde am 16. April 1999 in Irapuato (Bistum Irapuato, Guanajuato, Mexiko) geboren. Er machte 2017 sein Abitur in der Apostolischen Schule der Legionäre Christi in León (Mexiko). Am 26. August des gleichen Jahrs trat er ins Noviziat in Monterrey (Mexiko) ein. Das zweijährige Noviziat absolvierte er dann in Neuötting-Alzgern. Woher nehmen sie die Kraft und Motivation für ein Leben der totalen Bindung an Jesus Christus? – Br. Juan: „Meine Stärke und Motivation, um Christus mein ganzes Leben zu geben, ziehe ich aus dem Wunsch, mit Christus Seelen retten zu wollen. Denn jede einzelne Seele ist „heiliges Land“ für Gott.“ Warum haben sie sich für das Ordensleben in der Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi entschieden? – Br. Juan: „Weil genau hier, in der Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi, der Ort ist, wo ich die ganze Fülle meines eigenen Lebens gefunden habe.“
Br. Luis Trujillo LC wurde am 6. August 1999 in La Barca (Jalisco, Mexiko) geboren. Im Sommer 2017 machte er dort sein Abitur in der „Cumbres San Javier International School“. Sein Heimatbistum ist die Diözese Guadalajara (Mexiko). Am 26. August 2017 trat er ins Noviziat der Legionäre Christi in Monterrey (Mexiko) ein. „Meine Kraft und meine Motivation für ein Leben der totalen Bindung an Jesus Christus sind die Liebe zu ihm, der mich berufen hat, zu einem Leben in Fülle und zum ewigen Leben“, sagt er. Die Legionäre Christi seien für ihn die Gemeinschaft, mit der er sich identifizieren kann, mit ihrem Charisma, Gemeinschaftsleben und Apostolat.
Br. Lukas Nix LC wurde am 12. Juli 1998 in Düsseldorf geboren. Von 2014 bis 2017 besuchte er die Apostolische Schule in Bad Münstereifel, wo er auch sein Abitur ablegte. Sein Heimatbistum ist die Erzdiözese Köln. Am 8. September 2017 trat Br. Lukas in das Noviziat in Neuötting-Alzgern ein. Woher nehmen Sie die Kraft und Motivation für ein Leben der totalen Bindung an Jesus Christus? – Br. Lukas: „Ich denke, dass die Kraft und Motivation zur Ordensprofess immer die persönliche Beziehung zu Jesus Christus sein muss und der Wunsch, ihm ganz nachzufolgen. Gleichzeitig ist die Weihe an Gott natürlich nicht für einen selbst, sondern für die Menschen.“ Warum haben Sie sich für das Ordensleben in der Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi entschieden? – Br. Lukas: „Schon seit meiner Jugend habe ich die Legionäre Christi als eine lebendige und fröhliche Ordensgemeinschaft kennengelernt, die weder mit dem Zeitgeist mitgeht, noch in der Vergangenheit stehen geblieben ist, sondern einfach in der Gegenwart Jesus Christus verkündet.“
Br. Mieszko Konarski LC stammt aus Polen und wurde am 29. März 1997 in Krakau geboren. Schon in der Grundschule interessierte er sich für Musik und lernte Akkordeon spielen. 2016 machte er sein Abitur. In seiner Freizeit war er u.a. Skilehrer und leidenschaftlicher Windsurfer. Bis zum Sommer 2017 studierte Bauingenieurwesen. Im Sommer desselben Jahres trat er ins Noviziat in Neuötting-Alzgern ein. Sein Heimatbistum ist Krakau. „Um in Fülle leben zu können, bedarf es der lebendigen Beziehung zu Jesus Christus. Ich möchte anderen Menschen helfen, diese Beziehung zu entdecken und darin zu wachsen“, sagt er. „Wenn ich ganz Gott gehöre, wird auch er ganz mein, und aus dieser besonderen Beziehung erwächst die Kraft zur Mission, in unserer Welt von heute.“ An den Legionären Christi fand er zunächst das gute Gemeinschaftsleben, voller Nächstenliebe, Freundschaft und echter Brüderlichkeit, attraktiv. Später habe er die Spiritualität der Gemeinschaft entdeckt. Die Treue zum Papst und der priesterliche Dienst in und für das Regnum Christi entsprächen seinen Seelenwünschen. Es fühle sich an, als sei er genau für diese Gemeinschaft geschaffen.
