Donnerstag,
27. November 2025

Lest die Zeichen

27. November 2025

Donnerstag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis

Thomas Schaffrath-Chanson

Lk 21,20-28
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr seht, dass Jerusalem von Heeren eingeschlossen wird, dann erkennt ihr, dass seine Verwüstung bevorsteht. Dann sollen die Bewohner von Judäa in die Berge fliehen; wer in der Stadt ist, soll sie verlassen, und wer auf dem Land ist, soll nicht in die Stadt gehen. Denn das sind die Tage der Vergeltung, damit alles in Erfüllung geht, was geschrieben steht. Wehe den Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind oder ein Kind stillen! Denn große Bedrängnis wird über das Land hereinbreche und Zorn über dieses Volk. Mit scharfem Schwert wird man sie erschlagen, als Gefangene wird man sie zu allen Völkern schleppen und Jerusalem wird von den Völkern zertreten werden, bis die Zeiten der Völker sich erfüllen. Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn in einer Wolke kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn dies beginnt, dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.

Einführendes Gebet: Jesus, du warst uns in allem gleich, außer in der Sünde. Herr, gib mir den Mut und die Kraft, dein Evangelium mit allen Sinnen zu erfassen und dir nachzufolgen.

Bitte: Bitte hilf uns, unsere Herzen zu öffnen für dich als den einzigen Weg, für die verkündete Wahrheit und das ewige Leben.

1. Es erfüllt sich, was geschrieben steht. Diese Bibelstelle scheint eine reine Zumutung. Sie kann von uns nicht verarbeitet werden. Wir haben intellektuell und psychologisch nicht die Möglichkeit, in Jahrtausenden zu denken, alles zu relativieren, in Meta-Kontexte zu setzen und zu akzeptieren, dass der Mensch so gar nicht Herr der menschlichen Geschicke ist. Diese Worte Jesu werden nur noch übertroffen von der "Prophezeiung des Johannes", die das Drehbuch dessen ist, was in Lukas 21 geschrieben steht.

2. Der reine Horror. Seit 2.000 Jahren beschäftigen sich die Menschen in kirchlichen oder politischen Ämtern, in der Philosophie wie in der Kunst mit diesen Themen, die uns faszinieren, gruseln, abstoßen und zugleich anziehen. Geschätzt die Hälfte aller Serien auf den Streaming-Plattformen und deren Pendants in der Videospiel-Welt haben die alte Dualität zum Thema: Gut gegen Böse, hell gegen dunkel, der Endkampf gegen den Endgegner, Christ und Antichrist – Armageddon eben. Welche Rolle spielt da noch die einzelne Seele in diesem großen Plan? Der reine Horror!

3. Der reine Segen. Diesem Masterplan steht eine leise, stille Botschaft gegenüber. Jede Einzelne und jeder Einzelne zählen – denn Jesus sucht das eine verlorene Schaf unter den hundert. Das eigene Leben zählt, jeden Tag – denn du kennst nicht die Stunde, noch den Tag. Jeder Segen, jedes Gebet zählt – denn alle Kriege und jedes Verbrechen an Leib und Seele sind ein Armageddon für die Person, die es gerade erleben muss. Jesus hat auf Erden geheilt, geheilt und immer wieder geheilt. Er ist der Gute Hirt. Seine Person ist der reine Segen!

Gespräch mit Christus: Herr, niemand kennt den göttlichen Plan und das ist gut so. Es muss reichen, mich nicht zu überfordern, sondern mich zu fügen in deinen göttlichen Plan für mich und für die Menschen, die du mir anvertraut hast.

Vorsatz: Heute nehme ich mir vor, alle kleinen Dinge im Leben, die selbstverständlich scheinen, dankbar zu würdigen – angesichts der großen Dinge, die in der Welt nicht gut laufen: Da mich das Große überfordert, will ich Gott im Kleinen ehren.