Sonntag,
30. November 2025
Wach und bereit bleiben
30. November 2025
Erster Adventssonntag
Hl. Andreas, Apostel
Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi
Mt 24,29-44
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Sofort nach den Tagen der großen Drangsal wird die Sonne verfinstert werden und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Danach wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen; dann werden alle Völker der Erde wehklagen und man wird den Menschensohn auf den Wolken des Himmels kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. Er wird seine Engel unter lautem Posaunenschall aussenden und sie werden die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, von einem Ende des Himmels bis zum andern. Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. So erkennt auch ihr, wenn ihr das alles seht, dass das Ende der Welt nahe ist. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater. Denn wie es in den Tagen des Noach war, so wird die Ankunft des Menschensohnes sein. Wie die Menschen in jenen Tagen vor der Flut aßen und tranken, heirateten und sich heiraten ließen, bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging, und nichts ahnten, bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird auch die Ankunft des Menschensohnes sein. Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen. Und von zwei Frauen, die an derselben Mühle mahlen, wird eine mitgenommen und eine zurückgelassen. Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. Bedenkt dies: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht. Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.
Einführendes Gebet: Guter Gott, ich freue mich darauf, in die besinnliche Zeit des Advents einzutauchen, um mich innerlich auf Weihnachten vorzubereiten. Heiliger Geist, begleite und beseele mich, damit ich bereit bin, das Wort des ewigen Vaters zu hören, es wie Maria in meinem Herzen zu empfangen und es durch mein Denken, Fühlen, Sprechen und Handeln in die Welt kommen zu lassen.
Bitte: Herr, gib mir die Gnade, heute wach und bereit für eine Begegnung mit dir zu leben.
1. Ist das Ende der Welt nahe? Das Evangelium von diesem ersten Adventssonntag überrascht uns vielleicht mit diesen dramatischen Bildern vom Ende der Welt. Jesus spricht darüber, als ob es jeden Moment kommen könnte, gleichzeitig betont er, dass niemand die Stunde kennt, nur der Vater. Was will er uns damit sagen? Es kann sein, dass er uns daran erinnern möchte, dass diese Erde und unser irdisches Leben ein Ende haben werden und dass es etwas gibt, was wirklich ewig besteht, z.B. unsere Beziehung mit ihm. Wenn ich mich auf diesen Perspektivenwechsel einlasse, was passiert in mir? Ändert sich etwas? Bedeutet es etwas für meine Prioritäten heute?
2. Seid wachsam. Der Advent lädt uns ein, uns die Einstellung der Hirten aus Betlehem anzueignen: wachsam sein. Wer wacht, lebt das bewusst, was in ihm und rund um ihn herum passiert, seien es gute oder nicht so gute Ereignisse und Überraschungen. Wer wacht, nimmt eine aktive Rolle in seinem Leben ein, "lässt" sich nicht "leben", sondern tut Gutes und leistet dem Bösen Widerstand. Allerdings braucht es Achtsamkeit, um das eine von dem anderen zu unterscheiden. Was heißt es für mich heute, wenn Jesus zu mir sagt: Sei wachsam?
3. Haltet euch bereit. Mit unterschiedlichen Worten wiederholt Jesus im heutigen Evangelium mehrmals diese Botschaft: Haltet euch bereit für meine Ankunft. Erwarte ich die Ankunft des Herrn in meinem Leben? In meinem Alltag? Er kommt! Die Tradition der Kirche spricht, gerade in Bezug auf den Advent, über die vier Ankünfte Jesu: zuerst in seiner Menschwerdung und Geburt, was der Wendepunkt unserer Geschichte und das Herz des Advents ist. Zweitens kommt Jesus am Ende unseres irdischen Lebens zu uns, drittens am Ende der Zeiten, wenn Himmel und Erde erneuert werden. An diese beiden Ankünfte kann uns gerade das heutige Evangelium erinnern. Und viertens geschieht es an jedem Tag, wenn er in seinem Wort und seinem Sakrament zu uns kommt. Inwiefern bin ich für diese alltägliche Ankunft Jesu bereit? Wir können den Herrn sicher auch in unseren Mitmenschen begegnen: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." (Mt 25,40) Bin ich bereit, Jesus zu begegnen? Was kann mir helfen, mich bereit zu halten?
Gespräch mit Christus: Jesus, du bis mir so nah, und manchmal fällt es mir schwer, es zu bemerken. Öffne meine Augen und mein Herz, Herr! Hilf mir, wach und für dich bereit zu leben. Ich freue mich auf dich.
Vorsatz: Ich kann mich vor dem Mittagessen oder am Ende des Tages kurz fragen und besinnen: Wo bin ich heute dem Herrn begegnet?