Montag,
10. November 2025
Meckern kann jeder
10. November 2025
Montag der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Leo der Große, Papst, Kirchenlehrer
Gedenktag
Franz Schmeink
Lk 17,1-6
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Es ist unvermeidlich, dass Verführungen kommen. Aber wehe dem, der sie verschuldet. Es wäre besser für ihn, man würde ihn mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer werfen, als dass er einen von diesen Kleinen zum Bösen verführt. Seht euch vor! Wenn dein Bruder sündigt, weise ihn zurecht; und wenn er sich ändert, vergib ihm. Und wenn er sich siebenmal am Tag gegen dich versündigt und siebenmal wieder zu dir kommt und sagt: Ich will mich ändern, so sollst du ihm vergeben. Die Apostel baten den Herrn: Stärke unseren Glauben! Der Herr erwiderte: Wenn euer Glaube auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn, würdet ihr zu dem Maulbeerbaum hier sagen: Heb dich samt deinen Wurzeln aus dem Boden, und verpflanz dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen.
Einführendes Gebet: Gott, Herr aller Mächte und Gewalten, hilf mir, den Alltag und meine Mitmenschen anzunehmen und auf deine Liebe und Allmacht zu bauen.
Bitte: Lass mich verzeihen können und dir vertrauen.
1. Die schlechte Welt. Täglich sehen wir, wie Menschen andere Menschen zum Bösen verführen. Jesus kündigt hier Gerechtigkeit an, auf die wir vertrauen dürfen.
2. Die "lieben" Mitmenschen. Doch was kann ich tun? Ich soll meinen Bruder – nur diesen, nicht gleich die ganze Welt – zurechtweisen und ihm verzeihen, wenn er Änderung verspricht. Dazu gehört Mut und es verlangt zudem ein Gespräch auf Augenhöhe – von Gottes Geschöpf zu Gottes Geschöpf. Und wenn das nicht gleich funktioniert, dann ein zweites Mal. Zu zählen brauche ich diese Vorgänge allerdings nicht, auch wenn es den Anschein hat, denn "siebenmal" heißt eigentlich "immer".
3. Mein Glaube. Wenn sich mein Bruder allerdings nicht wirklich ändern möchte, werden wir Menschen dann doch gern unversöhnlich, alle Geduld scheint irgendwann am Ende zu sein. Was können wir dann tun? – Jesus sagt: Glauben! Und fordert uns auf, die Dinge in Gottes Hand zu legen. Und obwohl Gottes Mühlen bekanntermaßen anders mahlen, darf und soll ich die Sorgen abgeben und darauf vertrauen, dass Gott helfen wird – selbst wenn es ganz unmöglich erscheint.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, immer wieder ertappe ich mich dabei, meinen "Bruder" zu kategorisieren, mich über ihn und seine Fehler zu erheben und in den Vordergrund zu stellen: "Der ändert sich ja doch nicht!" Außerdem glaube ich, in der Welt genau Bescheid zu wissen, wer für welche Fehlentwicklungen verantwortlich ist. Darüber meckere ich viel lieber, als meinen Bruder mutig auf sein Fehlverhalten hinzuweisen und die Dinge in Gottes Hand abzugeben: Jesus, sorge du!
Vorsatz: Ich werde heute nicht über andere meckern.