Br. Pablo Rodríguez LC kommt aus Campeche (Mexiko), wo er am 10. Juni 1997 geboren wurde. In seiner Heimatstadt machte er 2015 das Abitur. Am 26. August 2017 trat er in das Noviziat der Legionäre Christi in Monterrey (Mexiko) ein. Woher nehmen Sie die Kraft und Motivation für ein Leben der totalen Bindung an Jesus Christus? – Br. Pablo: „Aus der Nähe zu Ihm, aus seiner Barmherzigkeit.“ Warum haben Sie sich für das Ordensleben in der Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi entschieden? – Br. Pablo: „Mit 13 Jahren habe ich die Legionäre Christi kennengelernt und von ihnen gelernt, Christus und Maria leidenschaftlich zu lieben.“
Br. Raphael Meyer LC stammt aus Breisach am Rhein, wo er am 22. September 1996 geboren wurde. Sein Abitur machte er 2017 in der Apostolischen Schule in Bad Münstereifel. Am 8. September desselben Jahres trat er in das Noviziat in Neuötting Alzgern ein. „In der Begegnung mit Jesus Christus selbst, der mir gezeigt hat, dass nur er die Sehnsüchte meines Herzens stillen kann, finde ich die Kraft und Motivation zu diesem Schritt, der Profess“, sagt er. „Ich habe seinen Ruf vernommen ihm zu dienen, dem möchte ich freudig folgen.“ In der Apostolischen Schule habe er Jesus Christus leidenschaftlich lieben gelernt. Auf den Sommerfreizeiten der Legionäre Christi hatte er erstmals Priester der Gemeinschaft kennengelernt. Daraus sei der Wunsch erwachsen, selbst Priester werden zu wollen.
Der weitere Weg der Neuprofessen wird sie nach der Profess für die nächsten zwei Jahre in die USA führen, um dort Humanistische Studien zu absolvieren.
Br. Manuel Suchy (26, Deutschland), Br. Peter Hemm (24, Deutschland) und Br. Darius Lawrence (25, USA) erneuerten ihre Gelübde für weitere vier Jahre. Nähere Informationen und ein ausführliches Interview mit den drei Ordensleuten finden Sie auf unserer Webseite.
Ewige Profess – „Gott kann mich wirklich ganz erfüllen“
Michael Hemm LC wurde am 25. Januar 1988 in Ochsenfurt (Ortsteil Rittershausen, Landkreis Würzburg) geboren. Er hat drei ältere und drei jüngere Brüder und eine jüngere Schwester, Maria Hemm ist gottgeweihte Frau im Regnum Christi. 2007 machte er am Egbert-Gymnasium Münsterschwarzach sein Abitur. Von 2007 bis 2008 unterstützte er während eines freiwilligen Jahres als „Coworker“ die Pastoralarbeit der Legionäre Christi und des Regnum Christi in Düsseldorf. Am 12. September 2008 trat er in das Noviziat der Ordensgemeinschaft in Deutschland ein. Seine erste Profess legte Br. Michael 2010 in Bad Münstereifel ab. Darauf folgten zwei Jahre humanistische Studien in Monterrey (Mexiko) und danach drei Jahre Philosophie-Studium in Rom. 2015 begann er sein pastorales Praktikum in der Apostolischen Schule in Bad Münstereifel. Seit 2018 studiert der in Rom Theologie. Am 7. September legte er nun seine Ewige Profess ab.
Sein Vertrauen auf Gott hätte sich in all den Jahren ausgezahlt, sagt er. „Natürlich hat man zuweilen Zweifel, ob man den Weg schafft. Zwei Erfahrungen haben mein Gottvertrauen gestärkt: Zum einen, dass Gott mich wirklich ganz erfüllen kann, trotz der realen Entsagungen, die aus den Gelübden von Armut, Keuschheit und Gehorsam erwachsen. Zum anderen, dass er mich tatsächlich führt, heiligt und mein Leben in der Hand hält. Man macht darin konkrete Erfahrungen und die Sicherheit wächst.“ Ein ausführliches Interview mit Br. Michael finden Sie auf unser Webseite.
