Mittwoch,
26. November 2025

Wahres Zeugnis ablegen

26. November 2025

Mittwoch der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hll. Konrad und Gebhard, Bischöfe

Thomas Schaffrath-Chanson

Lk 21,12b-19
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Man wird Hand an euch legen und euch verfolgen. Man wird euch den Synagogen und den Gefängnissen ausliefern, vor Könige und Statthalter bringen um meines Namens willen. Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. Nehmt euch also zu Herzen, nicht schon im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen; denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, sodass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können. Sogar eure Eltern und Geschwister eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.

Einführendes Gebet: Jesus, du warst uns in allem gleich, außer in der Sünde. Herr, gib mir den Mut und die Kraft, dein Evangelium mit allen Sinnen zu erfassen und dir nachzufolgen.

Bitte: Bitte hilf uns, unsere Herzen zu öffnen für dich als den einzigen Weg, für die verkündete Wahrheit und das ewige Leben.

1. Dein Opfer. Menschen und die meisten Tiere – zumindest die höher entwickelten – haben einen unbedingten Überlebenswillen. Der Wunsch, am Leben zu bleiben, ist der vielleicht mächtigste Instinkt. Und es gibt tausende von Zeugnissen im Laufe der Jahrhunderte, wo gerade der Glaube die Menschen in ihren düstersten Stunden getragen hat. Jesus prophezeit der ersten Generation seiner Gefolgsleute einen harten Start mit all den Dingen, die uns wehtun. Neben Verfolgung durch die Mächtigen tritt auch noch das Zerwürfnis mit der eigenen Familie. Dein Opfer ist folglich ultimativ, lässt dir außer deinem Gewissen, wo Gott zu dir spricht, keinerlei physischen und psychischen Schutzraum mehr.

2. Dein Zeugnis. Jetzt erst begreifen wir, dass es überhaupt nicht um uns selbst geht, sondern darum, dass wir an Jesu Stelle treten und für andere leiden, wie er für uns gelitten hat. Es geht darum, dass wir als Geschöpfe und Kinder Gottes das tun, was nach göttlichem Maßstab ansteht. Das geschieht erst, wenn wir als Person die menschlichen Maßstäbe überwunden haben und dann offen sind für den Heiligen Geist.

3. Dein Lohn. Erst wenn wir schwach geworden sind, wieder Kinder geworden vor Gott, das Ego überwunden haben und uns frei machen konnten von trügerischer Weisheit und den Urteilen der irdischen Welt, dann haben wir die Chance zur Nachfolge.

Gespräch mit Christus: Herr, wir sind geliebte Kinder Gottes und zugleich seine Werkzeuge, in welche Lebenssituation du uns auch hineingestellt hast (sei es im Rollstuhl oder im Gefängnis). Ich kann mich als Opfer sehen, oder aber auf die Vorsehung vertrauen.

Vorsatz: Heute nehme ich mir vor, meiner Mission nachzuspüren, diese zu notieren und hieran in den nächsten Wochen und Monaten zu arbeiten: Was kann ich gut? Wo will der Herr Zeugnis von mir? Was kann ich konkret tun mit den Talenten/Werkzeugen, die Gott mir geschenkt hat?