Samstag,
29. November 2025
Wacht und betet allezeit
29. November 2025
Samstag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Thomas Schaffrath-Chanson
Lk 21,34-36
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euer Herz nicht beschweren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht wie eine Falle; denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt!
Einführendes Gebet: Jesus, du warst uns in allem gleich, außer in der Sünde. Herr, gib mir den Mut und die Kraft, dein Evangelium mit allen Sinnen zu erfassen und dir nachzufolgen.
Bitte: Bitte hilf uns, unsere Herzen zu öffnen für dich als den einzigen Weg, für die verkündete Wahrheit und das ewige Leben.
1. Davonlaufen. Unser modernes Leben – zumindest in unseren westlichen, liberalen Kulturen – ist geprägt von Hektik, Struktur, Stress, Anspruchsdenken und Ablenkungen. Gerade Letztere sind inflationär stark verbreitet in Form von Infotainment, Multimedia und einer Ausgleichs-Fitnessökonomie in nie gekanntem Maße. "Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags …" heißt es bei Lukas 21. Das ist ein Satz, der gut über einem Achtsamkeitsartikel von 2025 stehen könnte. Offenbar ist das eine Konstante im Wesen des Menschen.
2. Innehalten. Der Herr sagt uns, dass wir wach sein sollen, aufmerksam, ehrfürchtig und allzeit bereit. Was heißt das konkret? Für Menschen in geistlichen Berufen ist dies eine Selbstverständlichkeit, wie der Tagesrhythmus im klösterlichen Leben sehr schön zeigt. Doch auch im weltlichen Kontext können wir erfolgreich versuchen, im "Stand-by" zu sein und unsere Glaubenssysteme mehrfach täglich hochzufahren (um im Bilde zu bleiben). Es ist eine Übungssache. Doch die Übung lohnt sich doppelt: Zum einen ist die Präsenz des Glaubens im Alltag eine Gnade, zum anderen folgen wir einem Gebot des Herrn.
3. Weitergehen. Wir sollen wach sein, bereit sein und mit gutem Geist und Gewissen vor den Herrn hintreten: Am heutigen Tag ein bisschen, an jedem nachfolgenden Tag ein bisschen mehr, und an unserem letzten Tag vollständig.
Gespräch mit Christus: Herr, wir sind nicht Christen am Sonntag um 10.00 Uhr – wir sind Christen 24/7. Hilf mir, immer hieran zu denken.
Vorsatz: Heute arbeite ich daran, wie ich Jesus mehr in mein Alltagsleben hineinbringen kann, z.B. durch morgendliche Andachten, das Mitführen eines Gebetbuchs, durch ein geistiges Tagebuch, durch christliche Apps und Newsletter, die mich durch den Tag begleiten.