Donnerstag,
9. Oktober 2025
Zu Sehnsucht Ja sagen
9. Oktober 2025
Donnerstag der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Dionysius, Bischof, Märtyrer
Hl. Johannes Leonardi, Priester, Ordensgründer
Hl. John Henry Newman, Kardinal
Edith Marqués Berger
Lk 11,5-13
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote; denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts anzubieten, wird dann etwa der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen, und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben? Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm seine Bitte erfüllt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht. Darum sage ich euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet, oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.
Einführendes Gebet: Vater, ich komme zu Dir in all meiner Unzulänglichkeit, mit allen meinen Macken und Fehlern. Du hast mich aus Liebe geschaffen und gewollt und liebst uns so, wie wir sind, väterlich. Ich möchte nun Dein Wort betrachten und in meinem Leben lebendig werden lassen.
Bitte: Schenke mir heute Deinen Blick auf die Mitmenschen, damit ich Sie vorurteilsfrei annehmen und lieben kann.
1. Wer bittet, der empfängt. Diese Geschichte aus der Heiligen Schrift ist sehr lebensnah. Sie erzählt von einer Notlage, von einem Freund, zu dem man zu jeder Zeit kommen kann und der einem aus der Patsche hilft. Bin ich so ein Freund? Habe ich solche Freunde, zu denen ich jederzeit in einer Notlage kommen kann? Jesus ist für uns ein solcher Freund, der uns immer auf- und weiterhilft, wenn wir ihn darum bitten. Wir dürfen, wie im normalen Leben nicht zu stolz sein, um in unserer Bedürftigkeit zu bitten. Gott schenkt uns nichts weniger als seinen Heiligen Geist, das heißt seine Nähe, seine guten Gedanken für unser Leben.
2. Wer sucht, der findet. Wie oft erleben wir, dass uns eine Sehnsucht nicht loslässt oder eine Frage uns beschäftigt. Wir spüren ein inneres Drängen, das uns weitersuchen lässt. Gott möchte, dass wir "am Ball" bleiben. Er hat uns und die Welt und noch mehr seine Lehre so einfach und doch komplex und tiefgründig gemacht, dass wir zu immer neuen Erkenntnissen kommen können, aber nie an ein Ende. Je mehr man erkennt, umso mehr erkennt man häufig auch seine eigene Begrenztheit, all das je fassen zu können. Erst in der Ewigkeit werden alle Schleier fallen.
3. Wer anklopft, dem wird geöffnet. Anklopfen und Bitten zeugen von Demut und Vertrauen in das Gegenüber. Gott ist kein abweisender Freund, anders als der genervte Nachbar im Gleichnis. Er wartet darauf, dass wir zu ihm kommen, wie wir Eltern auch unsere Kinder nie abweisen werden und, gerade wenn sie erwachsen sind, auf ihren Besuch warten. Es ist schön, in der Heiligen Schrift immer wieder die Parallelen zum irdischen Leben und zu den menschlichen Beziehungen zu entdecken. Wir sind in so vielen Aspekten Abbild Gottes.
Gespräch mit Christus: Jesus, lass mich nie träge und lau werden. Schenke mir Deinen Heiligen Geist, der mich drängt, immer zu suchen, anzuklopfen und zu bitten, dass Du mich immer tiefer in Deine Geheimnisse einführst. Stell mir Menschen an die Seite, die mir die richtigen Antworten geben und mich auf diesem Weg begleiten.
Vorsatz: Ich möchte heute für alle Menschen danken, die mit mir auf dem Glaubensweg gehen und für mich dabei besonders wichtig sind.