Montag,
13. Oktober 2025

Das Zeichen der Barmherzigkeit

13. Oktober 2025

Montag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

Yasemin Tobias

Lk 11,29-32
In jener Zeit als immer mehr Menschen zu Jesus kamen, sagte er: Diese Generation ist böse. Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Jona. Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein. Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen die Männer dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo. Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona.

Einführendes Gebet: In dieser Gebetszeit möchte ich bei Dir sein, Jesus, und auf Dein Wort hören und verstehen, was Dir wichtig ist. Ich möchte Zeit mit Dir verbringen und weiß, dass Du mich kennst, liebst und verstehst. Bitte hilf mir, ganz bei Dir zu sein.

Bitte: Jesus, hilf mir, Dich zu erkennen.

1. Das Zeichen des Jona. Jona ist bekannt als der Prophet, der so wenig Prophet sein wollte, dass er vor Gott und seinem Auftrag weggelaufen ist. Doch das bleibt erfolglos und schließlich tut er, was Gott von ihm will. Er verkündet der Stadt Ninive in kargen Worten, dass sie noch vierzig Tage zur Umkehr hat, ansonsten wird sie zerstört werden. Zu Jonas Überraschung kehrt die ganze Stadt tatsächlich um und bittet Gott um sein Erbarmen. Und Gott ist barmherzig. Das Zeichen des Jona ist also die aufgehende Barmherzigkeit Gottes. Und wer ein anderes Zeichen erwartet, wird keines finden, sagt Jesus. Es ist die Barmherzigkeit Gottes, an der wir ihn erkennen. Denn er hat sich dazu entschieden, in Jesus Christus selbst das unwiderrufliche Zeichen des Jona zu werden und sich in seiner großen Liebe so sehr hinzugeben, dass alle Menschen zu ihm umkehren können.

2. Diese Generation ist böse. Können wir dieses Wort Jesu auch auf uns und unsere Zeit beziehen? Jesus nennt die Menschen zu seiner Zeit böse, weil sie Zeichen fordern, mit denen er etwas beweisen soll. Sie sind misstrauisch, obwohl er für seine Taten bekannt ist. Auch heute gibt es Menschen, die Beweise fordern, wenn sie erfahren, dass jemand ein gläubiger Christ ist. Wer eine solche Unterhaltung schon einmal geführt hat, weiß, dass nur selten jemand wirklich Gott erkennen möchte, wenn er Beweise für die Existenz Gottes fordert. Es ist kaum möglich, etwas zu sagen, was der Person hilft, an den barmherzigen Gott zu glauben, wenn diese nicht an ihn glauben und umkehren will. Aber wir dürfen uns und andere bei Fragen und Zweifeln immer an Gottes Liebe und Barmherzigkeit erinnern und versuchen, uns für ihn zu öffnen.

3. Erkenntnis. Hast Du Gott schon einmal um ein Zeichen gebeten? Manche Menschen tun das, weil sie etwas verstehen wollen, nach dem Willen Gottes fragen oder Klarheit für eine Entscheidung suchen. Die mahnenden Worte Jesu zeigen uns, dass es wichtig ist, mit welcher Haltung wir fragen. Wollen wir nur das erkennen, was wir schon festgelegt haben? Sind wir offen für die Antwort? Die Zeichen Jesu dienen immer dazu, Gottes Barmherzigkeit und Erlösungswillen zu offenbaren. Wer dieser Antwort vertraut, wird Gott wie die Königin des Südens und die Bekehrten von Ninive in Zeichen erkennen.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke Dir, für das Geschenk des Glaubens und Deine große Barmherzigkeit. Stärke meinen Glauben und meine Hoffnung auf Dich und hilf mir, so zu leben, dass andere erkennen können, dass ich zu Dir gehöre.

Vorsatz: Ich bete heute für die Menschen, die nicht an Gott glauben können oder wollen.