Montag,
20. Oktober 2025

Empfange ich von Gott mein Erbe?

20. Oktober 2025

Montag der neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Wendelin, Einsiedler

Isabel Gluschak und P. Thomas Fox LC

Lk 12,13-21
In jener Zeit bat einer aus der Volksmenge Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen. Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter bei euch gemacht? Dann sagte er zu den Leuten: Gebt acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt. Und er erzählte ihnen folgendes Beispiel: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte. Da überlegte er hin und her: Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wo ich meine Ernte unterbringen soll. Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen. Dann kann ich zu mir selber sagen: Nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink, und freu dich des Lebens! Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast? So geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist.

Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott! Schenke mir, dass diese Begegnung mit Dir den Sinn meines Lebens für heute ausmacht. Erfülle Du mich mit Sinn, Licht, Feuer, Dankbarkeit, Freude, Mut, Hoffnung auf Ewigkeit. Amen.

Bitte: Lass uns Christen ein Vorbild sein in Sachen Besitz, Erbe und Vermögen.

1. Erbschaftsangelegenheiten. Wenn es um viel Geld geht und es für sie in greifbare Nähe rückt, wandeln manche Menschen ihren Charakter. Oftmals ändert auch die Trauer die Menschen. Gefühle und Emotionen schlagen hoch, lassen die Menschen im Stich. Nicht selten entsteht Streit. So stellt Jesus eine Gegenfrage und zeigt damit, dass im Umgang mit solchen Dingen Vorsicht geboten ist.

2. Gottes Erbe. Im Erbfall sollten wir nicht einzig und allein an das materielle Erbe denken. Tatsächlich erbt man gleichzeitig aufgrund der Veränderung des Lebens auch viele Probleme hinzu. Das größte Erbe ist Gottes Erbe: die Nächstenliebe und der Glaube, nicht der materielle Besitz. Unsere Aufgabe ist es, dieses göttliche Erbe zu empfangen und schon hier weiterzugeben. Deshalb antwortet Jesus selber auf diese Frage und sagt: "Hütet euch vor jeder Art von Habgier". Freut euch des Lebens und daran, dass ihr Kinder Gottes seid. Arbeitet und geht mit den Dingen dieser Welt mit christlicher Freude um. Denkt daran, dass ihr nichts von dem, was ihr besitzt, ins Grab mitnehmen werdet!

3. Empfange ich von Gott mein Erbe oder von mir selbst? Schließlich verdeutlicht Jesus das Problem des Vermögens und des materiellen Erbes an einem Beispiel. Er erzählt, dass ein Bauer reich wird und nicht daran denkt, dass er irgendwann sterben wird. Sein größtes Problem ist, wo er seine Ernte unterbringen soll. Dann baut er Scheunen und macht sich vor, er habe "ausgesorgt". Wenn aber die Werteskala auf den Kopf gestellt wird und wir uns um das Geringste zuerst sorgen und nicht um das göttliche Erbe, verlieren wir uns selbst.

Gespräch mit Christus: Jesus, Du stehst für uns vor Gott und trittst für uns ein. Und Du lehrst uns, dass wir in Gottes Hand sind. Daran sollten wir immer denken. Mach uns bereit, schon jetzt das große Erbe zu empfangen, das Gott uns täglich bereitet. Und gib uns einst das ewige Erbe.

Vorsatz: Ich setze heute die Nächstenliebe und den Glauben an die oberste Stelle meiner Suche nach Sinn und Erlösung.