Dienstag,
14. Oktober 2025

Reinheit

14. Oktober 2025

Dienstag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Kallistus I., Papst, Märtyrer

Yasemin Tobias

Lk 11,37-41
In jener Zeit lud ein Pharisäer Jesus zum Essen ein. Jesus ging zu ihm und setzte sich zu Tisch. Als der Pharisäer sah, dass er sich vor dem Essen nicht die Hände wusch, war er verwundert. Da sagte der Herr zu ihm: O ihr Pharisäer! Ihr haltet zwar Becher und Teller außen sauber, innen aber seid ihr voll Raubgier und Bosheit. Ihr Unverständigen! Hat nicht der, der das Äußere schuf, auch das Innere geschaffen? Gebt lieber, was in den Schüsseln ist, den Armen, dann ist für euch alles rein.

Einführendes Gebet: Herr, ich stelle mich in dieser Zeit des Gebets in Deine Gegenwart und freue mich über die Zeit mit Dir.

Bitte: Verändere meinen Blick, damit ich sehe, was Dir wichtig ist, Jesus.

1. Regelwerke. Der Pharisäer erwartet, dass Jesus sich die Hände wäscht und darüber ist Jesus verärgert, denn damit verstößt er nicht gegen das Gesetz des Mose. Die Pharisäer fügten dem Gesetz mit der Zeit viele kleine Regeln und Praktiken hinzu, um sich für jede Situation abzusichern. Das war ihnen wichtig, weil sie annahmen, dass der verheißene Messias schneller kommt, wenn sie sich streng an alle Gebote halten. Sie hüteten sich davor, rituell unrein zu werden, um ihren Dienst vollziehen zu können. Doch die Einhaltung dieser Regeln erwarteten sie auch von anderen und verdeckten damit den Sinn der eigentlichen Gebote Gottes. Es kann manchmal auch für uns hilfreich sein, zu überprüfen, warum wir eigentlich tun, was wir tun.

2. Heilig wirken wollen. Jesus lässt sich durch den aufwändigen Versuch der Pharisäer, besonders rein und gerecht zu wirken, nicht täuschen. Er erkennt die Absichten, die sie in sich tragen und weist sie zurecht. Gleiches gilt heute für die Heiligkeit. Bei unseren Bemühungen, uns an Jesus und den Heiligen zu orientieren, ist es wichtig, dass wir uns nicht dabei verlieren, heilig wirken zu wollen. Jesu Worte sind streng, aber sie müssen uns nicht entmutigen, denn sie bedeuten auch, dass Gott jede kleine Bemühung und jede gute Absicht sieht und sich darüber freut.

3. Umgang mit Unreinheit. Anders als der Pharisäer vermutlich annimmt, ist Jesus die Unreinheit nicht egal. Er weist aber darauf hin, dass es die Erfüllung der Gebote der Gottes- und Nächstenliebe sind, die den Menschen rein erhalten. Deshalb rät er, sich den Armen zuzuwenden. Das kann für uns ein guter Hinweis sein. Es gibt Situationen, in denen sich eine Person so sehr auf bestimmtes Verhalten, Sünden oder Versuchungen konzentriert, dass sie beginnt, um diese zu kreisen. Wenn es einen so großen Platz einnimmt, die eigenen Schwachstellen wahrzunehmen oder die anderer zu kritisieren, verlieren wir Jesus aus dem Blick. Da kann es das geistliche Leben sehr verändern, zu versuchen, sich selbst durch gute Taten so sehr zu beschäftigen und abzulenken, dass wir uns automatisch anders verhalten und gleichzeitig andere lieben.

Gespräch mit Christus: Es ist erleichternd, Herr, dass Du nicht willst, dass wir uns in jedem Moment sorgen, ob wir das Richtige tun. Es ist Dir wichtig, dass wir frei werden, um zu lieben. Dafür gehst Du so weit, dass Du gar nicht willst, dass wir perfekt sind und Dir oder anderen etwas beweisen. Danke, dass Du unser Herz siehst, Dich über alles freust, was wir aus Liebe tun, und uns vergibst, wenn wir Dich um Verzeihung bitten.

Vorsatz: Ich nehme mir vor, heute etwas mit Liebe zu tun und dabei an Gott zu denken.