Viele der Neuprofessen bzw. Ordensleute haben einen Teil ihrer Schulzeit in einer Apostolischen Schule der Legionäre Christi verbracht. Seit 2008 leiten die Legionäre Christi in Bad Münstereifel eine Internatsschule in der Tradition der „Kleinen Seminare“ (Seminaria minora). Der Bildungsplan dieser folgt den Lehrplänen für Gymnasien in Nordrhein-Westfalen. Das Lehrangebot beginnt mit der 7. Klasse und endet nach der 13. Klasse mit einer Externenprüfung zur allgemeinen Hochschulreife (Abitur). Zum neuen Schuljahr 2019/2020 zählt die Schule insgesamt 27 Schüler, acht kamen diesen Sommer neu dazu.
Noviziat: eine zweijährige Probezeit
Vor ihrer ersten Profess hatten die neuen Ordensleute eine zweijährige Probezeit, das Noviziat, absolviert. In dieser Zeit nutzten die jungen Männer die Möglichkeit, in der Stille und Zurückgezogenheit des Noviziats ihrer Berufung zum Ordensleben und Priestertum gezielt nachzugehen. Geprägt ist diese Phase durch das Gebet, die Vertiefung der eigenen Beziehung zu Gott, der Kenntnis der Kongregation, ihrer Spiritualität und ihrer pastoralen Arbeitsbereiche. Am Ende dieser Zeit legten die jungen Männer, die ihrer Berufung sicherer geworden sind, nun ihre ersten zeitlichen Gelübde ab, zunächst für zwei Jahre. Nach dem Noviziat werden sie ihre Ausbildung mit den humanistischen Studien fortsetzen, an die sich ein Philosophie- und Theologiestudium sowie ein Pastoralpraktikum anschließen.
Wir über uns
Die Legionäre Christi sind eine Priester-Kongregation päpstlichen Rechts. Sie wurde 1941 in Mexiko gegründet und 1948 bzw. 1965 auf diözesaner und weltkirchlicher Ebene anerkannt. Die Ordensgemeinschaft zählt aktuell 1.501 Mitglieder (darunter Novizen, Ordensleute und Priester), die in 21 Ländern der Welt tätig sind, vier Mitglieder der Legionäre Christi sind Bischöfe. Die Priester, Ordensleute und Novizen der Legionäre Christi kommen aus 40 Ländern. Die Gemeinschaft widmet sich als missionarischer Orden vor allem der Verkündigung und der Ausbildung.
Zusammen mit der Apostolatsbewegung Regnum Christi bilden die Legionäre Christi eine geistliche Familie. Das Regnum Christi zählt weltweit 22.652 Laienmitglieder, 523 gottgeweihte Frauen und 59 gottgeweihte Männer. Teil des Regnum Christi bildet die internationale Kinder- und Jugendorganisation ECYD, ihr gehören insgesamt 11.584 Mädchen und Jungen an. In Österreich und Deutschland zusammen zählt das Regnum Christi über 500 Mitglieder [Stand 31. Dezember 2018].
In Deutschland sind die Legionäre Christi und das Regnum Christi seit 1988 tätig und haben heute Niederlassungen in Neuötting-Alzgern (Noviziat und Kommunität der Legionäre Christi), Bad Münstereifel (Apostolische Schule), Düsseldorf (Territorialdirektion und Kommunität der Legionäre Christi), Ratingen (ApostelHaus und Kommunität der gottgeweihten Frauen im Regnum Christi). Sie betreuen Mitglieder des Regnum Christi und begleiten deren Initiativen v.a. in den Bereichen Ehe, Familie und Spiritualität in verschiedenen deutschen Bistümern und sind auch in anderen seelsorglichen Aufgaben tätig (z.B. Schulseelsorge und Pfarrmissionen). Sie arbeiten vorwiegend in Schulen und Universitäten, in Mission und Entwicklungshilfe, im Bereich der Medien und in der Jugend- und Familienpastoral sowie in der Diözesanpriesterausbildung.
Am 15. September 2019 treten die neuen Statuten des Regnum Christi in Kraft, die in diesem Jahr vom Heiligen Stuhl approbiert worden waren. Die Legionäre Christi, die gottgeweihten Frauen und Männer und die Laien-Mitglieder des Regnum Christi bilden dann zusammen die Regnum-Christi-Föderation.
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